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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Abzug, und die Männer und Frauen starben. Inmitten der Schreie zerschmetterter Opfer rannte der Attentäter nach draußen, sprang über die Leichen, sein Sturmgewehr auf Dauerfeuer mähte die Gestalten auf der Straße um, stieß Flüche aus, verdammte die Ungläubigen in eine Hölle, die nur er sich vorstellen konnte.
    »Verräter! Dreck! Abfall!«, schrie der Wahnsinnige und rannte zu dem Wagen, den er sich vom Komitet und seiner
unfähigen Beschattungseinheit angeeignet hatte. Der Morgen hatte begonnen.
     
    Das Telefon des Metropol klingelte nicht, es brach aus. Verwirrt öffnete Alex Conklin die Augen, schüttelte sofort den Schlaf aus seinem Kopf und griff nach dem schrillen Gerät auf seinem Nachttisch.
    »Ja?«, verkündete er und fragte sich kurz, ob er den Hörer auch richtigherum hielt.
    »Aleksej, bleib, wo du bist! Lass niemanden ins Zimmer und halt deine Waffen bereit!«
    »Krupkin?... Wovon redest du?«
    »In Moskau ist ein tollwütiger Hund los.«
    »Carlos?«
    »Er ist vollkommen verrückt geworden. Er hat Rodtschenko getötet und auch die beiden Männer abgeschlachtet, die ihm gefolgt sind. Ein Bauer hat ihre Leichen gegen vier Uhr heute Morgen gefunden... Anscheinend haben ihn seine bellenden Hunde geweckt, der Wind hat den Blutgeruch zu ihnen hinübergeweht, nehme ich an.«
    »Mein Gott, er ist durchgedreht... Aber warum glaubst du...?«
    »Einer unserer Agenten wurde gefoltert, bevor Carlos ihn getötet hat«, unterbrach der KGB-Offizier, der die Frage erwartet hatte. »Er war unser Fahrer vom Flughafen, einer meiner Proteges und der Sohn eines Kameraden, mit dem ich mir auf der Universität ein Zimmer geteilt habe. Ein netter, junger Kerl aus einer klugen Familie, aber nicht für das ausgebildet, was er durchmachen musste.«
    »Du willst sagen, dass du glaubst, er könnte Carlos von uns erzählt haben. Richtig?«
    »Ja... Aber es gibt noch mehr. Vor ungefähr einer Stunde wurden an der Wawilowa acht Leute von einer Maschinenpistole niedergemäht. Abgeschlachtet. Es war ein Massaker. Eine der Sterbenden, eine Frau aus dem Informationsministerium, eine Direktorin zweiter Klasse und Fernsehjournalistin, war aber nicht gleich tot und sagte, der Killer sei ein Priester aus Paris, der sich selbst ›Monseigneur‹ nenne.«

    »Mein Gott!«, explodierte Conklin, warf seine Beine über die Bettkante und starrte abwesend auf den fleischigen Stumpf, an dem einmal ein Fuß gewesen war. »Das war sein Kader.«
    »So sagt man, Vergangenheitsform«, sagte Krupkin. »Wie du dich erinnerst, habe ich dir gesagt, solche Rekruten lassen ihn beim ersten Anzeichen von Gefahr im Stich.«
    »Ich werde Jason holen...«
    »Aleksej, hör mir zu!«
    »Was?« Conklin klemmte sich das Telefon unters Kinn, als er nach dem ausgehöhlten Prothesenstiefel griff.
    »Wir haben eine taktische Angriffseinheit gebildet, Männer und Frauen in Zivilkleidung - sie bekommen gerade ihre Anweisungen und werden in Kürze bei euch sein.«
    »Sehr gut.«
    »Wir haben das Hotelpersonal oder die Polizei nicht alarmiert.«
    »Ihr wärt Idioten, wenn ihr das tun würdet«, ging Alex dazwischen. »Wir stellen uns darauf ein, den Scheißkerl hier zu schnappen! Was unmöglich wäre, wenn herumstreunende Uniformen oder hysterische Angestellte zu sehen wären. Der Schakal hat seine Augen überall.«
    »Tut, was ich sage«, befahl der Russe. »Lasst niemanden rein, bleibt von den Fenstern weg und trefft alle Sicherheitsvorkehrungen.«
    »Natürlich... Was meinst du damit, die Fenster? Er wird Zeit brauchen rauszufinden, wo wir sind... um die Zimmermädchen und die Kellner auszufragen.«
    »Vergib mir, alter Freund«, unterbrach Krupkin, »aber ein engelsgleicher Priester, der sich an der Rezeption nach zwei Amerikanern erkundigt, einem mit einem auffällig lahmen Bein, im frühmorgendlichen Durcheinander in der Halle?«
    »Guter Gedanke, auch wenn du paranoid bist.«
    »Ihr wohnt in einem der oberen Stockwerke, und direkt gegenüber ist das Dach eines Bürogebäudes.«
    »Du denkst außerdem ziemlich schnell.«
    »Mit Sicherheit schneller als dieser Dummkopf vom Dserschinskij. Ich hätte dich schon längst angerufen, aber mein
Kommissar Kartoschki da drüben hat mich erst vor zwei Minuten angerufen.«
    »Ich werde Bourne wecken.«
    »Seid vorsichtig!«
    Conklin hörte die abschließende Warnung des Russen bereits nicht mehr. Er legte den Hörer auf und zog seinen Stiefel an, wobei er sich die Velcro-Riemen lose um seinen Unterschenkel legte. Dann

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