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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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etwas Haar zu verlieren«, sagte der zweite Angestellte. »Aber jetzt muss ich auf die Toilette, im Augenblick ist es ja etwas ruhiger. Übrigens, falls ich einmal eine Autovermietung brauche, die noch um die Zeit geöffnet hat, das war doch Apex am Bonham Strand East, nicht wahr?«
    »O ja.«
    »Das haben Sie sehr geschickt gemacht.«
    »Ich habe mir einfach die Liste vorgenommen. Apex stand ziemlich am Ende.«
    »Mancher von uns hätte vorher aufgehört. Das war sehr lobenswert.«
    »Sie sind sehr liebenswürdig zu einem unwürdigen Anfänger.«
    »Ich will nur Ihr Bestes«, sagte der Ältere. »Vergessen Sie das nie.«
    Der ältere Mann verließ seinen Platz hinter der Theke und ging vorsichtig an den Topfpalmen vorbei, bis er Lee Teng sah. Der Nachtportier stand an der Mündung des Korridors nach rechts; das reichte. Er wartete auf die Frau. Der Angestellte machte kehrt und ging schnell die Treppe zu den Läden hinauf, obwohl seine Würde etwas darunter litt. Eilig betrat er die erste Boutique im Obergeschoss.
    »Dienstliches Gespräch«, sagte er zu der gelangweilten Verkäuferin und griff nach dem Telefonhörer hinter einer Glastheke mit glitzernden Preziosen. Er wählte.
    »Polizeizentrale vier.«
    »Wegen Ihrer Anordnung, Sir, bezüglich der Kanadierin, Mrs. Staples …«
    »Haben Sie Informationen?«
    »Ich glaube schon, Sir, aber es ist mir etwas peinlich, sie weiterzugeben.«
    »Warum? Es handelt sich um einen Notfall, eine Angelegenheit der Regierung!«
    »Bitte, verstehen Sie das richtig, Sir, ich bin nur ein kleiner
Angestellter, und es ist durchaus möglich, dass mein Vorgesetzter nichts von Ihrer Anweisung weiß. Er hat sehr viel zu tun.«
    »Was versuchen Sie mir zu sagen?«
    »Nun – Sir – die Frau, die mit meinem Vorgesetzten, dem Chefportier, gesprochen hat, zeigte eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Beschreibung auf der Regierungsanordnung. Aber es wäre sehr peinlich für mich, wenn bekannt würde, dass ich Sie angerufen habe.«
    »Man wird Sie schützen. Sie können anonym bleiben. Und jetzt Ihre Information?«
    »Nun, Sir, ich habe gehört …« Vorsichtig und mit vielen Umschweifen tat der Angestellte das Beste für sich und demzufolge das Schlimmste für seinen Vorgesetzten Lee Teng. Was er freilich am Ende sagte, war präzise und unzweideutig. »Die Apex-Autovermietung, Bonham Strand East. Ich würde empfehlen, dass Sie sich beeilen, sie ist nämlich bereits dorthin unterwegs.«
     
    Der frühe Abendverkehr war weniger dicht als während der Stoßzeit, aber immer noch unangenehm genug. Aus diesem Grunde sahen Catherine und Marie einander auf dem Rücksitz der Hotellimousine beunruhigt an; der Chauffeur hatte nämlich den schweren Wagen nicht in die sich bietende Verkehrslücke gelenkt, sondern war am Bonham Strand East an den Randstein gefahren und hatte dort angehalten. Ringsum war aber kein Schild einer Wagenvermietung zu sehen.
    »Warum halten wir an?«, fragte Catherine scharf.
    »Anweisung von Mr. Teng, Mrs.«, antwortete der Chauffeur und drehte sich auf dem Sitz nach hinten. »Ich werde den Wagen jetzt abschließen und das Notsignal einschalten. Dann wird niemand Sie belästigen.«
    »Das ist sehr beruhigend, aber ich würde trotzdem gerne wissen, warum Sie uns nicht zu dem Wagen bringen.«
    »Ich werde den Wagen zu Ihnen bringen, Mrs.«
    »Wie bitte?«
    »Anweisung von Mr. Teng. Er hat sich ganz deutlich ausgedrückt
und ruft in der Apex-Garage an. Die ist in der nächsten Straße, Mrs. Ich bin gleich wieder da.« Der Chauffeur zog Mütze und Jackett aus, legte beides auf den Sitz, schaltete das Notsignal ein und stieg aus.
    »Was hältst du davon?«, fragte Marie und hob das rechte Bein und drückte Toilettenpapier, das sie aus dem Mandarin mitgenommen hatte, gegen die rechte Fußsohle. »Vertraust du diesem Teng?«
    »Ja«, erwiderte Catherine mit verblüffter Miene. »Aber ich verstehe das nicht. Er ist offenbar besonders vorsichtig – aber damit geht er ein zusätzliches Risiko ein –, und ich weiß nicht, warum. Wie ich Ihnen schon im Mandarin sagte, stand auf diesem Computerausdruck ›Regierungskontrolle‹. Das sind zwei Worte, die man in Hongkong gar nicht leicht nimmt. Was, in aller Welt, macht Teng? Und warum?«
    »Das kann ich dir natürlich nicht beantworten«, sagte Marie. »Aber ich kann dir sagen, was ich beobachtet habe.«
    »Was denn?«
    »Ich habe gesehen, wie er dich angesehen hat. Du hast das wahrscheinlich gar nicht bemerkt.«
    »Was?«
    »Ich

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