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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zwischen Bäumen und Rasenflächen entlang. Die Wolken am Himmel zogen vorbei wie schnelle Segelschiffe auf hoher See, und es wehte ein nasskalter Winterwind vom Potomac herein.
    »Es gab eine Zeit, da steckte ich in einer tiefen Depression. Ich wusste es schon, wollte es aber nicht akzeptieren – du weißt ja, wie das ist. Professor Specter war derjenige, der auf mich zuging und den Schutzpanzer durchbrach, hinter dem ich mich versteckte. Ich weiß bis heute nicht, wie er das angestellt hat und warum er sich überhaupt die Mühe gemacht hat. Er sagte einmal, dass er etwas von sich selbst in mir gesehen hat. Nun, wie auch immer, er wollte mir jedenfalls helfen.«
    Sie gingen an dem von Efeu überwucherten Gebäude vorbei, in dem Specter, der inzwischen Direktor der School of International Studies an der Georgetown University war, sein Büro hatte.
    »Professor Specter hat mir den Job am Linguistik-Institut gegeben. Es war wie ein Rettungsring für einen Ertrinkenden. Was ich am meisten brauchte, was das Gefühl von Ordnung und Stabilität. Ich weiß wirklich nicht, was aus mir geworden wäre, wenn er nicht gewesen wäre. Er hat erkannt, dass es mich glücklich macht, mich in einer Sprache zu verlieren. Egal, wer ich sonst noch war oder bin – meine Sprachkenntnisse sind etwas Konstantes in meinem Leben. Sprachen zu lernen ist im Grunde auch ein Geschichtsstudium. Es spiegelt die ständigen Auseinandersetzungen zwischen Ethnien und Religionen wider. Aus einer Sprache kann man so viel lernen, weil sie von der Geschichte geformt wurde.«
    Sie hatten inzwischen den Campus verlassen und gingen die 36 th Street hinunter, auf das »1789« zu, ein Lieblingsrestaurant von Moira, das in einem alten Federal Town House untergebracht war. Als sie ankamen, wurden sie im ersten Stock zu einem Fenstertisch in einem gedämpft beleuchteten altmodischen Raum mit Kerzen auf den Tischen geführt, die mit feinstem Porzellan und funkelnden Stielgläsern gedeckt waren.
    Bourne beugte sich über den Tisch und sagte mit leiser Stimme: »Hör zu, Moira, ich möchte dir etwas sagen, was nur wenige wissen. Die Bourne-Identität verfolgt mich immer noch. Marie hat sich immer Sorgen gemacht, dass all das, was ich als Jason Bourne tun musste, mich irgendwann gefühllos machen könnte – dass ich irgendwann nach Hause kommen könnte und David Webb für immer fort sein würde. Das darf ich nicht zulassen.«
    »Jason, wir beide haben doch jetzt einige Zeit miteinander verbracht, seit wir uns von Martin verabschiedet haben. Ich habe nie irgendein Anzeichen dafür bemerkt, dass du etwas von deiner Menschlichkeit verloren hättest.«
    Sie lehnten sich zurück und schwiegen, als der Kellner ihre Getränke auf den Tisch stellte und ihnen die Speisekarten reichte. Als er gegangen war, sagte Bourne: »Das beruhigt mich wirklich. In der kurzen Zeit, die ich dich jetzt kenne, habe ich deine Meinung schätzen gelernt. Jemanden wie dich habe ich noch nie getroffen.«
    Moira nahm einen Schluck von ihrem Drink und stellte das Glas ab, ohne den Blick von ihm zu wenden. »Danke. Aus deinem Mund ist das ein beachtliches Kompliment, vor allem weil ich weiß, wie viel dir Marie bedeutet hat.«
    Bourne starrte in sein Glas.
    Moira streckte den Arm über das makellose weiße Leinentischtuch aus und nahm seine Hand. »Es tut mir leid. Jetzt bist du traurig, weil du an sie denkst.«
    Er sah auf ihre Hand hinunter, zog die seine aber nicht zurück. Als er aufblickte, sagte er: »Ich habe mich in so vielen Dingen auf sie verlassen. Und jetzt stelle ich fest, dass mir diese Dinge immer mehr entgleiten.«
    »Ist das etwas Gutes oder etwas Schlechtes?«
    »Genau das ist es«, sagte er. »Ich weiß es nicht.«
    Moira sah den Schmerz in seinem Gesicht und wurde augenblicklich von Mitgefühl ergriffen. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie ihn in The Cloisters hatte stehen sehen. Er hielt die Bronzeurne mit Martins Asche so fest in der Hand, als wolle er sie nie mehr loslassen. Wenn Martin es ihr nicht schon gesagt hätte, dann hätte sie in diesem Augenblick ge- wusst, wie nahe sich die beiden gestanden hatten.
    »Martin war dein Freund«, sagte sie schließlich. »Du hast dich in größte Gefahr begeben, um ihn zu retten. Das allein zeigt doch, wie viel Gefühl in dir steckt. Außerdem hast du ja vorhin selbst klar gesagt, dass du jetzt nicht Jason Bourne bist, sondern David Webb.«
    Er lächelte. »Da hast du auch wieder recht.«
    Ihre Miene verdunkelte sich. »Ich

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