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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einen weiteren Schuss abfeuerte. Die Kugel schlug hinter ihm in die Wand ein, und Bourne lief weiter zur Tür, riss sie auf und spurtete auf den Flur hinaus. Zu seiner Linken sah er die offene Tür zu Kirschs Wohnung.
    »Es hat doch keinen Sinn, wenn wir uns hier gegenseitig bedrohen«, sagte Ikupow. »Wir sollten versuchen, vernünftig über die Situation zu reden.«
    »Das ist eben Ihr Problem«, erwiderte Devra. »Das Leben ist nicht logisch oder vernünftig – es ist ein verdammtes Chaos. Das ist auch einer Ihrer Irrtümer. Ihre Macht lässt Sie glauben, dass Sie alles kontrollieren können. Aber das können Sie nicht – niemand kann das.«
    »Sie und Leonid, ihr denkt, ihr wisst, was ihr tut, aber ihr irrt euch. Wenn ihr Bourne tötet, dann hätte das schwerwiegende Konsequenzen.«
    »Konsequenzen für Sie, nicht für uns. Das ist eben das Problem mit der Macht: man betrachtet die Dinge nur noch danach, ob sie einem nützen oder nicht. Es geht nur um die eigenen Interessen, um noch mehr Macht und Einfluss.«
    In diesem Moment hörten sie die Schüsse, doch nur Devra wusste, dass sie von Arkadins Mosquito-Pistole kamen. Sie spürte, dass sich Ikupows Finger fester um den Abzug krümmte, und sie duckte sich, um bereit zu sein, falls Bourne auftauchte, damit sie sofort auf ihn schießen konnte.
    Die Situation war kurz davor, zu eskalieren, und Ikupow war zutiefst beunruhigt. »Devra, bitte, denken Sie nach. Leo- nid weiß nicht alles, worum es hier geht. Ich brauche Bourne lebend. Was er mit Mischa getan hat, ist schlimm, aber persönliche Gefühle haben hier keinen Platz. Die ganze Mühe, all das Blut, das schon vergossen wurde – es wäre alles umsonst gewesen, wenn Leonid Bourne tötet. Sie müssen mich zu ihm lassen, damit ich ihn aufhalte; ich gebe Ihnen, was Sie wollen.«
    »Glauben Sie, Sie können mich kaufen? Geld bedeutet mir nichts. Was ich will, ist Leonid«, sagte Devra, als Bourne vor der Wohnungstür auftauchte.
    Devra und Ikupow drehten sich beide um. Devra schrie auf, weil sie wusste – oder zu wissen glaubte –, dass Arkadin tot war, und so richtete sie die Luger auf Bourne.
    Bourne duckte sich und sprang in den Flur zurück, und sie feuerte wieder und wieder auf ihn, während sie zur Tür ging. Nachdem sie sich nun ganz auf Bourne konzentrierte, achtete sie nicht mehr auf Ikupow, und so verpasste sie den Moment, in dem er seine Pistole auf sie richtete.
    »Ich habe Sie gewarnt«, sagte er und schoss sie in die Brust.
    Sie fiel auf den Rücken.
    »Warum haben Sie nicht auf mich gehört?«, sagte Ikupow und drückte noch einmal ab.
    Devra stieß einen leisen Laut hervor, als sich ihr Körper krümmte. Ikupow stand bei ihr.
    »Wie konnten Sie sich von einem solchen Monster verführen lassen?«, sagte er.
     
    Devra starrte ihn mit rot geränderten Augen an. Mit jedem mühsamen Schlag ihres Herzens floss mehr Blut aus ihrem Körper. »Das Gleiche hab ich ihn … über Sie gefragt.« Jeder Atemzug bereitete ihr Schmerzen. »Er ist kein Monster … aber wenn er eins wäre, dann wären Sie noch viel schlimmer.«
    Ihre Hand zuckte. Ikupow, der ihr aufmerksam zugehört hatte, bemerkte es nicht, bis sich die Kugel, die sie aus ihrer Luger abfeuerte, in seine rechte Schulter bohrte. Er wurde gegen die Wand zurückgeschleudert. Der Schmerz war so groß, dass er die Pistole fallen ließ. Als er sah, dass sie noch einmal abdrücken wollte, drehte er sich um und lief aus der Wohnung, die Treppe hinunter und auf die Straße hinaus.

Kapitel neununddreißig
     
    Willard ruhte sich in seinem Aufenthaltsraum neben der Bibliothek im NSA-Safehouse aus, genoss seinen süßen milchigen Vormittagskaffee und las die Washington Post, als sein Handy klingelte. Er warf einen Blick auf das Display und sah, dass es sein Sohn Oren war. Natürlich war es nicht wirklich Oren, der ihn anrief, doch das wusste niemand außer Willard.
    Er legte die Zeitung weg und sah ein Foto auf dem Display erscheinen. Es zeigte zwei Leute, die vor einer ländlichen Kirche standen, deren Turm bis an den oberen Rand des Fotos reichte. Er hatte keine Ahnung, wer die Leute waren oder wo sie da standen, doch darum ging es auch nicht. Er hatte sechs Codes im Kopf, und dieses Foto sagte ihm, welchen er zu benutzen hatte. Die zwei Personen und der Kirchturm bedeuteten, dass es Code Nummer drei war. Hätten die beiden Leute zum Beispiel vor einem Bogen gestanden, so hätte er eins abziehen müssen. Es gab noch andere visuelle Hinweise. Ein Ziegelbau

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