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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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die Stuhlbeine klappern lässt. »Ich habe meine Schwester getötet und jeden in dem Glauben gelassen, dass sie es selbst gewesen ist.« Sie speit die Worte hervor, bitter und giftig.
    »Und hast du dafür Mitgefühl erhalten?«
    »Ja.«
    »Hast du den Leuten davon erzählt, dass du dich selbst ebenfalls geschnitten hast?« »Ja.«
    »Eine letzte Frage, Willow. Hast du den Leuten erzählt, dass deine Schwester dich auf diesen Weg gebracht hat? Hast du die Leute glauben gemacht, dass Mandy dich dazu überredet hat?«
    »Jaaa ...« Es klingt wie ein Stöhnen. Ihre Augenlider flattern, ihre Miene verändert sich, der Hass weicht Verzweiflung.
    Er wartet. Ich habe das Gefühl, dass er sehr zufrieden ist, und ich spüre, wie mein eigener Hass auf ihn wächst.
    »Danke, Willow. Vergiss nicht, Gott ist Liebe.«
    Schwarzblende.
    Mir war nicht bewusst, dass ich die Luft angehalten habe. Ich atme aus und lehne mich im Sessel zurück.
    Das also war Kirbys Freundin, denke ich.
    Ich frage mich, ob das wirklich das Geheimnis ist, das Kirby zu kennen glaubt.
    Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. James steckt den Kopf ins Zimmer.
    »Wir haben eine Spur.«
     

Kapitel 27
    »Wir haben auf richterliche Anordnungen überprüft, ob wir den Uploads der Videoclips eine IP-Nummer zuordnen können«, sagt James. »Wir wollten wissen, ob er dumm genug ist, uns zu seiner Internetverbindung zu führen. Der Hurensohn ist so raffiniert, dass es nicht sehr wahrscheinlich war, aber er hat viel Material hochgeladen, darum erschien es uns einen Versuch wert.« »Und? Hat er eine Spur hinterlassen?«
    »Die meisten Verbindungen operieren auf der Basis einer dynamischen IP-Nummer. Der Internet-Provider weist dem Computer eines Benutzers bei jeder Verbindung - oder jeden Tag - eine neue IP zu. Manche Leute ziehen eine so genannte statische IP vor, eine Nummer, die sich nie ändert. Die Nummer, unter der die Uploads stattgefunden haben, war statisch.«
    »Und das bedeutet, dass sie nur diesem speziellen Benutzer gehört haben kann?«
    »Genau.«
    Ich gehe auf und ab, während ich über das Gehörte nachdenke.
    »Das kommt mir seltsam vor. Es ergibt keinen Sinn, dass dieser Mann in jeder Hinsicht gerissen ist, sich in diesem einen Fall aber strohdumm anstellt. Könnte es sein, dass die IP gar nicht von ihm ist?«
    »Gut möglich. Wenn der Besitzer dieser IP einen Wireless Router benutzt und ihn nicht durch ein Passwort geschützt hat, wäre es vorstellbar, dass jemand mit einem Laptop in einem Auto sitzt, das vor der Tür seines Hauses parkt, und die Verbindung für seine Uploads kapert.«
    »Ist es üblich, dass normale WLAN-Router nicht passwortgeschützt sind?«
    »Ja. Viele Leute kaufen einen Router, stöpseln ihn ein und fertig. Sie machen sich nicht die Mühe, die Verbindung zu sichern -vor allem, weil sie die Technik nicht kapieren.«
    »Zeig mir den Burschen.«
    James tippt auf eine Taste und deutet auf den Bildschirm, auf dem das Foto eines kalifornischen Führerscheins zu sehen ist.
    »Harrison Bester«, lese ich. »Einundvierzig, schwarzes Haar, blaue Augen. Sieht ganz normal aus. Wissen wir schon etwas über ihn?«
    »Ja«, sagt Alan, der in diesem Augenblick zur Tür hereinkommt und mit einem braunen Umschlag wedelt. Er lässt sich in den Sessel fallen und liest vor: »Harrison war Systemingenieur. Er hat sich von einer beträchtlichen Abfindungszahlung einen Franchise-Versandladen gekauft. Reichtümer macht er damit nicht, hat aber definitiv ein gehobenes Einkommen. Wohnt in Thousand Oaks. Verheiratet. Name der Ehefrau Tracy. Zwei Kinder, beides Töchter, im Alter von fünfzehn und siebzehn Jahren.«
    Callie schüttelt den Kopf. »Das passt wieder alles nicht«, meint sie zutreffend. »Harrison und Tracy müssen schon ziemlich früh im Baum gesessen und sich geküsst haben, um eine siebzehnjährige Tochter zu haben. Außerdem passt es ganz und gar nicht zu unserem Freund. Er gehört zu der unberechenbaren Sorte. Der ist kein Familienmensch. Der hätte gar keine Zeit für ein Familienleben.«
    »So sehe ich das auch«, sagt James.
    »Ich ebenfalls«, pflichte ich ihnen bei. Ich denke kurz nach und treffe eine Entscheidung. »Callie, ich möchte, dass du dir ein Notebook nimmst und mit dem Wagen vor dem Haus von Bester parkst. Finde heraus, ob Bester einen WLAN-Router betreibt und ob er gesichert ist oder nicht. In der Zwischenzeit setze ich mich mit AD Jones in Verbindung und sorge dafür, dass der Bursche sieben Tage die

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