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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eni E. Zeller
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Richtungen. Irgendwie hatte ich eine Befürchtung, dass ich nicht mehr alleine war. Und meine Vorahnung betrog mich nicht.
         Als ich mich umdrehte, um ins Wohnzimmer zurückzukehren, sprang mich unvermittelt aus der Küche kommend ein großer, schlanker Mann an. Sein Gesicht war mit weißer Farbe bemalt. Er war stark. Viel zu stark für mich, um mich gegen ihn zu wehren. Vor lauter Angst konnte ich nicht einmal schreien. Mein Herz schien aus der Brust herausspringen zu wollen. Zuerst schubste er mich, sodass ich beinahe nach hinten überkippte. Dann packte er mich am Hals und hob mich in die Luft. Ich spürte, wie mein Rücken schmerzte, als er mich an die Wand drückte, hoch über seinem Kopf. Ich konnte nicht atmen, geschweige denn schreien, während er mir weiter die Kehle zudrückte.
         Plötzlich wusste ich, dass ich mich in einem Traum befand. Raus! Raus aus diesem Traum! Das waren meine einzigen Gedanken. Bitte, – ich will wach werden. Er grinste mir spöttisch ins Gesicht, als ob es ihm Freude bereitete mich so zu sehen. Wach auf Christine! Aufwachen!!!
         Kurz darauf kam ich zu mir. Ganz langsam. Meine Muskeln fühlten sich schwer an. Ich war wie gelähmt. Das Atmen war schwierig für kurze Zeit. Dann ging es mir von Minute zu Minute besser. Trotzdem war ich immer noch gedanklich in diesem Albtraum gefangen. Sofort rollte ich mich aus meiner viel zu warmen Decke und machte Licht. Erst einmal überprüfte ich meine Haustür. Sie war natürlich verschlossen. Danach ging ich in die Küche. Allerdings vorsichtig und schaute mich um. Dieses Gesicht des Mannes werde ich wohl so schnell nicht vergessen. Irgendwie kam es mir bekannt vor.
         Um wach zu bleiben, ist es noch zu früh. Ich muss ja erst um 6 Uhr auf der Station erscheinen. Darum lege mich aufs Sofa zurück, um ein Nickerchen zu machen.
     
     
     
    ***
     
     
     
        Lisa bekam eine Gänsehaut. Puh, so einen schrecklichen Albtraum möchte ich nicht erleben, dachte sie und legte das Buch zur Seite. Dieser Mann kam ihr bekannt vor? Wer könnte das sein? Seltsam. Er hatte ein weiß getünchtes Gesicht. Ob das so was wie Karnevalsfarbe war?
         Sie schlug die Arme ineinander. Einige Minuten saß sie nachdenklich auf ihrem Stuhl. Doch in dem Moment, als sie aufstehen wollte, um etwas zu trinken, hörte sie aus dem Wohnzimmer ein Geräusch. Erst jetzt bemerkte sie, dass es mittlerweile längst zu dämmern begann und das Licht nicht mehr ausreichend war, um gut zu sehen.
         »Tiffany, hör mit dem Unsinn auf«, rief sie durch die Wohnung. »Oh Gott!« Schlagartig fiel ihr auf, dass Tiff gar nicht da war. Lisa spitzte die Ohren. War das ein Gepolter oder ein Kratzen?
         Nun ärgerte sie sich, dass sie im Korridor immer noch keine Lampe angebracht hatte. Sie nahm den dreiflammigen Kerzenleuchter und zündete die Kerzen an. Wie in einem alten Draculafilm ging sie mit dem Leuchter in der Hand durch den Flur. Die Schatten, die sie scheinbar verfolgten, zogen im fahlen Kerzenschein mit ihr ihre Bahnen. Talg tropfte auf den Boden.
         Kurz vor der Wohnzimmertür angekommen, hörte sie wieder dieses Geräusch. Diesmal klang es, als würde jemand an irgendetwas nagen. Lisa hielt die Luft an und blieb stehen, während die Dunkelheit der kommenden Nacht sich in ihrer Wohnung ausbreitete. Was ist das? Langsam betrat sie den Raum und wagte nicht zu atmen. Das Geräusch kommt vom Boden, unterhalb des Fensters. Sie ging darauf zu.
         Unter dem Fenster standen oder lagen Kisten und blaue Säcke mit Kleidung. Wie in Zeitlupe beugte sie sich hinunter. Mut, das war das Einzige, was ihr fehlte, um die Sachen beiseitezuschieben. Sie atmete einmal tief ein und aus. Dann hob sie den Leuchter hoch über ihren Kopf, um besser sehen zu können und schob mit der anderen Hand einen Sack zur Seite. Danach einen Karton.
         Plötzlich hörte sie ein Fauchen. Erschrocken wich sie zurück. Mit zwei Fingern zog sie den Sack zur linken Seite vollends weg und beugte sich sachte vor. Sie starrte in die Ecke.
         Auf einmal sprang etwas über ihre Füße und lief an ihr vorbei ins Schlafzimmer. Nur noch aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass es sich um ein kleines Tier handelte.
         »Scheiße!«
         Blitzschnell erinnerte sie sich, was sie gesehen hatte und was für ein Tier es gewesen sein könnte. Dann wurde ihr unvermittelt klar, es war eine Ratte. Verdammt noch mal, wie kommt eine Ratte hier

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