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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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anschließend die nationalen Datenbanken nach ähnlichen Verbrechen durchsuchen.«
    »Sucht nach Gemeinsamkeiten in der Umgebung«, sagt James. »Vielleicht gibt er uns Hinweise, die uns bei der Identifikation seiner Opfer helfen und unser geographisches Zielgebiet eingrenzen.« Er sieht mich an. »Wir müssen die Opferliste irgendwann an die örtlichen Polizeidienststellen weitergeben. Wenn wir den Radius einengen können, umso besser.«
    »Guter Gedanke. Teilt die Clips auf. Ich nehme die letzte Seite und mache mich an die Arbeit, sobald ich Jones und Rosario Reid angerufen habe.«
    Alan verzieht das Gesicht. »Meinst du, sie hat es gewusst?«, fragt er. »Was ihr Sohn diesem armen Jungen angetan hat? Diesem Jacob?«
    Ich fühle mich müde und ausgepumpt, elektrisiert und fasziniert - alles zur gleichen Zeit.
    »Nein. Gehen wir an die Arbeit.«
     

Kapitel 24
    »Gütiger Himmel«, flucht AD Jones und verstummt. Ich warte geduldig. »Das findet seinen Weg in sämtliche Medien«, sagt er dann.
    »Es ist bereits dabei, Sir«, erwidere ich.
    Ich habe ihn auf seinem Handy angerufen. Es ist stets eingeschaltet.
    »Haben wir irgendeine Vorstellung, wer das Kind ist, das er töten will?« »Nein, Sir.«
    Neuerliches Schweigen. »Haben Sie mit Rosario Reid gesprochen?« »Nein, Sir, noch nicht. Ich habe zuerst Sie angerufen. Mrs. Reid steht an zweiter Stelle.«
    »Das wird schwer für die Frau.« Er seufzt. »Ich nehme an, Sie möchten eine Sondereinheit zusammenstellen?«
    »Wir benötigen die zusätzlichen Kräfte, Sir. Sobald diese Geschichte über das Internet hinaus in die konventionellen Medien gelangt, brauchen die betroffenen Familien eine Nummer, die sie anrufen können. Wenn wir die Medien schon nicht daran hindern können, die Sache an die Öffentlichkeit zu bringen, können wir sie wenigstens zu unserem Vorteil nutzen.«
    »Einverstanden. Dann brauchen Sie jemanden, der sich damit auskennt und belastbar ist.«
    »Haben Sie schon eine Idee?«
    »Es gibt eine Agentin in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, die so etwas schon mal gemacht hat. Jezebel Smith.« »Jezebel? Heißt sie wirklich so?«
    »Ja, ja, ich weiß. Jezebel ist seit ungefähr acht Jahren in diesem Job, und sie ist eine Selbstläuferin. Wir haben sie während der Terrorhysterie im vergangenen Jahr eingesetzt. Leute haben aus hundert Meilen im Umkreis angerufen, um angebliche Al-Kaida-Sichtungen zu melden. Totaler Schwachsinn und reine Zeitverschwendung, aber Jezebel hat ganze Arbeit geleistet, als es darum ging, die Spreu vom Weizen zu trennen.«
    »Nun, wenigstens ist sie keine Anfängerin. Ich dachte, die Agenten, die wir im Telefondienst einsetzen, sind Grünschnäbel?«
    »Ich fürchte, für die anderen gilt das auch. Was brauchen Sie sonst noch?«
    »Möchten Sie, dass ich Director Rathbun informiere?«
    »Nein. Das erledige ich selbst. Ich werde dafür sorgen, dass er mich anruft und nicht Sie. Wir brauchen seine volle Unterstützung, um mit den Medien klarzukommen.«
    »Danke.«
    »Am besten, Sie fangen so schnell wie möglich an, Smoky. Ich setze mich mit Agentin Smith in Verbindung, sobald ich im Büro bin, und schicke sie zu Ihnen. Sie müsste innerhalb der nächsten Stunde bei Ihnen sein. Rufen Sie inzwischen Rosario Reid an.«
    »Jawohl, Sir.«
    Er legt auf, und ich nehme mir einen Augenblick Zeit. Ich will Rosario nicht anrufen. Ich habe nicht die geringste Lust. Ich hasse es, den Hinterbliebenen schlechte Nachrichten zu überbringen.
    »Da musst du jetzt durch«, sage ich mir. Ich wähle die Mobilfunknummer, die Rosario mir gegeben hat. Sie geht nach dem dritten Läuten ran. »Smoky?« »Ja. Hallo.«
    »Sie haben schlechte Neuigkeiten, nicht wahr?« Kein Zögern. Das macht es ein klein wenig einfacher für mich. »Sehr schlechte.«
    Erneut kein Zögern. Ihre Stimme ist fest. »Erzählen Sie.«
    Das tue ich dann auch. Ich berichte ihr von dem Prediger, von den Videoclips und von den Seiten, die er aus Lisas Tagebuch gerissen hat. Rosario schweigt während meines gesamten Berichts und auch noch, als ich längst fertig bin.
    »Ich erinnere mich an Jacob Littlefield«, sagt sie schließlich leise. »Er war ein süßer Junge. Und ich erinnere mich auch an Mark Phillips. Ein kleines Monster, das zu einem großen Monster heranwuchs. Er war schon im Gefängnis, bevor er zwanzig wurde. Der arme Dexter. Mein armer, armer Sohn.«
    Ihre Stimme bricht. Es ist das erste Mal, dass ich es bei ihr höre. So trifft der Verlust uns manchmal - er

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