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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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paar hundert Meter weiter nördlich auf der Rollbahn zu sehen war. Bourne kniff die Augen zusammen und wünschte sich nichts so sehnlich wie einen Feldstecher! Und dann wurde ihm klar, dass auch ein Fernglas ihm nichts genutzt hätte; der Wagen fuhr um das Leitwerk der Maschine herum und verschwand.
    Verdammt!
    Wenige Sekunden später setzte das Flugzeug sich in Bewegung und rollte ans Ende der Startbahn, während die
braune Limousine kehrtmachte und auf den Parkplatz und die Ausfahrt zuraste.
    Was sollte er tun? Ich darf nicht so zurückbleiben! Er ist dort! Er ist ich und er ist dort! Er entkommt! Bourne rannte an den ersten Schalter und gab sich verzweifelt.
    »Diese Maschine dort, die gleich starten wird! Ich sollte in dem Flugzeug sein! Es fliegt nach Shanghai, und die Leute in Beijing haben gesagt, ich sollte mit der Maschine fliegen! Sie müssen sie aufhalten !«
    Die Angestellte hinter dem Schalter nahm den Telefonhörer ab. Sie wählte schnell und atmete dann erleichtert auf. »Das ist nicht Ihre Maschine, Sir«, sagte sie. »Sie fliegt nach Guangdong.«
    »Wohin?«
    »An die Grenze von Macao, Sir.«
    »Niemals! Auf keinen Fall in Macao!«, hatte der Taipan geschrien … »Dann wird schnell ein Befehl erteilt und noch schneller ausgeführt werden. Dann stirbt Ihre Frau.«
    Macao. Tisch fünf. Das Kam-Pek-Casino.
     
    »Wenn er nach Macao ginge«, hatte McAllister leise gesagt, »könnte er zu einer schrecklichen Belastung werden  …«
    »Liquidation?«
    »Ich kann dieses Wort nicht benutzen.«

14.
    »Nein!«, schrie Edward Newington McAllister und sprang von seinem Sessel hoch. »Das dürfen Sie mir nicht sagen. Das geht nicht! Damit werde ich nicht fertig. Ich will nichts davon hören!«
    »Das müssen Sie aber, Edward«, sagte Major Lin Wenzu. »Es ist geschehen.«
    »Es ist meine Schuld«, fügte der englische Arzt hinzu. Er stand vor dem Schreibtisch am Victoria Peak, dem Amerikaner gegenüber. »Jedes Symptom deutete auf rapiden neurologischen Verfall. Konzentrationsschwäche, Sehstörungen, Appetitlosigkeit und entsprechender Gewichtsverlust  – und besonders auffällig Krämpfe unter fast völliger Ausschaltung der bewussten Motorik. Ich war ehrlich der Ansicht, dass der Verfallsprozess auf eine Krise zusteuerte.«
    »Was, zum Teufel, soll das jetzt wieder bedeuten?«
    »Dass sie im Sterben lag. Oh, nicht innerhalb von Stunden oder auch nur Tagen oder Wochen, aber jedenfalls unwiderruflich.«
    »Könnte es sein, dass Sie Recht gehabt haben?«
    »Nichts wäre mir lieber als das, als wenigstens sagen zu können, dass meine Diagnose zumindest vernünftig war, aber das kann ich nicht. Um es ganz einfach auszudrücken, man hat mich aufs Glatteis geführt.«
    »Hereingelegt?«
    »Eindeutig, Herr Staatssekretär, und zwar auf äußerst unangenehme Weise. Ich bin in meiner Berufsehre verletzt worden. Dieses Miststück hat mich schamlos getäuscht, und dabei kennt sie wahrscheinlich nicht einmal den Unterschied zwischen einer Femur und Fieber. Alles, was sie getan hat, war kalkuliert, angefangen bei dem Theater,
das sie mit der Schwester aufgeführt hat, bis zu dem Punkt, wo sie den Wachposten niedergeschlagen und seiner Kleidung beraubt hat. Jeder Schritt war geplant, und der Einzige, der nicht wusste, was geschah, war ich.«
    »Herrgott, ich muss Havilland erreichen!«
    »Botschafter Havilland?«, fragte Lin und hob die Brauen.
    McAllister sah ihn an. »Vergessen Sie, dass Sie das gehört haben.«
    »Ich werde nicht darüber sprechen, aber vergessen kann ich es nicht. Ich muss immer im Auge behalten, wer mein Dienstherr ist.«
    »Erwähnen Sie diesen Namen vor niemandem, Herr Doktor«, sagte McAllister.
    »Ich habe ihn bereits vergessen.«
    »Was kann ich sagen? Was tun Sie?«
    »Das Menschenmögliche«, antwortete der Major. »Wir haben Hongkong und Kowloon in Abschnitte unterteilt und befragen jedes Hotel, nehmen jedes Melderegister unter die Lupe. Wir haben Polizei und Marinestreifen alarmiert, Kopien ihrer Personenbeschreibung verteilt, und die entsprechenden Dienststellen sind davon verständigt, dass die Auffindung dieser Frau höchste Priorität hat.«
    »Mein Gott, was haben Sie gesagt? Wie haben Sie das erklärt?«
    »Da konnte ich behilflich sein«, sagte der Arzt. »Angesichts meiner Dummheit war das das Wenigste, was ich tun konnte. Ich habe ärztlichen Alarm ausgegeben. Indem wir das taten, konnten wir auch die Pflegerteams einschalten, die von sämtlichen Krankenhäusern ausgeschickt

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