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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und für Bargeld, gleich wie viel, lohnte sich jede Mühe. Neun Uhr dreiundvierzig.
    Bourne hielt sich jetzt nicht länger geduckt. Das Chamäleon war verschwunden. Er hetzte über die von Menschen wimmelnde Straße, rannte die Stufen hinunter und in die Gasse. Er hatte es geschafft ! Er hatte die Leibgarde beseitigt.
Ein Taipan für eine Frau! Er erreichte die Treppe – die dritte Treppe an der rechten Mauer – und riss die erstaunliche Waffe heraus, die er dem Waffenhändler in Mongkok abgekauft hatte. So leise ihm das möglich war, und jede Stufe vorher mit dem Fuß erprobend, stieg er in den ersten Stock. Vor der Tür blieb er stehen, hob das linke Bein, spannte alle Muskeln an, achtete darauf, das Gleichgewicht nicht zu verlieren und trat mit aller Kraft gegen das dünne Holz.
    Die Tür flog auf. Er sprang hinein und kauerte sich nieder, die Waffe ausgestreckt.
    Er sah sich drei Männern gegenüber, die einen Halbkreis bildeten. Jeder der drei Männer hielt eine Waffe auf seinen Kopf gerichtet. Hinter ihnen saß ein hünenhafter Chinese im weißen Seidenanzug in einem Sessel. Der Mann nickte seinen Leibwächtern zu.
    Er hatte verloren. Bourne hatte sich verrechnet, und David Webb würde sterben. Und, was viel qualvoller war, er wusste, dass Maries Tod kurz darauf folgen würde. Sollen sie doch schießen, dachte David. Sollten sie doch abdrücken und ihn aus dieser Qual erlösen! Er hatte das Einzige getötet, was in seinem Leben Bedeutung hatte.
    »Schießt doch, ihr Schweine! Schießt !«

11.
    »Willkommen, Mr. Bourne«, sagte der in dem weißen Seidenanzug und winkte seine Wächter weg. »Ich nehme an, Sie sehen ein, dass es logisch ist, wenn Sie jetzt Ihre Waffe auf den Boden legen und von sich wegschieben. Es gibt wirklich keine Alternative. Das wissen Sie.«
    Webb sah die drei Chinesen an; der Mann in der Mitte ließ den Hahn seiner Pistole zurückschnappen. David ließ die Waffe fallen und schob sie mit dem Fuß von sich. »Sie haben mich erwartet, nicht wahr?«, fragte er leise und richtete sich auf, während der Leibwächter zu seiner Rechten die Waffe aufhob.
    »Wir wussten nicht, was wir erwarten sollten – mit Ausnahme des Unerwarteten. Wie haben Sie es geschafft? Sind meine Leute tot?«
    »Nein. Sie haben ein paar Schrammen und sind bewusstlos, aber sie sind nicht tot.«
    »Erstaunlich. Haben Sie geglaubt, ich wäre allein hier?«
    »Man hat mir gesagt, Sie seien mit Ihrem Mittelsmann und noch drei anderen unterwegs. Aber nicht mit sechs. Das kam mir logisch vor. Mehr hätte ich für zu auffällig gehalten.«
    »Deshalb sind diese drei Männer schon früher gekommen, um die Vorbereitungen zu treffen. Und dann haben sie dieses Loch nicht mehr verlassen. Sie haben also geglaubt, Sie könnten mich in Ihre Gewalt bringen, als Austausch für Ihre Frau.«
    »Es liegt doch auf der Hand, dass sie mit all dem nicht das Geringste zu tun hatte. Lassen Sie sie frei; sie kann Ihnen doch gar nichts anhaben. Töten Sie mich, aber lassen Sie sie frei.«
    »Pí gé!«, sagte der Bankier und befahl damit zwei Leibwächtern,
die Wohnung zu verlassen; sie verbeugten sich und gingen schnell hinaus. »Dieser Mann wird bleiben«, fuhr er fort und wandte sich wieder Webb zu. »Abgesehen von der ungeheuren Loyalität, die er mir entgegenbringt, versteht er kein Wort Englisch.«
    »Ich sehe, Sie vertrauen Ihren Leuten.«
    »Ich vertraue keinem.« Der Finanzier wies auf einen zerbrechlich wirkenden Holzstuhl auf der anderen Seite des schäbigen Zimmers und ließ dabei eine goldene Rolex an seinem Handgelenk sehen, deren Zifferblatt mit Diamanten besetzt war, passend zu den diamantbesetzten goldenen Manschettenknöpfen. »Setzen Sie sich«, befahl er. »Ich habe gewaltige Anstrengungen unternommen und viel Geld ausgegeben, um dieses Gespräch zustande zu bringen.«
    »Ihr Mittelsmann – ich nehme an, es war Ihr Mittelsmann«, sagte Bourne, während er auf den Stuhl zuging und dabei jede Einzelheit des Zimmers musterte, »hat mir geraten, hier keine teure Uhr zu tragen. Ich nehme an, Sie haben nicht auf ihn gehört.«
    »Ich bin in einem schmutzigen Lumpen von Kaftan hier angekommen, dessen Ärmel weit genug waren, um sie zu verbergen. Wenn ich mir Ihre Kleider ansehe, dann bin ich sicher, dass das Chamäleon das versteht.«
    »Sie sind Yao Ming.« Webb setzte sich.
    »Das ist ein Name, den ich benutzt habe. Das verstehen Sie sicherlich. Das Chamäleon hat auch viele Formen und Farben.«
    »Ich habe Ihre Frau nicht

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