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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hinzu.
    Er wurde die Gasse hinunter, am neonbeleuchteten Eingang vorbei zu einem kaum wahrnehmbaren Spalt zwischen den Häusern eskortiert. Einer nach dem anderen gingen sie zur rückwärtigen Seite der Kneipe, wo Jason etwas sah, was er hier in dieser verkommenen Gegend zuallerletzt erwartet hätte - einen englischen Garten. Es war ein Grundstück, vielleicht zehn Meter breit und zwanzig tief, mit Spalieren, die verschiedene, blühende Kletterpflanzen stützten - prächtige Farben im Mondlicht.

    »Das ist ein Anblick«, kommentierte Jason. »Das erfordert viel Mühe.«
    »Eine Leidenschaft von Santos! Niemand versteht es, aber niemand berührt auch nur eine Blume.«
    Faszinierend.
    Bourne wurde zu einem kleinen Außenfahrstuhl geführt, dessen Stahlrahmen an der Steinmauer des Gebäudes befestigt war. Ein anderer Zugang war nicht in Sicht. Der Fahrstuhl fasste gerade sie drei, und als die eiserne Tür geschlossen war, drückte der schweigsame Bote in der Dunkelheit einen Knopf und sagte: »Wir sind hier, Santos. Kamelie. Hol uns hoch.«
    »Kamelie?«, fragte Jason.
    »So weiß er, dass alles in Ordnung ist. Wenn nicht, hätte mein Freund Lilie oder Rose gesagt.«
    »Was wäre dann passiert?«
    »Daran möchten Sie bestimmt nicht einmal denken. Ich jedenfalls nicht.«
    Der Fahrstuhl hielt mit einem doppelten Hopser, und der schweigsame Bote öffnete eine dicke Eisentür, was zu tun sein volles Gewicht erforderte. Bourne wurde in das ihm schon vertraute Zimmer geführt. Santos saß in einem übergroßen Lehnstuhl.
    »Ihr könnt gehen, meine Freunde«, sagte er. »Holt euch das Geld vom Kellner und sagt ihm, dass er Rene und diesem Amerikaner, diesem Ralph, jedem fünfzig Francs geben soll und sie nach draußen befördert. Sie pissen in die Ecken... Sag ihnen, das Geld sei von ihrem Freund von neulich, der sie vergessen hat.«
    »O Scheiße!«, kam es aus Jason heraus.
    »Haben Sie doch, oder?« Santos grinste.
    »Ich habe an andere Dinge denken müssen.«
    »Ja, Sir!« Die beiden Boten, statt nach hinten zum Fahrstuhl zu gehen, öffneten eine Tür in der linken Wand und verschwanden. Bourne sah ihnen verwirrt hinterher.
    »Da ist eine Treppe, die in die Küche führt«, sagte Santos und beantwortete Jasons unausgesprochene Frage. »Die Tür kann von dieser Seite geöffnet werden, nicht unten von den
Stufen her, außer von mir... Setzen Sie sich, Monsieur Simon. Wie geht es Ihrem Kopf?«
    »Die Schwellung ist zurückgegangen, danke.« Bourne setzte sich auf die Couch und versank in den Kissen.
    »Wie ich höre, haben Sie Frieden im Herzen.«
    »Und den Wunsch nach drei Millionen Francs.«
    »Dann waren Sie also mit dem Anruf in London zufrieden?«
    »Niemand kann den Mann so programmiert haben, derartig zu reagieren. Es gibt eine Schlangenlady, und sie flößt eine außerordentliche Zuneigung und Furcht ein, auch höheren Orts - was bedeutet, dass sie nicht ohne Macht sein kann.«
    »Das hatte ich Ihnen zu erklären versucht.«
    »Ihr Wort ist akzeptiert. Jetzt lassen Sie mich Ihre Forderung rekapitulieren... Sie, und nur Sie allein, müssen die Amsel treffen, richtig?«
    »Das ist ein Muss.«
    »Ich darf noch einmal fragen, warum?«
    »Offen gesagt, wissen Sie bereits so schon zu viel, mehr als meine Kunden ahnen - aber schließlich hat auch keiner von ihnen im zweiten Stock einer Kneipe in Argenteuil beinahe sein Leben verloren. Sie wollen nichts mit Ihnen zu tun haben, sie wollen keine Spuren, keine Verwundbarkeit.«
    »Wie haben Sie mich gefunden?« Santos schlug mit der Faust auf die Stuhllehne.
    »Ein alter Mann in Paris, mit einem einschlägigen Vorstrafenregister, der versuchte, ein Parlamentsmitglied zu warnen, dass es ermordet werden sollte. Er war derjenige, der die Amsel erwähnte. Er war derjenige, der vom Le Cœur du Soldat sprach. Glücklicherweise hörte ihn unser Mann und gab insgeheim meinen Klienten die Nachricht weiter... Aber das hilft Ihnen nicht, so kommen Sie an meine Auftraggeber nicht heran. Wie viele alte Männer in Paris könnten in ihrer senilen Desillusionierung das Le Cœur du Soldat erwähnt haben - und Sie?... Hier, ich habe Ihnen etwas mitgebracht.« Bourne rutschte auf der Couch vor und langte in seine Gesäßtasche. Er holte eine Rolle eng gebundener Francsnoten heraus, die von einem schwarzen Gummi zusammengehalten
wurden. Er warf sie Santos zu, der sie mühelos fing. »Zweihunderttausend Vorschuss - ich wurde bevollmächtigt, Ihnen das zu geben. Auf Basis der größtmöglichen

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