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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eni E. Zeller
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sollte.
     
     
     
    ***
     
     
     
         Rausch hatte rasch geduscht. Nun war er im Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Eine Jeans und ein weißes Hemd müssten reichen. Seine schwarze Lederjacke hin an der Garderobe, die wollte er später mitnehmen.
     
        Die Wohnung von Kommissar Rausch war stilsicher. Im Wohnzimmer stand ein weißes Big–Sofa, passend dazu waren die Schränke aus hellem Holz. Schwarzer Laminat durchzog die gesamte Wohnung. Dieser schwarz-weiß Stil setzte sich auch in den anderen Räumen fort. Weiß war ohnehin seine Lieblingsfarbe. Er mochte alles, was hell war. Im Sommer hätte er gerne eine weiße Hose angezogen, doch das erinnerte ihn zu stark an die Fernsehserien der 80er Jahre, und er wollte nicht, dass seine Kollegen ihn lachend mit den gelackten Typen aus Miami Vice verglichen.
     
        Um dem Stress der Polizeiarbeit manchmal zu entfliehen, flog er, so oft es ihm möglich war, auf seine Lieblingsinsel Mallorca. Dort hatte er sich vor ein paar Jahren eine zweihundert Jahre alte Finca gekauft. Fern ab von jeglichem Tourismus. Das Anwesen war zwar klein mit wenigen Zimmern, hatte dafür aber einen prächtigen Garten mit verschiedenen Obst-Palmen- und Zedernbäumen. In ihren Schatten konnte er entspannen.
         Die Finca war jedoch nicht der einzige Grund, weshalb es Thomas laufend nach Spanien zurückzog. Schuld war Marina, die rassige Tochter seines Nachbarn. Marina war vierunddreißig, hatte hüftlanges, rabenschwarzes Haar und stramme Rundungen, genau an den richtigen Stellen. Sie hatte durch einen Unfall ihren Mann verloren und lebte seit geraumer Zeit wieder bei ihren Eltern.
         Jedes Mal, wenn Thomas vor Ort war, hatten die beiden eine heiße Affäre. Obwohl Marina wusste, dass er sie nach einigen Tagen verlassen würde, blieb sie in der ganzen Zeit bei ihm. Er liebte es, sie im Arm zu halten, ihre großen Brüste zu streicheln, ihren vollen Mund zu küssen und mit ihr zu schlafen. Manchmal dachte er kurz darüber nach, ob er sie liebte, denn er wusste, sie tat es. Aber er verwarf den Gedanken jedes Mal. Sein Job war einfach zu gefährlich, um sich fest an einen Menschen zu binden.
     
        Thomas knöpfte sein Hemd zu. Dabei fiel sein Blick auf Marinas Bild, das auf dem Nachttisch neben seinem Bett stand. Er atmete kurz schwermütig durch, – dann nahm er sich vor, gleich, nachdem dieser Fall beendet war, den ersten Flieger nach Mallorca zu nehmen. Auch wenn es erneut, nur für ein paar Tage war.
         Plötzlich klingelte die Türglocke. Aha, bin gespannt, wer als Erster von den beiden kommt? Er schaute auf seine Armbanduhr. 4 Uhr 11. Das kann nur Nele sein, dachte er und drückte auf. Nele kam die wenigen Stufen hinauf, denn die Wohnung lag im Erdgeschoss. Als er sie sah, musste er unweigerlich grinsen.
         »Hab ich’s mir doch gedacht, dass du es bist. Komm rein.« Thomas schloss die Tür und ging mit ihr ins Wohnzimmer. »Ich denke, Joschi wird auch bald da sein.«
         Nele schaute verdutzt. Sie setzte sich aufs Sofa und schaute ihm mit einem ungläubigen Blick ins Gesicht.
         »Bist du sicher? Ich meine, der lässt sich bekanntlich immer Zeit.« Sie schlug mit der Hand abwertend durch die Luft.
         »Ich hab ihm gesagt, er soll sich beeilen.« Es klingelte. »Siehst du, gelegentlich ist er pünktlich.« Thomas ließ Joschi herein, der versuchte, die Kaffeebecher in Balance zu halten. Er reichte seinem Chef einen Becher, danach ging er ins Wohnzimmer. Der Kaffeeduft verbreitete sich schnell in der gesamten Wohnung. Als Joschi Nele sah, grüße er sie mit einem Knurrigen: Morgen. Daraufhin gab er ihr einen Becher. Nele grinste.
         »Vier? Kannst du nicht mehr bis drei zählen?«
         Joschis Augen wurden zu schlitzen.
         »Frag doch unseren Chef, warum ich vier Scheißbecher mitbringen sollte?!«
         Thomas Rausch versuchte, die Streitigkeiten zu entschärfen.
         »Ich habe ihm gesagt, er soll einen zusätzlichen Becher mitbringen. Wir fahren jetzt zu Lisa Winterling.«
         »Wieso?«, fragte Joschi genervt.
         »Weil sie mich angerufen und um Hilfe gebeten hat, – deswegen!«
         Nele verdrehte die Augen.
         »Halt die Klappe Joschi und tu einfach deinen Job, wie wir.« Sie stand auf und legte den Bügel ihrer grünen Tasche über die Schulter. »Dann mal los. Lasst uns fahren.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Weh denen, die Böses gut und Gutes böse

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