Das Bourne-Attentat
Hand. Das Dokument befand sich in einer Papprolle. So klein, und doch so brisant.
»Es sind viele Menschen wegen dem hier gestorben«, sagte Arkadin.
»Es werden noch viel mehr sterben, bevor es vorbei ist«, brachte Heinrich mühsam heraus. »Wer bist du?«
»Ich bin dein Tod«, sagte Arkadin. Er stieß noch einmal mit dem Messer zu und drehte es zwischen Heinrichs Rippen herum.
»Ah, ah, ah«, flüsterte Heinrich, als sich seine Lunge mit seinem eigenen Blut füllte. Seine Atmung wurde flacher und immer unregelmäßiger. Und dann hörte sie ganz auf.
Arkadin hatte immer noch freundschaftlich einen Arm um seine Schulter gelegt. Als Heinrich gegen ihn sackte, hielt ihn Arkadin aufrecht, während die Brandung sie umspülte.
Arkadin blickte zum Horizont hinaus, wie Heinrich es getan hatte – überzeugt, dass sich dahinter nichts als ein schwarzer Abgrund befand, endlos und fremd.
Bourne ging, ohne sich zu sträuben, mit den beiden Zivilpolizisten aus dem Tresorraum. Als sie in den Korridor kamen, schlug er einem von ihnen mit der Handkante auf das Handgelenk, so dass der Mann die Pistole fallen ließ. Bourne wirbelte herum und beförderte den anderen Polizisten mit einem Fußtritt gegen eine Säule. Er packte den ersten am Arm, rammte ihm den Ellbogen in die Rippen und versetzte ihm einen Handkantenschlag in den Nacken. Nachdem er beide Polizisten außer Gefecht gesetzt hatte, lief Bourne den Korridor hinunter, doch ein weiterer Mann spurtete auf ihn zu und versperrte ihm den Weg in den vorderen Bereich der Bank – ein Mann, der nach Jakows Beschreibung Harris Low sein musste.
Bourne macht kehrt und stürmte die Marmortreppe hinauf, drei Stufen auf einmal nehmend. Er hatte sich die Pläne eingeprägt, die Baronows Freund für ihn besorgt hatte, und sich einen Plan für einen solchen Notfall zurechtgelegt. Es war klar, dass Wassili Legew, nachdem er Gospodin Popow erkannt hatte, Alarm geschlagen hatte, während Bourne das Geld aus der Kassette nahm. Als er die Treppe hinter sich hatte und in den Korridor kam, stand plötzlich ein Sicherheitsmann der Bank vor ihm. Bourne packte ihn vorne an der Uniform und riss ihn von den Beinen, dann wirbelte er ihn herum und schleuderte ihn die Treppe hinunter, dem NSA- Agenten entgegen, der ihn verfolgte.
Bourne lief den Gang entlang und erreichte die Tür zur Feuertreppe. Er öffnete sie und schlüpfte hindurch. So wie viele Gebäude aus dieser Zeit hatte auch dieses ein offenes Treppenhaus.
Bourne stürmte die Treppe hinauf. Er kam am zweiten Stock vorbei, dann am dritten. Hinter sich hörte er die Feuertür aufgehen, dann das Geräusch von schnellen Schritten auf der Treppe. Sein Manöver mit dem Sicherheitsmann hatte den Agenten nur für einige Sekunden aufgehalten.
Er befand sich auf halbem Weg zum vierten und letzten Geschoss, als der Agent auf ihn feuerte. Bourne duckte sich und hörte das Pfeifen eines Querschlägers. Er rannte weiter die Treppe hinauf, als wieder eine Kugel an ihm vorbeipfiff. Endlich kam er zur Tür, die auf das Dach hinausführte; er riss sie auf und knallte sie hinter sich zu.
Harris Low war wütend. Er hatte so viele Leute zur Verfügung, und trotzdem hatten sie Bourne immer noch nicht geschnappt. Das kommt davon, dachte er, als er die Treppe hochstürmte, wenn man sich zu sehr auf die Russen verlässt. Sie waren großartig, wenn brutale Gewalt gefragt war, aber wenn es um die Feinheiten der verdeckten Arbeit ging, waren sie absolut nicht zu gebrauchen. Zum Beispiel diese beiden Polizisten in Zivil. Trotz seiner Einwände hatten sie nicht auf ihn gewartet und waren allein zu Bourne in den Tresorraum gegangen. Und er musste jetzt er die Scherben aufsammeln, die sie hinterlassen hatten.
Er kam zu der Tür, die zum Dach hinausführte. Vorsichtig drehte er den Türgriff, dann trat er die Tür mit dem Fuß auf. Er wurde von dem tief hängenden düsteren Winterhimmel empfangen. Die Walther feuerbereit, trat er geduckt auf das Dach hinaus. Im nächsten Augenblick schwang die Tür zurück und schleuderte ihn auf den kleinen Treppenabsatz zurück.
Bourne riss die Tür auf und stürmte hindurch. Er versetzte Low drei Schläge, zuerst in die Magengrube, dann auf das rechte Handgelenk, so dass Low die Pistole fallen ließ. Die Walther flog die Treppe hinunter und landete auf einer Stufe knapp oberhalb des dritten Stockwerks.
Wütend rammte Low ihm die Faust zweimal hintereinander in die Nieren. Bourne ging in die Knie, und Low beförderte ihn mit
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