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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Boden.
    »Was ist passiert?«, rief Jason mit angespannter Stimme. Schweiß tropfte ihm über das Gesicht und brannte in seinen Augen.
    »Der Schakal.«
    »Wie hat er das gemacht?«
    »Er hat uns alle zum Narren gehalten. Dich, mich, Krupkin und die Lavier - am allerschlimmsten mich. Er hat die Nachricht ausgegeben, er sei weg, ohne Erklärung, obwohl du hier in Paris bist, nur, dass er eine Zeit lang weg sei. Wir haben gedacht, unsere Falle hätte funktioniert, alles deutete auf Moskau... Aber er hat sie nur benutzt. O mein Gott, hat er uns reingelegt! Ich hätte es besser wissen müssen, ich hätte es durchschauen müssen! Es war zu sauber... Es tut mir Leid, David. O Gott, es tut mir Leid!«
    »Das ist er da draußen, stimmt’s? Er will den Job für sich allein, alles andere ist ihm egal.«
    Plötzlich wurde eine Taschenlampe mit blendendem Lichtstrahl durch eine zerschlagene Scheibe geworfen. Sofort hob Bourne die MAC-10, fegte die schimmernde Metallröhre beiseite und löschte das Licht. Der Schaden war jedoch nicht wiedergutzumachen. Man hatte sie gesehen.
    »Hier rüber!«, schrie Alex, packte Jason und tauchte hinter dem Tresen unter, als sich ein mörderischer Kugelhagel von einer nebelhaften Silhouette am Fenster löste. Es hörte auf. Man hörte einen Bolzen schlagen.
    »Er muss nachladen!«, flüsterte Bourne in der Feuerpause. »Bleib hier!« Jason stand auf und rannte zu den Türen des Flugsteigs, brach hindurch, die Waffe in der rechten Hand, sein Körper vornübergebeugt, gespannt, bereit zu töten - falls die Jahre es erlaubten. Sie mussten es erlauben!
    Er kroch durch das Tor, das er für Marie geöffnet hatte, rollte nach rechts über den Boden und kämpfte sich auf allen vieren
den Zaun entlang. Er war Delta, aus Saigons Medusa... Er konnte es schaffen! Hier gab es keinen schützenden Dschungel, aber es gab etwas, das er verwenden konnte, was Delta nutzen konnte - die Dunkelheit, die unterbrochenen Schattenblöcke der zahllosen Wolken, die das Mondlicht verdeckten. Nutze alles! Das haben sie dir doch beigebracht... vor so vielen Jahren... Vergiss die Zeit! Tu es! Das Tier, das nur ein paar Meter von dir entfernt ist, will deinen Tod... den Tod deiner Frau, den Tod deiner Kinder. Den Tod!
    Es war die Schnelligkeit, die aus purer Wut entsteht, die ihn vorwärts trieb, von der er besessen war, und er wusste, dass er, wenn er gewinnen wollte, schnell gewinnen musste, mit all der Schnelligkeit, die er zur Verfügung hatte. Eilig kroch er den Zaun entlang, der die Rollbahn umgab, vorbei an der Ecke des Terminals, bereit für den Augenblick, entdeckt zu werden. Die tödliche Maschinenpistole war immer noch in seiner Hand, sein Finger am Abzug. Er sah einen Haufen wildgewachsener Büsche vor zwei dicken Bäumen, nicht weiter als zehn Meter entfernt. Wenn er die erreichen konnte, war der Vorteil auf seiner Seite.
    Er erreichte die Büsche. Und in diesem Moment hörte er ein gewaltiges Bersten von Glas, gefolgt von einem weiteren Feuerstoß - diesmal so anhaltend, dass das Magazin auf einen Schlag leer sein musste. Er war nicht gesehen worden. Die Gestalt am Fenster war zurückgetreten, um nachzuladen, die ganze Konzentration auf diese Aufgabe gerichtet, nicht auf die Möglichkeit einer Flucht. Auch Carlos wird alt und verliert seine Finesse, dachte Jason Bourne. Wo war das innere Aufflammen, das zu einer solchen Operation gehörte? Wo waren die wachsamen, umherwandernden Augen, die Waffen in völliger Dunkelheit nachluden?
    Dunkelheit. Eine Wolkendecke verbarg den gelben Schein des Mondes. Da war die Dunkelheit. Er schob sich über den Zaun und versteckte sich hinter den Büschen, dann rannte er zu dem ersten der beiden Bäume, hinter dem er aufrecht stehen, die Szenerie überblicken und seine Möglichkeiten bedenken konnte.
    Irgendetwas stimmte nicht. Er bemerkte eine Primitivität,
die er nicht mit dem Schakal in Verbindung bringen konnte. Der Attentäter hatte den Terminal isoliert, aber es fehlten die feineren Aspekte in seinem mörderischen Verhalten. Es fehlte die Raffinesse, stattdessen gab es nichts als brutale Gewalt.
    Die Gestalt am zerschlagenen Fenster ließ sich rückwärts gegen die Hauswand fallen und suchte noch immer ein neues Magazin in ihrer Tasche. Jason rannte aus dem Schutz der Bäume hervor, die MAC-10 auf Dauerfeuer, ließ den Dreck vor dem Killer explodieren, dann kreisten die Kugeln seinen Körper ein.
    »Das war’s!«, rief er, als er sich dem Attentäter näherte. »Wenn ich

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