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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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das? Ich putze mir nicht gut die Zähne, und ich mag keine Zahnärzte. Das sind Metzger.«
    »Sie wollen also sagen, dass Sie ziemlich lange keinen Zahnarzt oder Hals-Nasen-Ohrenarzt aufgesucht haben?«
    »Und?« Der Capo bleckte wieder die Zähne vor dem Spiegel.
    »Das könnte erklären, weshalb Ihr Neffe nichts sagt.«
    »Warum?«
    »Er denkt sicher, dass Sie regelmäßig zum Zahnarzt gehen, und will dem die Sache überlassen.« Panov stand auf.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Na ja, er ist dankbar für alles, was Sie für ihn getan haben, er schätzt Ihre Großzügigkeit. Ich kann verstehen, dass er Hemmungen hat, es Ihnen zu sagen.«
    »Was zu sagen?« Der Wächter kam vom Spiegel zurück. »Vielleicht habe ich Unrecht, aber Sie sollten wirklich mal zu einem Periodontisten gehen.« Mo zog die Jacke an. »Ich bin fertig«, sagte er. »Was soll ich jetzt tun?«
    Der capo subordinato, dem die Augen hervortraten und dessen Stirn sich unter Argwohn und Unwissenheit zerfurchte, griff in die Tasche und holte ein großes, schwarzes Taschentuch hervor. »Tut mir Leid, Doktor, ich muss Ihnen die Augen verbinden.«
    »Damit ihr mir eine Kugel in den Kopf jagen könnt und ich gnädigerweise nichts davon merke?«
    »Nein, Doktor. Sie sind zu wertvoll.«
     
    »Wertvoll?«, fragte der capo supremo rhetorisch in seinem üppigen Wohnzimmer in Brooklyn Heights. »Er ist eine Goldmine,
die einfach aus dem Boden geschossen und in deiner minestrone gelandet ist. Dieser Knabe hat die Köpfe einiger der größten Wichser in Washington bearbeitet. Seine Akten sind mehr wert als ganz Detroit.«
    »Aber unerreichbar, Louis«, sagte der Mann mittleren Alters in einem teuren Kammgarnanzug, der seinem Gastgeber gegenübersaß. »Die sind versiegelt und außerhalb deiner Reichweite.«
    »Na ja, wir arbeiten daran, Mr. Park Avenue. Sagen wir mal - nur so zum Spaß -, wir bekamen sie. Was sind sie Ihnen wert?« Der Gast erlaubte sich ein dünnes, aristokratisches Lächeln. »Detroit?«, antwortete er.
    » Va bene! Ich mag Sie, Sie haben Sinn für Humor.« Abrupt wurde der Mafioso ernst - seine im Grunde hässlichen Gesichtszüge traten nun klar zutage. »Die fünf Millionen für den Bourne-Webb-Typen stehen doch noch, oder?«
    »Unter einer Bedingung.«
    »Ich mag keine Bedingungen, Herr Rechtsgelehrter. Mag ich überhaupt nicht.«
    »Wir können uns auch an jemand anderen wenden. Sie sind hier in der Stadt nicht allein im Spiel.«
    »Lassen Sie mich Ihnen etwas erklären, signor avvocato. In vielerlei Hinsicht, sind wir - wir alle - das einzige Spiel in der Stadt. Es gibt keine Streitereien mehr zwischen den Familien. Unser Rat hat beschlossen, dass das nur böses Blut macht.«
    »Wollen Sie sich die Bedingung anhören? Ich glaube nicht, dass Sie beleidigt sein werden.«
    »Schießen Sie los.«
    »Wäre mir lieb, wenn Sie ein anderes Wort benutzten.«
    »Legen Sie los.«
    »Es wird einen Zwei-Millionen-Dollar-Bonus geben, weil wir wollen, dass Sie Webbs Frau und seinen Regierungsfreund Conklin mit auf die Liste setzen.«
    »Gemacht, Mr. Park Avenue.«
    »Gut. Und nun zum Rest unseres Geschäftes.«
    »Ich möchte über unseren Psychiater sprechen.«
    »Wir kommen noch auf ihn...«
    »Jetzt.«

    »Geben Sie mir bitte keine Befehle«, sagte der Anwalt einer der angesehensten Firmen in der Wall Street. »Sie sind wirklich nicht in der Position, das zu tun, Itaker.«
    »He, farabutto! So redet niemand mit mir.«
    »Ich rede so mit Ihnen, wie es mir gefällt... Äußerlich und in Ihren Verhandlungen sind Sie ein sehr maskuliner Bursche, ein typischer Macho.« Der Anwalt kreuzte ruhig seine Beine. »Aber in Ihnen drin sieht es ganz anders aus, nicht wahr? Sie haben ein weiches Herz, oder sollte ich sagen, harte Lenden für hübsche, junge Männer?«
    »Silenzio!« Der Italiener schoss von seinem Sofa hoch.
    »Ich habe nicht die Absicht, diese Information auszunutzen. Andererseits glaube ich nicht, dass die Schwulenrechte bei der Cosa Nostra hoch im Kurs stehen, stimmt’s?«
    »Du Hurensohn!«
    »Als ich ein junger Anwalt der Armee in Saigon war, verteidigte ich einen Karriereleutnant, der in flagrante mit einem vietnamesischen Jungen, einem männlichen Prostituierten offenbar, erwischt worden war. Durch rechtliche Manöver, indem ich doppeldeutige Sätze aus dem Militärkode betreffs Zivilisten benutzte, konnte ich ihn vor unehrenhafter Entlassung bewahren, aber es war klar, dass er seinen Dienst quittieren musste. Unglücklicherweise ist er nie ins

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