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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sonstwo schickt?«
    »Bin schon auf dem Weg, Genosse.«
    Krupkin hängte das Mikrofon zurück in die Halterung am Armaturenbrett. »Alles geht seinen Gang«, sagte er zögernd.
»Wenn ich entweder mit einem wahnsinnigen Attentäter oder einem verdrehten Irren untergehen soll, der einen gewissen Anstand zeigt, nehme ich an, ist es das beste, letzteren zu wählen. Entgegen den erleuchtetsten Ungläubigen mag es am Ende doch einen Gott geben... Hättest du Interesse, ein Haus am Genfer See zu kaufen, Aleksej?«
    »Ich vielleicht«, antwortete Bourne. »Wenn ich diesen Tag überlebe und tue, was ich tun muss, nennen Sie mir einen Preis.«
    »He, David«, mischte sich Conklin dazwischen. »Marie hat das Geld verdient, nicht du.«
    »Sie wird auf mich hören. Auf ihn.«
    »Was jetzt, wer immer Sie sind?«, fragte Krupkin.
    »Geben Sie mir aus Ihrem Kofferraum alle Waffen, die Sie haben, und lassen Sie mich kurz vor dem Arsenal unbemerkt raus. Geben Sie mir zwei Minuten, um in Stellung zu gehen, dann biegen Sie auf den Parkplatz ein und entdecken offensichtlich, sehr offensichtlich, dass der Wagen weg ist, und hauen schnell ab, mit heulendem Motor.«
    »Und lassen dich allein?«, rief Alex.
    »Das ist die einzige Möglichkeit für mich, ihn zu erwischen.«
    »Wahnsinn!«, stieß Krupkin mit mahlendem Unterkiefer aus.
    »Nein, Kruppie, Realität«, sagte Jason Bourne schlicht und einfach. »Wie schon ganz zu Anfang. Einer gegen einen, das ist die einzige Möglichkeit.«
    »Das sind die Worte eines Oberschülers!«, polterte der Russe und schlug mit der Hand gegen die Rückseite des Sitzes. »Und was noch schlimmer ist: Es ist eine lächerliche Strategie. Wenn Sie Recht haben, kann ich das Arsenal von tausend Soldaten umstellen lassen!«
    »Was genau das wäre, was er will - was auch ich wollen würde, wenn ich Carlos wäre. Verstehen Sie denn nicht? Er könnte im Durcheinander entkommen, in der Masse der Leute - so was wäre für keinen von uns beiden ein Problem, das haben wir schon zu oft gemacht. Menschenmengen und Angst sind ein Schutz. Ein Messer in eine Uniform, die Uniform
gehört uns. Wirf eine Granate in die Truppe, und nach der Explosion sind wir eines der schwankenden Opfer. Das ist ein Kinderspiel...«
    »Und was glaubst du, kannst du alleine ausrichten, Batman?«, fragte Conklin, während er wütend sein nutzloses Bein massierte.
    »Den Killer jagen, der mich töten will, und ich werde ihn erwischen.«
    »Scheiße, du bist größenwahnsinnig!«
    »Du hast absolut Recht. Das ist die einzige Möglichkeit in diesem Spiel, der einzige Vorteil, den man haben kann.«
    »Wahnsinn! «, schrie Krupkin.
    »Auch die gesamte russische Armee könnte mein Überleben nicht sichern - sonst würde ich danach schreien. Aber sie könnte es nicht. Es gibt nur diese eine Möglichkeit... Stoppen Sie den Wagen, und lassen Sie mich die Waffen wählen.«

39.
    Die dunkelgrüne KGB-Limousine nahm die letzte Kurve der abfallenden Straße, die sich durch die Landschaft schnitt. Das Gefälle war gleichmäßig. Dahinter wurde das Land flach und sommergrün, mit Feldern voll von wildwachsendem Gras, das bis an die Zufahrt des klotzigen, braunen Gebäudes des Kubinka-Arsenals reichte. Das Arsenal war eine riesige, kastenförmige Störung der ländlichen Szenerie, ein hässlicher, von Menschenhand erbauter Eindringling aus schwerem, braunem Holz, mit mickrigen Fenstern, drei Stockwerke hoch und etwa achttausend Quadratmeter groß. Wie der Bau selbst war auch der Eingang groß, quadratisch und schmucklos, abgesehen von den schwerfälligen Reliefs über der Tür, die drei sowjetische Soldaten auf ihrem Weg in die tödlichen Stürme einer Schlacht zeigten, die Gewehre im Anschlag, bereit, dem Gegner die Köpfe wegzuschießen.
    Bewaffnet mit einer russischen AK-47 und fünf dreißigschüssigen Standardmagazinen, sprang Bourne aus der abgewandten Seite des leisen, im Leerlauf dahinrollenden Regierungswagens und nutzte die Masse des Fahrzeugs, um sich im Gras auf der anderen Straßenseite gegenüber des Eingangs zu verstecken. Der riesige, unbefestigte Parkplatz des Arsenals lag rechts vom Gebäude, eine einzelne Reihe ungepflegter Büsche umrandete den vorderen Rasen, in dessen Mitte ein hoher, weißer Mast stand, an dem die sowjetische Flagge schlaff in der stillen Morgenluft hing. Jason rannte über die Straße und hockte sich mit gebücktem Körper neben die Hecke. Es blieben ihm nur Augenblicke, durch die Büsche zu sehen und sich ein Bild der

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