Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
Auf den Flur zischte mir Bettina noch leise zu: »Das hättest du alles zuerst mit mir bereden sollen.« Die kann mich mal ...
So, es ist 8 Uhr, ich bin zu Hause und habe ein zweites Frühstück zubereitet. Irgendwie fühle ich mich erleichtert. Eine Sorge weniger.
Allerdings sind die Probleme in meiner Wohnung noch längst nicht vorüber. Die Fliegenplage nimmt kein Ende. Obwohl ich Insektenspray gekauft habe und es ununterbrochen benutze.
Mir ist unheimlich zumute. Die Ereignisse der letzten Tage wie auch Nächte haben mich aus dem Gleichgewicht gebracht. Dennoch werde ich jetzt, da ich freihabe, versuchen, meine Wohnung in Ordnung zu bringen. Ich kann die vollen Kartons nicht mehr sehen.
***
Als Lisa den letzten Abschnitt las, schämte sie sich. Auch bei ihr standen noch viele Kartons herum. Sie legte das Tagebuch beiseite und ging ins Wohnzimmer.
Mit einem ernüchternden Blick schaute sich sie um. Ich muss mich zusammenreißen , dachte sie, morgen werde ich anfangen.
In der Nacht wälzte sich Lisa von einer Seite auf die andere. Sie hatte schwere Träume. Schweißgebadet wachte sie um 3 Uhr 15 auf. Ihre Augenlider klebten förmlich zusammen. Trotzdem versuchte sie, die Augen zu öffnen. Es fiel ihr nicht leicht.
Lisa starrte in die Dunkelheit. Im Haus herrschte Stille. Ich muss etwas trinken, dachte sie und rollte sich aus dem Bett. Barfuß ging sie am Bett vorbei.
Mit einem Mal blieb sie stehen. Ihr Körper erbebte. Sie zitterte vor Angst, denn an ihrem rechten Fuß spürte sie eine Berührung. Sie konnte nicht einmal das Licht einschalten, die Stehlampe stand auf der anderen Seite vom Bett. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ins Leere. Ihr Atem nahm an Stärke und Schnelligkeit zu.
Die Berührung an ihrem Fuß konnte auf gar keinen Fall von einem Gegenstand herrühren, den sie auf dem Boden hatte, liegen lassen, denn sie fühlte sich warm an. Lisa verzog das Gesicht zu einer Grimasse, war nicht in der Lage sich zu bewegen. Aber sie musste es tun – musste nachschauen, was sie festhielt, auch wenn es praktisch stockfinster war.
Langsam senkte sie den Kopf und beugte sich ein hinunter. Da war nichts. Soweit wie sie erkennen konnte, nicht das Geringste in der Nähe ihres Fußes. War es Einbildung? Nein, das war es nicht. Lisa rannte aus dem Zimmer. Nun stand sie im dunklen Wohnzimmer. Sie fühlte sich beobachtet. Als stünde jemand hinter ihr, – neben ihr oder um sie herum.
Licht! Ich muss das Licht einschalten. Sie stürzte auf die Lampe zu und drückte den Schalter. Ein kurzer Klick, dann war der Spuk vorbei. Im Wohnzimmer wurde es hell.
»Ich halte das nicht länger aus«, sagte sie mit zitternder Stimme zu sich. Tränen der Verzweiflung liefen über ihre Wangen. Sie legte den Kopf in ihre Hände und weinte. Doch nach einiger Zeit beruhigte sie sich. Sie trocknete ihre Tränen mit dem Ärmel des Schlafanzugs, dabei fiel ihr Blick auf die schwarze Kommode mit den beiden Schwenktüren. Oben auf lag die Visitenkarte von Kommissar Rausch. Lisa betrachtete mit schniefender Nase das Kärtchen, ehe sie die Visitenkarte in die Hand nahm, um sie sich genauer anzuschauen.
Hauptkommissar Thomas Rausch
Bezirk Ennepe–Ruhr–Kreis
Polizeihauptstelle Gevelsberg
Telefon Revier:
02332–14 87 110
Privat:
0130–28 28 10 10
Sie konnte den Blick sekundenlang nicht von der privaten Nummer abwenden. Auf dem kleinen Reisewecker, der neben dem Fernseher stand, war es 3 Uhr 40. Zu früh, um anzurufen? Ach was soll’s!
Sie ging zum Wohnzimmertisch, der aus einer zweistöckigen ovalen Glasplatte mit silbernen Beinen bestand, nahm von dort ihr Handy und wählte die Privatnummer. Es klingelte mehrere Male bis Rausch im verschlafenen Tonfall ›Hallo?‹, sagte.
»Hier ist Lisa Winterling.«
»Frau Winterling. – Moment.« Thomas stöhnte, setzte sich auf die Bettkante und schaltete die Nachttischlampe an. »Wissen Sie eigentlich ...«
»Ich weiß, wie früh es ist. Tut mir leid Sie aus dem Schlaf zu holen. Aber Sie haben mir gesagt, wenn etwas vorfällt, soll ich Sie anrufen.«
Rausch stand auf und ging vom Schlafzimmer in die Küche, während er sprach.
»Ja, ich erinnere mich. Was ist passiert?«
»Am Telefon kann ich Ihnen das schlecht erklären. Können Sie vorbeikommen.
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