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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Mann zurück.
    Fünf Minuten später, als sie das kleine Boot weit genug auf den Strand hinaufgezogen hatten, gingen die drei Männer
durch das Dickicht am Ufer, das bald in niedriges Gestrüpp und Bäume überging. Der ›Freund‹ hatte sich aus einer Schiffspersenning einen Unterstand errichtet; davor flackerte ein kleines Feuer, das man nur vom Wald aus sehen konnte, weil der Unterstand es zum Meer hin verdeckte. Die Wärme war angenehm; der Wind und der ständig niederpeitschende Regen hatten Bourne und d’Anjou ausgekühlt. Jetzt saßen sie mit übereinander geschlagenen Beinen ums Feuer, und der Franzose sprach den uniformierten Chinesen an.
    »Das war kaum notwendig, Gamma …«
    »Gamma?«, brach es aus Jason heraus.
    »Ich habe gewisse Traditionen wieder aufleben lassen, Delta. Ich hätte natürlich auch Tango oder Foxtrott verwenden können … schließlich war ja nicht alles griechisch. Die griechischen Codes waren den Führern vorbehalten.«
    »Was soll das dumme Gerede? Ich will wissen, warum wir hier sind. Warum haben Sie ihn nicht bezahlt, und wir verschwinden wie der Teufel von hier?«
    »Man …!«, sagte der Chinese und zog das Wort in die Länge, sodass es ganz amerikanisch klang. »Der Typ ist vielleicht sauer! Was juckt ihn denn?«
    »Mich juckt, dass ich zu dem Boot zurück will. Ich hab jetzt wirklich keine Zeit zum Teetrinken!«
    »Wie wäre es mit Scotch?«, sagte der Offizier der Volksrepublik, griff hinter sich, und die Hand brachte eine Flasche höchst akzeptablen Whiskys zum Vorschein. »Wir müssen aus der Flasche trinken, aber ich glaube nicht, dass wir Chinesen ansteckende Krankheiten haben. Wir baden, putzen uns die Zähne und schlafen mit sauberen Huren – zumindest sorgt meine Regierung dafür, dass sie sauber sind.«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?«, fragte Jason Bourne.
    »Gamma genügt, davon hat Echo mich überzeugt. Und was ich bin – das überlasse ich Ihrer Fantasie. USC wäre nicht schlecht geraten – das ist die Universität von Südkalifornien  – mit anschließenden Studien in Berkeley –, während der Studentenunruhen in den Sechzigerjahren, daran erinnern Sie sich sicher.«
    »Zu diesem Klüngel haben Sie also gehört!«

    »Im Gegenteil! Ich war ein aufrechter Konservativer, Mitglied der John-Birch-Gesellschaft, und wenn es nach uns gegangen wäre, hätte man die alle erschossen ! Grölende Krawallmacher, denen die moralischen Ziele ihrer Nation scheißegal waren.«
    »Wir reden hier wirklich Quatsch.«
    »Mein Freund Gamma«, unterbrach d’Anjou, »ist der perfekte Mittelsmann. Er ist ein gebildeter Doppel- oder Dreifach- oder möglicherweise Vierfachagent, der für alle Seiten zum Nutzen seiner eigenen Interessen tätig ist. Er ist ein total amoralischer Mensch, und dafür respektiere ich ihn.«
    »Sie sind nach China zurückgegangen? In die Volksrepublik?«
    »Ja, weil dort das Geld war«, gab der Offizier zu. »Jede repressive Gesellschaft bietet den Leuten ungeheure Chancen, die bereit sind, für die Unterdrückten gewisse kleinere Risiken auf sich zu nehmen. Fragen Sie doch die Kommissare in Moskau und im Ostblock. Natürlich muss man Kontakte im Westen haben und gewisse Talente besitzen, die auch den eigenen Vorgesetzten nützlich sind. Zum Glück bin ich ein ausgezeichneter Segler, das habe ich Freunden in San Francisco zu verdanken, die Jachten und kleine Motorboote hatten. Eines Tages werde ich dorthin zurückkehren. Ich mag San Francisco wirklich.«
    »Versuchen Sie gar nicht erst, sich über seine Schweizer Konten den Kopf zu zerbrechen«, sagte d’Anjou. »Wir wollen uns doch lieber darauf konzentrieren, warum Gamma uns in diesem Sturm eine so angenehme Behausung vorbereitet hat.« Der Franzose griff nach der Flasche und trank.
    »Das wird Sie eine Stange Geld kosten, Echo«, sagte der Chinese.
    »Was wäre bei Ihnen schon gratis? Also?« D’Anjou reichte Jason die Flasche weiter.
    »Darf ich vor Ihrem Begleiter sprechen?«
    »Alles, was Sie wollen.«
    »Sie wollen die Information haben. Ich garantiere dafür. Der Preis beträgt eintausend amerikanische Dollar.«
    »Und das ist alles?«

    »Das sollte reichen«, sagte der chinesische Offizier und nahm Bourne die Flasche weg. »Sie sind zu zweit, und mein Streifenboot liegt eine halbe Meile von hier entfernt in einer kleinen Bucht. Meine Mannschaft ist der Meinung, ich treffe mich mit einem unserer Agenten in der Kronkolonie.«
    »Ich will also die Information haben, Sie garantieren mir

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