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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zu bedrohen oder ein Auto zu stehlen... Außerdem war die Nemtschinowak schnell zu erreichen. Dass der Wagen überhaupt gesehen wurde, ist purer Zufall.«
    »Lasst uns gehen!«, rief Conklin, unangenehm berührt von Jasons Aufmerksamkeit und seiner eigenen Gebrechlichkeit. Er stand auf, schwankte, stieß Krupkins Hand wütend zurück und ging zur Tür. »Wir können im Wagen reden. Wir vergeuden Zeit.«
    »Muräne, bitte kommen«, sagte Krupkin auf russisch, das Mikrofon an den Lippen, seine Hand am Frequenzschalter des Funkgeräts. »Muräne, antworten Sie, wenn Sie mich hören.«
    »Was redet er?«, fragte Bourne auf dem Rücksitz neben Alex.
    »Er versucht, Kontakt zur zivilen KGB-Patrouille zu bekommen, die Carlos auf den Fersen ist. Er schaltet von einer UKW-Frequenz auf die andere. Bei uns heißt es Moray Code. «
    »Was?«
    »Das ist ein Aal, Jason«, erwiderte Krupkin mit einem Blick nach hinten. »Aus der Familie der Muraenidae mit porenähnlichen Kiemen und der Fähigkeit, in große Tiefen hinabzutauchen.«
    »Danke, Peter Lorre«, sagte Bourne.
    »Sehr gut«, lachte der KGB-Mann. »Aber Sie müssen zugeben, dass die Bezeichnung ausgesprochen anschaulich ist. Nur sehr wenige Funkgeräte taugen dazu.«
    »Wann haben Sie es uns geklaut?«
    »Oh, Ihnen nicht, Ihnen ganz und gar nicht. Den Briten, um die Wahrheit zu sagen. Wie üblich hält sich London in diesen Dingen zwar äußerst bedeckt, aber die Engländer sind Ihnen und den Japanern in manchen Bereichen weit voraus. Es ist das verdammte MI-Six. Sie dinieren in ihren Clubs in Knightsbridge, rauchen ihre abscheulichen Pfeifen, spielen die Unschuldigen und schicken uns Überläufer, die am Old Vic ausgebildet wurden.«

    »Auch die haben ihre Lücken«, sagte Conklin verteidigend.
    »Eher in allen möglichen aufgebauschten Enthüllungen als in der Realität, Aleksej. Du bist zu lange weg gewesen. Sie werden mit peinlichen Situationen in der Öffentlichkeit weit besser fertig als wir... Da müssen wir noch dazulernen. Wir begraben unsere ›Lücken‹, wie du sie nennst. Wir bemühen uns zu sehr um ein Ansehen, das uns nur allzu oft entzogen wird. Und dann, nehme ich an, sind wir, historisch gesehen, vergleichsweise jung.« Krupkin wechselte wieder ins Russische zurück: »Muräne, bitte kommen! Ich komme ans Ende des Spektrums. Wo sind Sie, Muräne?«
    »Bleiben Sie da, Genosse!«, kam die metallische Stimme über den Lautsprecher. »Wir haben Kontakt. Können Sie mich hören?«
    »Sie klingen wie ein Kastrat, aber ich kann Sie hören.«
    »Das muss Genosse Krupkin sein...«
    »Haben Sie den Papst erwartet? Wer ist da?«
    »Orlow.«
    »Gut! Sie wissen, was Sie tun.«
    »Ich hoffe, Sie auch, Dimitrij.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Ihr unerträglicher Befehl, nichts zu tun... Wir sind zwei Kilometer von dem Gebäude entfernt, ich bin über eine Wiese auf einen kleinen Hügel gefahren, und wir haben Sichtkontakt zu dem Fahrzeug. Es parkt auf dem Gelände, und der Verdächtige ist drinnen.«
    »Welches Gebäude? Welcher Hügel?«
    »Das Kubinka-Arsenal.«
    Als er das hörte, schoss Conklin auf seinem Sitz nach vorn. »O mein Gott!«, rief er.
    »Was ist?«, fragte Bourne.
    »Er ist in einem Arsenal.« Alex sah den fragenden, verwirrten Ausdruck auf Jasons Gesicht. »Hier drüben sind Arsenale verdammt viel mehr als abgeschlossene Paradeplätze für Legionäre und Reservisten. Es sind echte Ausbildungsstätten und Waffenlager.«
    »Er war also nicht auf dem Weg nach Odintsowo«, unterbrach
Krupkin. »Das Arsenal liegt weiter südlich am Stadtrand, vier oder fünf Kilometer. Er ist schon da gewesen.«
    »Solche Lager müssen doch strengen Sicherheitskontrollen unterliegen«, sagte Bourne. »Er kann doch da nicht einfach reinspazieren.«
    »Das ist er schon«, korrigierte der KGB-Offizier.
    »Ich meine, in Sperrgebiete, wie Lagerräume voller Waffen.«
    »Das ist es, was mir Sorgen macht«, fuhr Krupkin fort. »Wenn er schon mal da war - und das war er offensichtlich -, was weiß er über die Anlage? Wen kennt er da?«
    »Schaffen Sie eine Funkverbindung, rufen Sie den Laden, und lassen Sie ihn aufhalten«, beharrte Jason.
    »Angenommen, ich erreiche den Falschen, oder angenommen, er hat sich schon bewaffnet, und wir bringen ihn erneut zum Durchdrehen? Mit einem Anruf, einer einzelnen Konfrontation oder auch nur dem Auftauchen eines fremden Wagens könnte es zu einem großen Abschlachten von mehreren Dutzend Männern und Frauen kommen. Wir haben gesehen, wie er

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