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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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schoss einen Pfeil auf Runyon, der, in den Bauch getroffen, fluchend zu Boden ging. Himmler kam herbeigerannt und riss mit einem beidhändigen Schwung seines Bowiemessers den Kopf des Schützen in einer großen Blutfontäne aus seiner Verankerung. Der Kopf flog in einem Bogen durch die Luft, schlug auf dem Boden auf und rollte in die Nähe eines festgebundenen Hundes, der sich in ihn verbiss und das Ding in seiner rasenden Erregung wild hin und her schüttelte.
    Und dann war da nur noch das Stöhnen und Wehklagen der sterbenden Frauen und Kinder, und die Bande schritt durch das Gemetzel und erschoss jeden Einzelnen von ihnen. Als sie ihr blutiges Geschäft beendet hatten, hatten sie ihre Beute um achtunddreißig Skalps vergrößert. Hobbes setzte die fachkundigen Shawnee darauf an, das Haar der weiblichen Skalps so zu trimmen, dass sie aussahen, als stammten sie von Kriegern, um höhere Kopfprämien zu bekommen.
    Sie aßen von dem Fleisch, das die Indianer an Büschen und Mesquite-Ästen zum Trocknen ausgehängt hatten, alle bis auf Runyon, den man in den Schatten einer Felswand gebracht hatte und der jetzt mit dem Rücken zur Felswand saß, beide Hände fest auf seinen Bauch um den hervorstehenden Pfeilschaft gedrückt. Hobbes war herübergekommen, um ihn sich anzusehen, und machte dann Doc Devlin Platz, der die Verletzung untersuchte und sagte, er könne nichts tun.
    »Sowie ich ihn herausziehe, stirbst du.«
    »Teufel noch mal«, grunzte Runyon durch die Zähne. »Ich kann doch nicht mit ’nem Pfeil im Bauch rumlaufen.«
    »Nein, kannst du nicht«, sagte Doc Devlin. Und weil es nichts mehr zu sagen gab, kehrten er und Hobbes zum Lagerfeuer zurück, um sich wieder zu den Speisenden zu gesellen, und Runyon blieb sich und seinen Gedanken allein überlassen.
    Beim Feuer gaben Lionel und Linus lächelnd mit ihren neu begonnenen Halsketten aus Indianerohren an. Beide stammten aus dem nördlichsten Minnesota und waren nach Mexiko gekommen, um den Elefanten zu sehen, und waren geblieben, um ihm die Haut abzuziehen.
    Später in der Nacht trafen Chato und die Shawnee ein, mit Patterson auf seinem Pferd im Schlepptau, die Hände auf den Rücken gefesselt. Sie brachten auch die anderen beiden Pferde mit. Bis auf eine blutige Armverletzung von Chatos Gewehr war Patterson unverletzt. Er grinste auf die versammelten Männer hinab und rief einigen Grüße zu, doch niemand grüßte zurück oder lächelte.
    Hobbes befahl jemandem, den traurigen Hurensohn von seinem Pferd zu zerren, da er nicht zu so einem hinaufblicken wolle, weder jetzt noch jemals sonst. John Allen packte Pattersons Fuß vom Steigbügel und stieß sein Bein nach außen und oben und holte den Verräter so aus dem Sattel. Himmler zog ihn am Hemdkragen auf die Beine und stellte ihn vor den Captain, und Hobbes fragte ihn, was er zu seiner Verteidigung zu sagen habe.
    »Wenn ich hier nicht mehr als ein Pferdehalter sein kann, will ich mit dieser Gesellschaft nix mehr zu schaffen haben«, sagte Patterson.
    »Ich bestimme, was jeder Mann hier tut oder nicht tut«, sagte Hobbes.
    »Ich sage, ich bin kein verdammter Pferdehalter.«
    Hobbes schlug ihm auf den Mund und Patterson ging zu Boden. Himmler stellte ihn wieder auf. Patterson fuhr mit seiner Zunge durch den blutigen Mund und spuckte einen Zahn zu Hobbes’ Füßen und sagte: »Mach ihn dir doch an deine Kette, du verdammter Hirnscheißer.« Hobbes schlug ihn wieder, und Blut spritzte aus seinem Mund, als er ein weiteres Mal zu Boden ging. Diesmal machte keiner Anstalten, ihn wieder hochzuziehen.
    »Ich dulde keinen Aussteiger«, sagte Hobbes. Er trat Patterson in die Rippen, und Patterson rollte gegen die Beine seines Pferdes, das scheute und ihn beinahe zertrampelte, als fände selbst das Pferd ihn verachtenswert. Einer der Jessups packte die Zügel und zog das Tier fort.
    »Ein Mann, der seine Gesellschaft im Stich lässt, ist das Niedrigste, was es gibt«, sagte Hobbes und gab Patterson einen Tritt, als der versuchte, von ihm wegzukriechen. Er folgte ihm, trat wieder nach ihm, versuchte, ihn in die Eier zu treffen. »Ein Mann, der seine Gesellschaft verlässt, spuckt auf jeden Mann, der mit ihm geritten ist, aber er ist der, der keine Spucke wert ist. Er ist nicht die Hälfte von dem Hund da wert.« Er wies auf den am Pflock angebundenen Hund, der stierte und jeden, der vorbeikam, anfletschte. Er versetzte Patterson wieder einen Tritt und sagte: »Schafft ihn mir aus den Augen, bis ich beschlossen habe, was ich

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