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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hatte recht gehabt – die Wohnung war klein, aber so schön wie sie selbst. Die Einrichtung war in Buttergelb-und Orange-Tönen gehalten, und die Fenster waren von cremefarbenen Vorhängen umrahmt. Zierkissen mit bunten Tupfen, Tierdrucken oder Streifen brachten zusätzliche Farbe hinein. Er schritt durch das Wohnzimmer und in ihr Schlafzimmer.
    »Suchen Sie etwas Bestimmtes, Mr. Stone?«
    »Nennen Sie mich Adam.« Er trat ans Fenster, und da stand der Birnbaum, von dem Tracy ihm erzählt hatte. »Ich möchte die Schwalben sehen.«
    »Wie bitte?« Ihre Stimme war eine Spur höher und dünner, und sie sprach ein bisschen schneller als ihre Schwester.
    »Tracy hat gesagt, dass im Frühling immer Schwalben in diesem Birnbaum nisten.«
    Sie trat neben ihn. Ihr Haar roch nach Zitrone. Sie trug ein gewöhnliches Männerhemd mit aufgerollten Ärmeln, die ihre sonnengebräunten Arme sehen ließen, dazu Jeans, aber nicht die modischen Hüftjeans, sondern robuste Levi’s mit aufgerollten Hosenbeinen, und billige abgetragene Schuhe mit flachen Absätzen. Dass sie ein wenig schwitzte, ließ vermuten, dass sie in der Wohnung sauber gemacht oder einfach nur herumgekramt hatte. Sie trug keinen Schmuck, nicht einmal einen Ehering, obwohl sie Lincoln und nicht Atherton hieß.
    »Sehen Sie sie?«, fragte sie mit ihrer etwas schrillen Stimme.
    »Nein«, sagte er und drehte sich weg.
    Sie runzelte die Stirn und schwieg eine Weile.
    »Chrissie?«
    Als sie keine Antwort gab, ging er in die Küche und holte ihr ein Glas kaltes Wasser. Sie nahm es, ohne ein Wort zu sagen, und trank es langsam und bedächtig, als wäre es eine Medizin.
    Als sie das Glas abstellte, sagte sie: »Ich fürchte, es war ein Fehler, Sie hereinzulassen. Es wäre mir lieber, wenn Sie wieder gehen.«
    Bourne nickte. Er hatte die Wohnung gesehen; er wusste selbst nicht, was er erwartet hatte, hier zu finden  – vielleicht war es ihr Duft, der noch in der Luft schweben mochte, obwohl sie längst nicht mehr da war. Die Nacht, die sie in Khartum verbracht hatten, war etwas so Intimes, wie es nie hätte sein können, wenn sie miteinander geschlafen hätten – denn das konnte oft auch ganz unpersönlich sein. Als er erfuhr, dass Tracy für Arkadin gearbeitet hatte, war das wie eine Ohrfeige für ihn gewesen. Doch in den Wochen nach ihrem Tod war in ihm so ein Gefühl aufgekommen, dass da mehr dahinterstecken musste. Er zweifelte zwar nicht daran, dass Arkadin sie engagiert hatte, doch tief in seinem Inneren war er überzeugt, dass die Sache nicht ganz so einfach war. Vielleicht war er hierhergekommen, um irgendeinen Beweis für seine Vermutung zu finden.
    Sie waren zurück zur Wohnungstür gegangen, und Chrissie öffnete sie ihm. Als er gehen wollte, sagte sie: »Mr. Stone …«
    »Adam.«
    Sie versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr nicht
recht gelingen. Ihr Gesicht wirkte schmerzlich angespannt. »Wissen Sie, was in Khartum passiert ist?«
    Bourne zögerte. Er blickte hinaus auf den Flur, doch alles, was er sah, war Tracys blutverschmiertes Gesicht, als er sie in seinem Schoß hielt.
    »Bitte. Ich weiß, ich bin nicht gerade gastfreundlich. Es ist … ich weiß einfach nicht, was ich denken soll.« Sie trat zur Seite, wie um ihn aufzufordern zu bleiben.
    Bourne machte einen Schritt von der Tür weg. »Ihr Tod war ein Unfall.«
    Chrissie sah ihn ängstlich, aber erwartungsvoll an. »Sie wissen das?«
    »Ich war dabei.«
    Er sah, wie sie immer blasser wurde. Sie starrte ihn an, als könnte sie nicht mehr wegsehen, als wäre sie von der schrecklichen Gewissheit erfüllt, dass gleich ein Unglück passieren würde.
    »Können Sie mir sagen, wie sie gestorben ist?«
    »Ich glaube nicht, dass Sie die genauen Details hören möchten.«
    »Doch«, sagte sie. »Ich will … ich muss es wissen. Ich habe sonst keine Geschwister – nur sie.« Sie schloss die Tür und ging zu einem Lehnstuhl hinüber, doch sie setzte sich nicht hinein. Stattdessen blieb sie hinter der Lehne stehen und starrte vor sich hin. »Ich bin in einer ziemlichen Krise, seit es passiert ist. Wenn die eigene Schwester stirbt, das ist … na ja, nicht wie wenn irgendjemand anderer stirbt. Ich … ich kann es nicht beschreiben.«
    Bourne betrachtete sie, wie sie dastand und die Finger in die hohe Stuhllehne grub.
    »Sie wurde von Glassplittern getroffen, an einem
ist sie verblutet; es ging so schnell – sie musste nicht leiden.«
    »Arme Tracy.« Sie klammerte sich so fest an den Stuhl, dass ihre

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