Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
rein?
Ohne drüber nachzudenken, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, die Stehlampe schon vorher anzuschalten, ging sie auf die Lampe zu und drückte auf den Schalter. Sofort breitete sich das Licht im Wohnzimmer wie ein heller Schein aus. Danach nahm sie ihr Handy in die Hand und wählte die Nummer der Feuerwehr.
»Feuerwehr. Schmitt am Apparat.«
»Bitte schicken Sie mir jemanden. In meiner Wohnung befindet sich eine Ratte.« Lisa sprach so schnell, dass sich die Worte beinahe überschlugen.
»Jetzt bleiben Sie mal ganz ruhig. Sind Sie sicher das es sich um eine Ratte handelt? Haben Sie sie gesehen?«
Lisa wurde wütend.
»Natürlich habe ich sie gesehen. Sie ist jetzt im Schlafzimmer.«
»Wie ich schon sagte, bleiben Sie ruhig und halten Sie sich vom Schlafzimmer fern, ich werde Ihnen sofort einen Wagen schicken. Allerdings kommt nicht die Feuerwehr, sondern die Tierrettung. Nennen Sie mir Ihren vollen Namen und die Straße.«
»Lisa Winterling. Uhlenstraße 138 in Gevelsberg. Zweiter Stock. Bitte kommen Sie schnell. Ich fürchte mich vor diesem Tier.«
»Möchten Sie so lange am Telefon bleiben, bis der Wagen kommt?«
»Nein, nein, es geht schon.« Lisa drückte auf Aus. Nun war sie alleine mit ihrer Ratte, die es sich offenbar unter ihrem Bett bequem zu machen schien.
Vorsichtig ging sie zur Schlafzimmertür und zog sie zu. Als die Tür ins Schloss fiel, fühlte sie sich besser. Trotzdem konnte sie noch immer nicht glauben, dass es eine fette Ratte in ihrer Wohnung gab. Ekelhaft. Diese Viecher bringen Krankheiten mit sich. Und wer weiß was noch.
Die Minuten wurden zu Stunden. Jedes Geräusch, das aus dem Zimmer kam, machte sie unruhiger. Wann kommt endlich der verdammte Wagen? Und dann schellte plötzlich die Türglocke.
Lisa stürmte zur Tür und drückte auf. Zwei Männer, normal gekleidet, kamen nach oben. Der eine trug eine Transportbox bei sich. Sie grüßten freundlich.
»Na, wo ist denn der kleine Racker?«, sagte der Mann mit der Box schelmisch. Lisa verdrehte die Augen.
»Racker? Das soll wohl ein Witz sein? Kommen sie rein, das Tier ist im Schlafzimmer.«
Lisa fühlte sich unwohl, als die Männer dicht hinter ihr gingen.
»So Frau Winterling, es ist besser, wenn Sie hier warten. Wir gehen rein und schließen die Tür hinter uns.«
»Ist gut.« Lisa nickte. Sie drückte die Klinke herunter und öffnete sie einen Spalt. In dieser Sekunde stellte sie fest, dass im Schlafzimmer kein Licht brannte. »Ähm, ich habe noch keine Deckenleuchte anbringen können, aber in der hinteren Ecke ist eine Stehlampe. Haben Sie eine Taschenlampe für den Moment?«
Die Männer warfen sich einen Blick zu, der verriet, dass sie Lisa als dumme Blondine einschätzten.
»Keine Sorge junge Frau, wir haben immer eine Taschenlampe parat.« Die Männer gingen hinein.
Zeitweilig hörte sie ein Gerumpel. Die Männer sprachen miteinander. Manchmal laut, dann wieder leise. Sie hörte Wortfetzen.
»Mach schon. Da ... da unten. Nimm sie! Vorsicht! Jetzt – Scheiße!« Kurz darauf ging die Tür auf und die Männer kamen heraus. Der eine trug die Box bei sich, in der sich das Tier befand. Es machte in seinem kurzzeitigen Gefängnis einen enormen Krach, in dem es wie eine Katze fauchte und versuchte, an den Gitterstäben zu nagen.
»So Frau Winterling, hier ist der Eindringling.« Er hob zum Beweis die Transportbox in die Höhe. Als Lisa das Tier sah, ging sie einen Schritt zurück.
»Wie kommt eine Ratte in meine Wohnung? Die Türen und Fenster waren verschlossen, und wie Sie wissen, wohne ich im zweiten Stock.«
Der Mann ohne Box runzelte die Stirn. Danach kratzte er sich mit einem Finger an der Schläfe.
»Tja, sie ist wahrscheinlich durch die Toilette hineingekommen.«
»Was? Durch die Toilette?« Lisa war geschockt.
»Ja. So etwas finden wir häufig. Die kommen durch die Abflussrohre heraufgekrochen, wenn jemand zu viele Abfälle ins Klo schüttet. Wissen Sie, die riechen das. Sehen Sie sich Ihre Toilette genau an, da werden Sie bestimmt Haare oder Wasserspuren finden.«
»Das finde ich jetzt nicht gut von Ihnen, mich derart zu beschuldigen. Ich schmeiße nie Abfälle in die Toilette.«
»Tja, dann kann ich Ihnen auch nicht sagen, warum die
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