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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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vernarbt von den Erhängungsseilen vorhergehender Generationen. Es herrschte festliche Stimmung. Musik und Gesang mischten sich mit lautstarken Unterhaltungen und Kindergelächter und den schrillen Rufen von Straßenverkäufern. Der Geruch bratender Chilis und auf Holzkohle gegrillten Fleisches erfüllte die Plaza.
    Als Carlito auf einem flachen Wagen gebracht wurde, zischten einige Schaulustige und warfen mit Schlamm nach ihm; manche lachten und machten laute Witze über seine Hinrichtung. Die Compañeros gaben nicht zu erkennen, dass sie den Verurteilten kannten. Carlito erhob sich auf dem Wagen, und ein Priester erteilte ihm Absolution, und der Henker legte ihm die Schlinge um den Hals. Der befehlshabende Offizier fragte ihn, ob er noch ein letztes Wort sprechen wolle. Carlito sagte: »Chinga tu madre!« Der Offizier lief rot an, und die Compañeros mussten ihr Lachen unterdrücken. Der Offizier verkündete den Zuschauern mit lauter Stimme, dass früher oder später alle Bandidos getötet oder gefangen genommen würden, und das hier geschehe dann mit diesen Gefangenen. Besonders den Kindern, sagte er, solle dies eine Lehre sein.
    Seine Worte ernteten Beifall und zustimmende Pfiffe. Der Offizier gab dem Fuhrmann auf dem Wagen ein Zeichen. Der ließ die Peitsche knallen, der Wagen rollte unter Carlito weg und die Menge jubelte, als er in der Luft um sich trat. Eine Sekunde später wurde er mit einem Mal schlaff, wie es nur Tote tun, und er baumelte langsam unter dem Ast, die Hose frisch befleckt, die Augen verdreht und gänzlich weiß. Seine Zunge wölbte sich aus seinem violett angelaufenen Gesicht heraus.
    Als Edward Carlito an dem Alamo-Ast hängen sah, erinnerte er sich an eine ferne Zeit, als sie zugesehen hatten, wie in Mississippi ein Neger gelyncht wurde, er und sein Bruder John, und der Gedanke an John erinnerte ihn an einen Traum, den er kürzlich gehabt hatte, in dem er seinen Bruder in einem tiefen Wald hatte herumirren sehen, der obere Teil seines Schädels bis auf den Knochen gehäutet, der Kopf von Blut überzogen. In diesem Traum hatte er wieder Daddyjacks Stimme rufen hören: »Gleiches Blut findet sich
immer
. Das wisst ihr ganz genau.«
    22 Im Februar zog Taylor mit seiner Armee aus, um sich bei Buena Vista ein Gefecht mit Santa Anna zu liefern. Die Stammtruppe, die er in Monterrey zurückließ, war kaum ausreichend, um die Region zu überwachen, und im Verlauf der nächsten paar Wochen führten die Compañeros ihre bisher lukrativsten Überfälle entlang der Camargo-Straße nördlich von Monterrey durch. Sie stahlen Besoldungskisten und Kleidung, Lebensmittel und neues Sattel- und Zaumzeug, stahlen Pferde und Waffen und Munition, die sie wie immer an andere Banditen und an Banden von Comancheros verkauften. Manchmal wurden Edward und Spooner von amerikanischen Wachmännern, die sich ergeben hatten, als Amerikaner erkannt und als Verräter des Sternenbanners verflucht. Spooner ließen ihre Beleidigungen kalt, doch Edward war wütend, von Männern verurteilt zu werden, die militärische Strafen als etwas Naturgegebenes hinnahmen. Einmal drohte er einen Sergeant zu erschießen, der nicht aufhören wollte, ihn zu beleidigen. Der Sergeant spuckte ihn an und sagte: »Ich wette mit dir um einen gottverdammten Dollar, dass du kein’ echten Soldaten erschießt, der dir direkt in die Augen sieht!« Edward schlug ihm mit dem Lauf seiner Pistole über den Mund, und der Sergeant fiel auf alle viere und spuckte blutige Zähne aus. Edward fragte ihn, ob er sonst noch etwas zu sagen habe, und der Mann schüttelte den Kopf. Er holte einen Silberdollar aus seiner Tasche und warf ihn dem Sergeant vor die Knie.
    Spooner lachte und sagte: »Verdammt, Junge, wenn du nicht der Sportlichere bist.«
    Sie schlichen sich manchmal in Gruppen von einem halben Dutzend nach Monterrey hinein, um sich in den besten Hurenhäusern der Stadt zu vergnügen. Für die meisten Compañeros war es eine Zeit voller Gelage und Reichtum, wie sie sie nie wieder erleben würden.
    Taylor kehrte im März nach Monterrey zurück, wo er bis zum Ende des Krieges bleiben sollte, und die Gringo-Armeepatrouillen entlang der Camargo-Straße wurden zahlreicher denn je. Bei drei Überfällen hintereinander wurde die Bande durch die plötzliche Ankunft von Yankee-Dragonern von einem Lastzug vertrieben, und jedes Mal wurden auf einen Schlag ein Dutzend oder mehr Compañeros getötet oder gefangen genommen.
    Die Compañeros waren auf achtzehn

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