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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eni E. Zeller
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Ich möchte jetzt nicht alleine sein.«
         Er hatte in der Zwischenzeit ein Glas mit Mineralwasser gefüllt.
         »Verstehe. Ich werde versuchen so schnell wie möglich bei Ihnen zu sein. Bewahren Sie Ruhe.«
         »Ist gut und – danke.«
         Rausch legte auf, um sogleich Nele aus dem Bett zu holen. Als er ihre Nummer wählte, musste er grinsen. Na, die wird sich bedanken.
         »Nele Form.« Ihre Stimme klang nicht nur verschlafen, sondern auch etwas schwach.
         »Hier ist Thomas.«
         Nele schaute auf ihren Digitalwecker und schüttelte den Kopf.
         »Was gibt es um diese Uhrzeit, ein Mord?«
         »Nein. Besser. Lisa hat angerufen.«
         »Lisa?« Nele legte sich zurück in ihr Bett. Sie zog die Bettdecke bis zu ihrem Kinn hinauf und sprach mit geschlossenen Augen.
         »Lisa Winterling. Sie hat gerade angerufen. Steh auf und komm sofort hierher. Zu mir. Beeil dich.«
         »Oh man Thomas. Das kann doch nicht dein erst sein?«
         »Doch ist es. Schmeiß dich in die Klamotten. Hurtig, hurtig. Ich erwarte dich in zwanzig Minuten.« Rausch legte auf und wählte Joschis Nummer.
         »Was ist?« Joschis Stimme klang gereizt.
         »Hier ist Thomas. Raus aus der Koje, der Tag fängt heute ein wenig früher für uns an.«
         Für drei Sekunden hielt Joschi den Hörer mit ausgestrecktem Arm weit vom Ohr entfernt. Anschließend legte er sich auf den Rücken und hielt den Hörer wieder ans Ohr.
         »Spinnst du? Ich steh nur auf, wenn ein Mord passiert ist. Warum rufst du nicht Nele an? Ich bin heut spät ins Bett gegangen.« Er streichelte mit der anderen Hand über die langen blonden Haare einer jungen Frau, die er erst vor einigen Stunden kennengelernt hatte.
         »Ist mir egal, wie lange du geschlafen hast. Du kommst sofort zu mir. Basta! Ach noch was, bring von unterwegs vier Coffee to go mit.«
         »Vier?«
         »Ja, vier. Red ich chinesisch?«
         Joschi stöhnte.
         »Ist ja schon gut, reg dich bloß nicht auf. Bin gleich da.« Joschi schmiss den Hörer auf die Bettdecke und beugte sich seinem Abenteuer zu.
         »Hey Kleines, wach auf.« Die junge Frau grummelte vor sich hin. »Ich muss weg. Kannst aber weiterschlafen«, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr, »... und lass mir deine Telefonnummer hier.« Die Frau nickte zustimmend und drehte ihm den Rücken zu. Als Joschi ihr wohlgeformtes nacktes Hinterteil sah, seufzte er. Danach rollte er sich schwerfällig aus dem Bett, warf ihr noch einen schmachtenden Blick zu und stieg sauer in seine Klamotten.
     
     
     
     
    ***
     
     
     
         Lisa saß kerzengerade auf ihrem Küchenstuhl. Sie dachte darüber nach, ob es eine gute Idee war, den Kommissar anzurufen. Nun ja, jetzt war daran, nichts mehr zu ändern. Nervös rieb sie ihre Finger aneinander und horchte in die Stille ihrer Wohnung.
         Es war unheimlich ruhig. Nicht diese Stille, die sonst in den Nächten der Häuser herrschte. Es war lautlos. Irgendwie dumpf. Als wenn eine Dunstglocke über dem Dach des Hauses schwebte.
         Sie war müde und fror. Trotzdem wäre sie für kein Geld der Welt alleine in ihr Schlafzimmer zurückgegangen. Es machte ihr nichts aus, im Schlafanzug zu warten. Wäre es nötig, würde sie schnell eine Jacke überwerfen. Aber jetzt noch nicht. Nein, sie bewegte sich nicht aus diesem Raum. Hier fühlte sie sich sicher. Sie wusste nicht, warum, ausgerechnet die Küche ihr diese Sicherheit gab. Sie wollte es auch gar nicht wissen, allein die Tatsache, dass sie hier Geborgenheit verspürte, war ihr wichtig.
          Nun wird es hoffentlich nicht mehr lange dauern, bis der Kommissar kommt .
         Lisa versuchte wach zu bleiben. Sie rollte mit den Augen, rieb ihre Augenlider mit den Handballen. Doch die Müdigkeit nahm rasch überhand und die Warterei wurde zu einer Qual. Ihre Lider wurden von Minute zu Minute schwerer. Bis sie zufielen. Die Arme hingen schlaff an den Seiten herunter, und Lisa konnte sich gegen ihre offensichtliche Erschöpfung nicht mehr wehren.
         Langsam legte sie die Arme gebeugt auf den Tisch und ließ den Kopf darauf sinken. Sie fühlte sich wie ein Stein, der von einem Kind in einen See geworfen wird. Alles um sie herum begann, sich zu verfinstern. Wie in einem Karussell, das sich anfängt zu drehen, schwebte sie davon, in einen Traum, der sie an einen finstern Ort bringen

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