Das Bourne Ultimatum
gemacht.«
»Warum?«
»Er ist ein Bäcker, und das ist alles! Ich habe ihm, verdammt noch mal, beinahe eine Granate in seinen Ofen geschmissen. Niemand anders als ein französischer Bäcker kann so jammern, wie er es tat.«
»Es passt«, sagte Jason. »Die unlogische Logik von Carlos - ich weiß nicht mehr, wer das gesagt hat, ich wahrscheinlich.« Das Taxi machte eine Kehrtwendung und fuhr in die Rue de Bac. »Wir fahren ins Meurice«, fügte Bourne hinzu.
»Ich bin sicher, dass es dafür einen Grund gibt«, meinte Bernardine, wobei er immer noch in das rätselhaft passive Gesicht von Dominique Lavier schaute. »Ich meine, diese süße, fromme alte Dame sagt gar nichts.«
»Ich bin nicht alt!«, schrie die Frau energisch.
»Natürlich nicht, meine Liebe«, gab der Veteran zu. »Nur begehrenswerter in Ihren reifen Jahren.«
»Das ist es!«
»Warum ins Meurice?«, fragte Bernardine.
»Es ist die endgültige Falle des Schakals für mich«, antwortete Bourne. »Dank der Hilfsbereitschaft unserer überzeugenden Barmherzigen Schwester hier. Er erwartet, dass ich dort auftauche, und genau das werde ich tun.«
»Ich rufe das Deuxieme an. Dank eines eingeschüchterten Bürokraten werden sie alles tun, was ich verlange. Bringen Sie sich nicht in Gefahr, mein Freund.«
»Ich möchte Sie ja nicht beleidigen, François, aber Sie selbst haben mir gesagt, dass Sie nicht mehr alle Leute im Büro kennen. Das Risiko wäre zu groß.«
»Lasst mich helfen.« Dominique Lavier unterbrach das Brummen des Verkehrs draußen mit leiser, sanfter Stimme. »Ich kann Ihnen helfen.«
»Ich habe schon einmal auf Ihre Hilfe gehört, Lady, und die hätte mich zu meiner eigenen Hinrichtung gebracht. Nein, danke.«
»Das war vorhin, nicht jetzt. Es ist doch offensichtlich, dass meine Lage jetzt wirklich hoffnungslos ist.«
»Habe ich diese Worte nicht erst kürzlich gehört?«
»Nein, haben Sie nicht. Ich habe gerade das Wörtchen jetzt hinzugefügt... Ich kann nicht behaupten, alles zu verstehen, aber der alte Boulevardschlenderer neben mir erwähnte beiläufig, dass er das Deuxieme dazurufen will - das Deuxieme, Monsieur Bourne! Für einige Leute ist das nichts anderes als Frankreichs Gestapo! Auch wenn ich die Geschichte hier überlebe, werde ich von denen sicher in irgendeine furchtbare Strafkolonie am Ende der Welt geschickt werden - oh, ich habe Geschichten über das Deuxieme gehört!«
»Wirklich?«, sagte Bernardine. »Ich nicht. Klingt wirklich wunderbar. Wie wunderschön.«
»Außerdem«, fuhr die Lavier fort, wobei sie Jason scharf ansah und sich ihre weiße Haube vom Kopf riss, eine Geste, die den Fahrer, der die Szene im Rückspiegel beobachtete, die Augenbrauen heben ließ, »ohne mich, ohne meine Anwesenheit im Meurice in einer völlig anderen Aufmachung wird Carlos nicht mal in die Nähe der Rue de Rivoli kommen.« Bernardine tippte der Frau auf die Schulter und legte den Zeigefinger an die Lippen, wobei er in Richtung Fahrer nickte. Dominique fügte rasch hinzu: »Der Mann, mit dem Sie zu konferieren wünschen, wird nicht dort sein.«
»Das hat etwas für sich«, sagte Bourne, beugte sich vor und sah den Veteranen des Deuxieme an. »Sie hat auch ein Appartement in der Avenue Montaigne, wo sie die Kleider wechseln will, und keiner von uns kann mit ihr da hineingehen.«
»Das stellt ein Dilemma dar, nicht wahr?«, antwortete Bernardine. »Es gibt keine Möglichkeit, das Telefon von der Straße aus zu kontrollieren, oder?«
»Ihr Idioten!... Ich habe keine andere Wahl, als mit euch zu kooperieren, und wenn ihr das nicht sehen könnt, solltet ihr Blindenhunde dabeihaben! Dieser alte, alte Mann hier wird tatsächlich meinen Namen bei der erstbesten Gelegenheit in die Akten des Deuxieme bringen, und wie der berüchtigte Jason Bourne weiß, wenn er das Deuxieme auch nur flüchtig kennt, so werden sich dann gleich mehrere grundlegende Fragen stellen - die übrigens meine Schwester Jacqueline schon gestellt hat: Wer ist dieser Bourne? Gibt es ihn wirklich? Ist er der Mörder aus Asien oder nur eine List, eine Falle? Sie hat mich selbst eines Nachts in Nizza nach viel zu vielen Brandys angerufen - eine Nacht, an die Sie sich sicherlich erinnern, Monsieur le caméléon - ein furchtbar teures Restaurant außerhalb von Paris. Sie bedrohten sie... im Namen mächtiger, namenloser Leute drohten Sie ihr! Sie verlangten, dass sie ausplaudern sollte, was sie über eine bestimmte Person aus ihrer Bekanntschaft wüsste - wer es
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