Das Bourne Ultimatum
Waffe. Setzen Sie sich, Gentlemen.«
»Ich finde solche Beschreibungen bedeutungslos«, antwortete Mario und ging zu einem Stuhl. »Ich beherrsche mein Handwerk, das ist alles.«
»Sie sprechen wie ein Profi, Signore«, fügte die Frau hinzu, als DeFazio und sein Cousin sich setzten. »Darf ich Ihnen etwas Wein anbieten, einen Drink?«, fuhr sie fort.
»Nein, noch nicht«, erwiderte Louis. »Vielleicht später, vielleicht... Mein talentierter Verwandter mütterlicherseits - möge sie in den Armen des Heilands ruhen - hat mir, bevor wir hier hereingekommen sind, eine gute Frage gestellt. Wie nennen wir Sie? Mr. und Mrs. Paris? Womit ich sagen will, dass ich keine richtigen Namen brauche.«
»Man kennt uns als Conte und Contessa«, antwortete der Mann lächelnd, aber das schmale Lächeln passte besser zu einer Maske als zu einem menschlichen Gesicht.
»Verstehst du, was ich meine, cugino? Das sind hoch angesehene Leute... Also, Herr Graf, bringen Sie uns auf den neuesten Stand, wie wär’s?«
»Keine Frage, Signor DeFazio«, erwiderte der Römer, die
Stimme so angespannt wie zuvor sein Lächeln, das vollkommen verschwunden war. »Ich werde Sie auf den neuesten Stand bringen, und wenn es in meiner Macht stünde, würde ich Sie in meiner dunkelsten Vergangenheit hinter mir lassen.«
»He, was sind das denn für Scheißsprüche?«
»Lou, bitte!«, mischte sich Mario ein, leise, aber bestimmt. »Achte auf deine Worte.«
»Was ist mit seinen Worten? Was für Worte sind das? Will er mich im Dreck stehen lassen?«
»Sie haben mich gefragt, was passiert ist, Signor DeFazio, und ich erzähle es Ihnen«, sagte der Graf, die Stimme so angespannt wie vorher. »Gestern Mittag sind meine Frau und ich beinah getötet worden - getötet, Signor DeFazio. Das ist nicht die Art von Erfahrungen, die wir gewohnt sind oder tolerieren können. Haben Sie irgendeine Ahnung, in was Sie da hineingeraten sind?«
»Man hat Sie markiert?«
»Wenn Sie damit meinen, ob die gewusst haben, wer wir waren, glücklicherweise wussten sie es nicht. Wenn doch, möchte ich bezweifeln, dass wir an diesem Tisch sitzen würden!«
»Signor DeFazio«, unterbrach die Contessa mit einem Blick auf ihren Mann, der ihm sagte, er möge sich beruhigen. »Wir haben hier drüben die Nachricht erhalten, dass Sie einen Kontrakt für diesen Krüppel und seinen Freund, den Doktor, haben. Ist das wahr?«
»Ja«, bestätigte der Capo vorsichtig, »aber es geht noch weiter. Wissen Sie, was ich meine?«
»Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte der Graf eisig.
»Ich sage Ihnen das, weil es möglich ist, dass ich dabei Ihre Hilfe brauche, für die Sie, wie ich Ihnen gesagt habe, gut bezahlt werden, sehr gut sogar.«
»Was geht da noch ›weiter‹?«, fragte die Frau.
»Es gibt noch jemanden, den wir erwischen müssen. Einen Dritten, mit dem sich die beiden hier drüben getroffen haben.«
Der Graf und die Gräfin sahen sich unvermittelt an. »Einen
Dritten«, wiederholte der Mann aus Rom und hob sein Weinglas an die Lippen. »Ich verstehe... Ein Kontrakt mit drei Zielpersonen ist normalerweise einigermaßen gewinnträchtig. Wie gewinnträchtig, Signor DeFazio?«
»He, kommen Sie, frage ich Sie, was Sie in einer Woche in Paris verdienen? Sagen wir einfach, es ist eine Menge, und Sie beide können sich persönlich auf sechs Ziffern verlassen, wenn alles nach Plan geht.«
»Sechs Ziffern umfassen ein breites Spektrum«, bemerkte die Gräfin. »Außerdem deuten sie darauf hin, dass der Kontrakt mehr als sieben Ziffern wert ist.«
»Sieben...?« DeFazio sah die Frau an.
»Über eine Million Dollar«, schloss die Gräfin.
»Sehen Sie, für unsere Klienten ist es wichtig, dass diese Leute diese Welt verlassen«, sagte Louis und atmete wieder ruhiger, da sieben Ziffern nicht mit sieben Millionen gleichgesetzt worden waren. »Wir fragen nicht, warum, wir tun nur unseren Job. In Situationen wie dieser sind unsere Dons großzügig. Wir verdienen nicht schlecht, und der Ruf leidet auch nicht gerade darunter. Stimmt’s, Mario?«
»Doch, sicher, Louis, aber ich kümmere mich nicht um solche Dinge.«
»Du lässt dich nur bezahlen, oder, cugino?«
»Ich wäre nicht hier, wenn es nicht so wäre, Lou.«
»Verstehen Sie, was ich meine?«, sagte DeFazio und sah den Conte und die Contessa an, die keinerlei Reaktion zeigten, außer dass sie den Capo anstarrten. »He, was ist los?... Oh, diese schlimme Sache ist gestern passiert, hm? Was war denn? Man hat Sie gesehen,
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