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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dass es so regnen und eine solche Dünung geben würde. Neunzig Meter, und Sie können das kleine Boot nehmen. Es hat einen starken Motor, Sie werden hinkommen.«
    »Merde!«, stieß d’Anjou hervor, öffnete den Kasten und zog eine starke Taschenlampe hervor. »Da bleiben ja noch mehr als hundert Meter!«
    »Weniger als fünfzig wären es ohnehin nicht gewesen. Das habe ich Ihnen gesagt.«
    »Und dazwischen ist tiefes Wasser?«
    »Soll ich wieder umkehren und nach Macao zurückfahren?«

    »Damit die Streifen uns in die Luft jagen? Sie halten sich an unsere Abmachung oder Sie kommen nicht heil an! Das wissen Sie!«
    »Hundert Meter, mehr sind es nicht.«
    D’Anjou nickte verdrießlich und hielt sich die Taschenlampe vor die Brust. Er drückte auf einen Knopf, ließ ihn sofort wieder los, und dann erhellte einen kurzen Augenblick lang ein gespenstischer dunkelblauer Blitz das Fenster. Sekunden später konnte man durch das verspritzte Glas ein ähnliches blaues Signal von der Insel sehen. »Sie sehen, mon capitaine, wenn wir unser Rendezvous nicht eingehalten hätten, wäre dieser armselige Kasten jetzt in die Luft gepustet worden.«
    »Heute Nachmittag hat Ihnen mein Schiff noch gefallen!« , sagte der Schiffer und mühte sich am Rad ab.
    »Das war gestern Nachmittag. Jetzt ist es halb zwei Uhr früh am nächsten Morgen, und ich hab Sie und Ihre Geldgier inzwischen besser kennen gelernt.« D’Anjou legte die Lampe in den Kasten zurück und warf Bourne, der ihn die ganze Zeit beobachtete, einen Blick zu. Jeder tat das, was er in den Tagen von Medusa so oft getan hatte – überprüfte Ausrüstung und Kleidung seines Partners. Die beiden Männer hatten ihre Kleidung in Segeltuchtaschen gestopft – Hosen, Pullover und dünne Gummimützen, alles schwarz. An Ausrüstung hatten sie außer Jasons Pistole und der kleinen 22er des Franzosen nur noch in Scheiden steckende Messer – alles unsichtbar. »Fahren Sie so dicht heran, wie es geht«, sagte d’Anjou zu dem Kapitän. »Und denken Sie daran, wenn Sie nicht da sind, wenn wir zurückkommen, bekommen Sie die Restzahlung nicht.«
    »Und wenn die Ihnen Ihr Geld wegnehmen und Sie umbringen ?«, schrie der Kapitän. »Dann bin ich draußen !«
    »Ich bin tief gerührt«, sagte Bourne.
    »Nur keine Angst«, antwortete der Franzose und warf dem Mischling einen strafenden Blick zu. »Ich kenne diesen Mann schon lange Zeit und habe oft mit ihm zu tun gehabt. Er hat wie Sie ein schnelles Boot und ist genauso ein Dieb wie Sie. Ich sorge dafür, dass er immer Geld in den Taschen
hat und seine Freundinnen wie Konkubinen des Zentralkomitees leben können. Außerdem hat er mich im Verdacht, dass ich über ihn Buch führe. Wir sind in Gottes Hand, und vielleicht sogar noch besser.«
    »Dann nehmen Sie die Lampe mit«, knurrte der Kapitän. »Es könnte sein, dass Sie sie brauchen, und wenn Sie stranden oder an den Felsen zerschellen, nützen Sie mir nichts.«
    »Ihre Sorge überwältigt mich«, sagte d’Anjou, griff nach der Lampe und nickte Jason zu. »Dann wollen wir uns jetzt mit dem Boot und seinem Motor vertraut machen.«
    »Der Motor ist mit einer dicken Segeltuchplane verhüllt. Lassen Sie ihn erst an, wenn Sie im Wasser sind!«
    »Woher wissen wir denn, dass er anspringt?«, fragte Bourne.
    »Weil ich mein Geld haben will, Sie großer Schweiger.«
    Die Fahrt zum Strand durchnässte sie beide bis auf die Haut; Jason hielt sich an der Bordwand fest und d’Anjou am Ruder und dem Heck, um nicht über Bord geworfen zu werden. Einmal streiften sie ein Riff, und das Metall scharrte an dem Felsen entlang, während der Franzose das Ruder nach Steuerbord herumriss und Vollgas gab.
    Jetzt kam wieder der seltsame dunkelblaue Blitz vom Ufer. Sie waren in der feuchten Schwärze vom Kurs abgekommen; d’Anjou lenkte das Boot auf das Signal zu, und wenige Minuten später traf der Bug auf Sand. Der Franzose drückte den Knüppel herunter und hob den Motor damit in die Höhe, während Bourne über Bord sprang, das Tau packte und das kleine Boot den Strand hinaufzog.
    Dann holte er zischend Luft, als plötzlich vor ihm eine Männergestalt auftauchte und die Leine packte. »Vier Hände sind besser als zwei«, schrie der Fremde, ein Asiat, auf englisch, fließendem Englisch mit amerikanischem Akzent.
    »Sie sind der Kontaktmann?«, schrie Jason verblüfft und fragte sich, ob der Regen und die Wellen sein Hörvermögen beeinträchtigt hätten.
    »Ich bin einfach ein Freund!«, schrie der

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