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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bedeutet, dass sie nicht vorwärtskommen,
stecken bleiben. Tatsächlich sind sie sehr nett zu mir gewesen, wirklich sanft – so als wäre ihnen das peinlich, was sie mit mir ihren Anweisungen nach tun müssen, aber sie müssen ihren Auftrag erledigen. Sie glauben, ich sei krank, und machen sich Sorgen um mich, echte Sorgen. Es sind keine Verbrecher oder Killer, mein allerliebster David. Es sind Bürokraten, die auf Anweisungen warten. Bürokraten sind es, David! Diese ganze unglaubliche Geschichte riecht zehn Meter gegen den Wind nach REGIERUNG. Das weiß ich! Das ist die Art von Leuten, mit denen ich jahrelang zusammengearbeitet habe. Ich habe selbst zu ihnen gehört !
    Marie schlug die Augen auf. Die Tür war verschlossen, der Raum leer, aber sie wusste, dass draußen eine Wache stand – sie hatte gehört, wie der chinesische Major Anweisungen erteilte. Niemand außer dem englischen Arzt und zwei Schwestern hatte Zutritt zu ihrem Zimmer, und diese zwei Schwestern würden bis zum Morgen Dienst haben. Sie kannte die Regeln, und dieses Wissen versetzte sie in die Lage, sie zu brechen.
    Sie setzte sich auf – Herrgott, hab ich Hunger! – und amüsierte sich bei dem Gedanken, wie ihre Nachbarn in Maine nach ihrem Arzt befragt wurden. Sie kannte ihre Nachbarn kaum, und es gab keinen Arzt. Sie lebten noch nicht einmal drei Monate in der kleinen Universitätsstadt, und all die Probleme, ein Haus zu finden und zu mieten und zu lernen, was die neue Frau eines neuen Dozenten tun – oder sein sollte –, die Geschäfte zu finden und Wäsche und Betten; die tausendundzehn Dinge, die eine Frau tun muss, um aus einem Haus ein Zuhause zu machen – da war einfach keine Zeit gewesen, an einen Arzt zu denken. Du lieber Gott, sie hatten acht Monate mit Ärzten gelebt, und abgesehen von Mo Panov wollte sie eigentlich nie wieder einen zu Gesicht bekommen. Und dann war da David, der sich seinen Weg aus seinen persönlichen Tunnels herauskämpfte, wie er sie nannte, und sich so sehr bemühte, sich seinen Schmerz nicht anmerken zu lassen, der so dankbar war, wenn Licht war und er sich erinnern konnte. Herrgott, wie er sich auf die Bücher stürzte, wie er sich freute, wenn ganze Epochen
der Geschichte plötzlich für ihn wieder greifbar waren – und dann wieder die Angst, wenn er erkannte, dass es bestimmte Segmente in seinem Leben gab, die sich ihm einfach entzogen. Und dann die Nächte, in denen sie so oft spürte, wie seine Matratze sich bewegte, und wusste, dass er dann aufstand, um mit seinen unklaren Gedanken allein zu sein, und mit den Bildern, die ihn heimsuchten. Sie wartete dann immer ein paar Minuten und ging dann in den Korridor hinaus und setzte sich auf die Stufen und lauschte. Und hin und wieder passierte es dann: dann hörte sie das leise Schluchzen eines starken, stolzen Mannes, den unsäglicher Schmerz quälte. Sie ging dann zu ihm, und er wandte sich ab; der Schmerz und die Verlegenheit waren einfach zu viel für ihn. Und sie sagte dann: »Du brauchst deinen Kampf nicht allein zu kämpfen, mein Liebling. Wir kämpfen das gemeinsam durch, so wie wir schon früher gemeinsam gekämpft haben.« Und dann fing er immer zu reden an, zuerst zögernd und dann immer schneller, bis die Schleusen schließlich aufbrachen, und er Dinge fand, Dinge entdeckte. Bäume, David! Mein Lieblingsbaum, der Ahorn. Das Ahornblatt, David. Das Konsulat, Liebling! Sie hatte zu tun. Sie griff nach der Schnur und drückte den Knopf, der die Schwester herbeirief.
    Zwei Minuten später ging die Tür auf, und eine Chinesin, Mitte Vierzig, trat ein. Ihre Schwesternuniform war gestärkt und makellos. »Was kann ich für Sie tun, meine Liebe?« , sagte sie freundlich, in stark akzentuiertem Englisch.
    »Ich bin schrecklich müde, aber es fällt mir furchtbar schwer einzuschlafen. Dürfte ich eine Tablette bekommen, die mir dabei hilft?«
    »Ich frage Ihren Arzt, er ist noch hier. Bestimmt hat er nichts dagegen.« Die Schwester ging, und Marie stieg aus dem Bett. Sie ging zur Tür, und das schlecht sitzende Krankenhausnachthemd rutschte ihr über die linke Schulter. Die Klimaanlage und der Schlitz im Rücken ließen sie frösteln. Sie öffnete die Tür und erschreckte den muskulösen jungen Wachmann, der rechts vor der Tür auf einem Stuhl saß.
    »Ja, Mrs. …?« Der Mann sprang auf.

    »Schsch!«, befahl Marie, den Zeigefinger auf den Lippen. »Kommen Sie herein! Schnell!«
    Verwirrt folgte der junge Chinese in das Zimmer. Sie ging schnell

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