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Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Titel: Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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loswerden würde.
    Er grinste über das Meer von Bambis hinweg, die Mike und mich vom Eingang zur Party trennten.
    »Die Damen können die Mäntel in den Schrank hängen, wenn ich diese Ketten an eure …«
    »Entschuldige«, sagte ich und zog Mike an den kichernden Mädchen vorbei. »Aber bevor es hier im Foyer zu fleischlich wird, gehen wir schnell durch, ja?«
    Mike schüttelte den Kopf und lächelte mich an.
    »Sorry, Alter.« Er stieß Rex im Vorbeigehen mit der Faust an. »Du weißt doch, dass Nat nicht viel für Bambifell übrig hat.«
    »Pas de problème«, gab Rex achselzuckend zurück. »Umso besser für mich.«
    Ich nahm Rex eine besonders auffällige Kette vom Hals. Die Perlen waren aus hohlem, metallisch schillerndem Plastik und hatten die Form von Pfauenfedern.
    »Schick!«, sagte ich. »Und wow, sie leuchten sogar. Darf ich …?«
    Rex grinste Mike an, dass sich die Sommersprossen auf seinen Wangen zusammenballten.
    »Die meisten Mädels würden sonst was tun, um sich solche Perlen zu verdienen. Entweder bin ich schon ziemlich hinüber oder du hast eine echt starke Freundin.«
    »Nicht dass das eine das andere ausschließen muss«, gab Mike zurück.
    Rex winkte uns beide rein und deutete auf ein Banner über uns, auf dem stand: Lick’er in the front, pok’er in the rear.
    »Ignoriert die Schilder«, riet er uns. »Obwohl hinten tatsächlich Poker gespielt wird. Die wirklich guten Drinks findet ihr allerdings oben in der Bibliothek meines Vaters.« Dann wurde er plötzlich ernst. »Aber das wissen nur ein paar wenige Eingeweihte.«
    »Diskretion ist unser zweiter Vorname«, versicherte ich ihm. »Vielen Dank, Rex.«
    Während Mike und ich uns zu dem geheimen Alkoholvorrat-nur-für-Eingeweihte vorarbeiteten, hörten wir, wie Rex sich wieder an die spärlich bekleideten pubertierenden Mädchen ranmachte.
    »Also, bevor ich euch Schönheiten Einlass zur Party gewähre, brauche ich ein winzig kleines Zeichen eurer unsterblichen Rex-Ergebenheit«, verlangte er gerade.
    Mike schüttelte lachend den Kopf, doch als mein Blick in den Spiegel an der Wand des ersten Treppenabsatzes fiel, blieb ich abrupt stehen und hielt ihn fest.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Ich deutete auf unsere Pendants in dem massiven vergoldeten Spiegel. Wir waren so hektisch bei mir zu Hause aufgebrochen – um der zittrigen, kameraschwenkenden Hand meiner Mutter zu entgehen –, dass ich uns beide erst jetzt zum ersten Mal richtig zusammen betrachten konnte.
    Mein dezent mit Pailletten besetztes zartrosa Charleston-Kleid wurde durch lange weiße Handschuhe und silberne Riemchenschuhe mit halbhohen Absätzen ergänzt. Mom hatte mir eine Stunde lang die Haare zu Locken gedreht, die mir jetzt knapp bis auf die Schultern fielen. Die meisten Mädchen hier trugen wahrscheinlich Hochsteckfrisuren mit viel zu viel Haarspray, aber Mike fuhr mir gerne mit der Hand durch die Locken. Außerdem fand ich die offenen Haare eleganter. Die dichten dunklen Korkenzieherlocken umrahmten perfekt mein Gesicht, das zurückhaltend geschminkt war – mit einer extravaganten Ausnahme: falsche Wimpern. Damit klimperte ich Mike in seinem maßgeschneiderten Smoking und dem gerüschten Hemd jetzt verführerisch zu. Sein Spiegelbild zwinkerte anzüglich zurück.
    Hand in Hand sahen wir wirklich wie Prinz und Prinzessin aus. Das perfekte Paar.
    Ich war mir immer noch nicht sicher, wie ich auf die beunruhigende Nachricht von Dad am Abend vorher reagieren – oder wie ich sie am besten ignorieren – sollte, und das Bild von Mike und mir auf der Treppe war das Erste, was mich die schwarze Wolke düsterer Probleme ein wenig leichter nehmen ließ.
    Seht mich an. Seht uns an. Ich war zu weit gekommen, um mich jetzt wieder herunterziehen zu lassen.
    »Wie gut, dass ich darauf bestanden habe, dieses Jahr einen auf edel zu machen«, grinste Mike, nahm mir die durchscheinende Federmaske aus der Hand und ließ sie auf der Spitze seines Stockes wirbeln, bevor er sie mir vor die Nase hielt.
    »Ja, du bist ein wahres Genie«, lächelte ich zurück, erklomm die oberste Treppenstufe und stieß die geschnitzte Holztür zur Bibliothek auf.
    In dem Raum mit dem weichen Teppichboden befand sich die übliche maßgefertigte Bibliothek reicher Leute. Regale vom Boden bis zur Decke stellten die gesamten Klassiker der westlichen Weltliteratur in goldgeprägten Lederrücken zur Schau. In der Mitte standen sich zwei dunkelbraune Ledersofas gegenüber und eine Schiebeleiter verlieh dem

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