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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wo man eine ganze Menge anderer Dinge tun kann, nicht nur dich verprügeln.«
    »Und das alles in einem so kurzen Satz?«
    »Die Chinesen vergeuden keine Worte. Sie malen Bilder … Ich muss jetzt gehen. Die Vorlesung heute Morgen befasst sich mit Rama II. von Siam und den Ansprüchen, die er Anfang des neunzehnten Jahrhunderts auf die Malaienstaaten erhoben hat. Stinklangweilig, aber wichtig. Und was noch schlimmer ist, wir haben einen Austauschstudenten aus Moulmein in Burma, der, wie ich glaube, mehr über dieses Thema weiß als ich.«
    »Siam?«, fragte Marie und umarmte ihn. »Das ist Thailand.«
    »Ja, heute ist das Thailand.«
    »Deine Frau, deine Kinder? Tut es weh, David?«
    Er sah sie an und erkannte wieder einmal, wie sehr er diese Frau liebte. »So weh kann es mir gar nicht tun, wo ich es doch nicht klar sehen kann. Manchmal hoffe ich, dass ich mich nie mehr daran erinnere.«
    »Ich denke da anders. Ich möchte, dass du sie siehst, sie hörst und sie fühlst. Und ich weiß, dass ich sie auch liebe.«
    »O Gott!« Er hielt sie in den Armen, und die Wärme ihrer beiden Körper gehörte nur ihnen allein.
     
    Die Leitung war schon zum zweiten Mal besetzt, und Webb legte den Hörer auf und wandte sich wieder W. F. Verllas
Siam unter Rama III. zu, um nachzusehen, ob der burmesische Austauschstudent mit dem, was er über Ramas II. Konflikt mit dem Sultan von Kedah über die Insel Penang sagte, Recht gehabt hatte. Eine Auseinandersetzung in den erhabenen Gefilden der Wissenschaft; an die Stelle der Pagoden von Moulmein, über die Kipling geschrieben hatte, war ein neunmalkluger Austauschstudent getreten, der ohne jeden Respekt für Ältere und Erfahrenere war. Kipling hätte etwas dagegen unternommen.
    Es klopfte, und dann öffnete sich die Tür, ehe David »Herein« sagen konnte. Es war der Leibwächter, der am Nachmittag auf dem Sportplatz mit ihm gesprochen hatte – inmitten der Menschenmenge, des Lärms und seiner Ängste.
    »Herr Professor?«
    »Sie sind Jim, nicht wahr?«
    »Nein, ich bin Johnny. Aber das macht nichts. Kein Mensch erwartet von Ihnen, dass Sie sich unsere Namen merken.«
    »Ist etwas?«
    »Ganz im Gegenteil, Sir. Ich bin nur vorbeigekommen, um mich zu verabschieden – für uns alle, die ganze Gruppe. Die Luft ist sauber, und Sie sind wieder auf Normalstatus zurückgestuft. Befehl, nach B-1-L zurückzukehren.«
    »Nach was?«
    »Klingt albern, wie? Statt zu sagen ›Kommen Sie zurück ins Hauptquartier‹, nennen sie es B-1-L, als ob sich das keiner zusammenreimen könnte.«
    »Ich kann es nicht.«
    »Basis – Eins – Langley. Wir sind vom CIA, alle sechs, aber ich nehme an, das wissen Sie.«
    »Sie gehen? Sie alle ?«
    »Ja, allerdings.«
    »Aber … ich dachte, wir hätten hier eine Krise.«
    »Die Luft ist sauber.«
    »Mir hat keiner was gesagt. McAllister hat mir nichts gesagt.«
    »Tut mir Leid, den kenn ich nicht. Wir haben einfach unsere Befehle.«

    »Sie können doch nicht einfach hier hereinkommen und sagen, dass Sie weggehen, ohne irgendeine Erklärung! Man hat mir gesagt, ich stehe auf der Abschussliste. Ein Mann in Hongkong will mich töten !«
    »Nun, ich weiß nicht, ob man Ihnen das so gesagt hat oder ob Sie sich das selbst eingeredet haben, ich weiß nur, dass wir ein Problem der Priorität A in Newport News haben. Wir brauchen noch unsere Einweisung und müssen uns dann dieser Sache annehmen.«
    »Priorität A …? Und was ist mit mir ?«
    »Sie sollten sich gründlich ausruhen, Herr Professor. Man hat uns gesagt, dass Sie das brauchen.« Der Mann von der CIA drehte sich ruckartig um, ging zur Tür hinaus und schloss sie hinter sich.
    Nun, ich weiß nicht, ob man Ihnen das so gesagt hat oder ob Sie es sich selbst eingeredet haben … Wie steht’s mit Ihnen, Herr Professor? Fühlen Sie sich jetzt besser, wo wir hier sind, und so?
    Parade? … Scharade! Wo war McAllisters Nummer? Wo hatte er sie hingetan? Herrgott noch mal, er hatte sie zweimal, einmal zu Hause und einmal in seiner Schreibtischschublade  – nein, in der Brieftasche! Er fand sie, und sein ganzer Körper zitterte vor Furcht und Zorn, als er wählte.
    »Büro von Mr. McAllister«, sagte eine Frauenstimme.
    »Ich dachte, das sei seine Direktleitung. So hat man es mir auch gesagt !«
    »Mr. McAllister ist nicht in Washington, Sir. Wir haben Anweisung, in solchen Fällen die Anrufe entgegenzunehmen und zu notieren.«
    »Wo ist er?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Ich bin vom Zentralsekretariat. Er ruft

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