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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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achtete.
    Er wusste, wo Tyrones Kamera war, weil er dabei war, als Kendall und LaValle darüber sprachen, was damit passieren sollte – doch selbst wenn er es nicht mitgehört hätte, hätte er einen begründeten Verdacht gehabt, wo sie sie verstecken würden. Er wusste zum Beispiel, dass man die Kamera sicher nicht aus dem Haus gegeben hätte, es sei denn, man hätte die belastenden Fotos, die Tyrone von den Zellen gemacht hatte, auf den hauseigenen Server transferiert oder vom Speicher der Kamera gelöscht. Ja, es bestand wohl die Möglichkeit, dass die Bilder gelöscht worden waren, doch das war nicht sehr wahrscheinlich. In der kurzen Zeit, die die NSA die Kamera jetzt in ihrem Besitz hatte, war Kendall nicht mehr anwesend, während LaValle sich ganz darauf konzentrierte, Soraya Moore dazu zu bringen, dass sie ihm Jason Bourne auslieferte.
    Willard wusste alles über Bourne; er hatte die Treadstone- Akten gelesen, auch jene, die nicht mehr existierten, die man verbrannt hatte, weil die Informationen, die sie enthielten, zu gefährlich für Conklin und für die CI geworden waren. Er wusste, dass hinter Treadstone viel mehr steckte, als selbst der Alte gewusst hatte. Das war Conklins Werk; er war ein Mann, dem Geheimhaltung alles bedeutete. Niemand wusste wirklich, welcher Plan letztlich hinter Treadstone steckte.
    Willard steckte seinen Hauptschlüssel in das Schloss von LaValles Bürotür und tippte den entsprechenden Code ein. Er kannte die Codes von allen Akteuren hier im Haus – wozu wäre er sonst als Schläfer gut gewesen? Die Tür ging nach innen auf, und er schlüpfte hinein, schloss die Tür und sperrte zu.
    Er trat an LaValles Schreibtisch, öffnete die Schubladen eine nach der anderen und überprüfte, ob sie vielleicht einen doppelten Boden hatten. Als er nichts fand, ging er weiter zum Bücherregal, dann zum Sideboard mit den Flaschen. Er hob die Kunstdrucke von den Wänden und suchte weiter nach einem geheimen Versteck, ohne jedoch etwas zu finden.
    Schließlich setzte er sich auf die Schreibtischkante und ließ sein Bein unbewusst vor- und zurückschwingen, während er sich im Zimmer umsah und überlegte, wo LaValle die Kamera versteckt haben könnte. Plötzlich hörte er das Geräusch, das sein Schuh machte, als er gegen den Korpus stieß. Er sprang herunter, ging um den Schreibtisch herum und kroch in den Fußraum. Er klopfte gegen das Holz, bis er dasselbe Geräusch hörte, das sein Schuh erzeugt hatte. Ja, er war sich jetzt ganz sicher: Hier musste ein Hohlraum sein.
    Er tastete mit den Fingerspitzen über das Holz und fand schließlich einen winzigen Riegel; er drückte ihn nach innen und öffnete die Tür. Da war Tyrones Kamera. Er griff danach, als er plötzlich das Kratzen von Metall auf Metall hörte.
    LaValle war an der Tür.
    »Sag mir, dass du mich liebst, Leonid Danilowitsch.« Devra sah lächelnd zu ihm auf, während er bei ihr kniete.
    »Was ist passiert, Devra? Was ist passiert?«, war alles, was er sagen konnte.
    Er hatte sich schließlich von der Skulptur befreien können und wollte Bourne verfolgen, als er plötzlich Schüsse aus Kirschs Wohnung hörte, dann das Geräusch von Laufschritten. Das Wohnzimmer war voller Blut. Er sah sie am Boden liegen, die Luger immer noch in der Hand. Ihr Hemd war rot verfärbt.
    »Leonid Danilowitsch.« Sie hatte seinen Namen gerufen, als er in ihrem eingeschränkten Blickfeld auftauchte. »Ich habe auf dich gewartet.«
    Sie wollte ihm sagen, was passiert war, doch aus ihren Mundwinkeln blubberte Blut, und sie begann fürchterlich zu röcheln. Arkadin hob ihren Kopf und legte ihn auf seine Oberschenkel. Er strich ihr die Haare aus der Stirn und von den Wangen und hinterließ rote Streifen auf ihrer Haut, die wie Kriegsbemalung aussahen.
    Sie wollte weitersprechen, konnte es aber nicht. Ihre Augen verschwammen, und er glaubte schon, dass dies das Ende war. Doch dann klärte sich ihr Blick wieder und das Lächeln kehrte zurück. »Liebst du mich, Leonid?«, fragte sie.
    Er beugte sich hinunter und flüsterte ihr ins Ohr. War es Ich liebe dich ? Da war ein solches Rauschen in seinem Kopf, dass er sich selbst nicht hören konnte. Liebte er sie, und wenn ja, was bedeutete das? Spielte es überhaupt eine Rolle? Er hatte ihr versprochen, sie zu beschützen, und hatte versagt. Er blickte in ihre Augen, auf ihren lächelnden Mund, doch alles, was er sah, war seine eigene Vergangenheit, die sich wieder anschickte, ihn zu sich hinunterzuziehen.
    »Ich

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