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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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schreien. Bourne sah hinüber, erstaunt, durch die sich drehenden Scheinwerfer hindurch jetzt Benjamin auf dem Betondach des Wachlokals stehen zu sehen. Der junge Trainer schrie ins Mikrofon, ermahnte die Menge, seinen Anweisungen zu folgen, wie sie auch sein mochten... Und was es auch war, sie wurden befolgt! Die Masse begann erst langsam, dann immer schneller die Richtung zu wechseln, dann rannte sie wie ein Mann zurück auf die Straße! Bejamin zündete seine Fackel an, winkte damit und deutete nach Norden. Er schickte Jason sein Signal. Er hatte nicht nur den Tunnel geschlossen, sondern auch die Menge zerstreut, ohne jemanden mit der AK-47 zu treffen. Es hatte eine bessere Möglichkeit gegeben.
    Bourne ließ sich zu Boden fallen, seine Augen suchten die Unterseiten der Kleintransporter ab, und die sprühenden Flammen dahinter beleuchteten die freie Fläche... Ein Paar Beine - in Stiefeln! Hinter dem dritten Auto links, nicht weiter als zwanzig Meter von der Öffnung im Zaun entfernt. Carlos gehörte ihm! Das Ende war endlich in Sicht! Tu, was du tun musst, und tu es schnell! Er ließ seine Waffe auf den Schotter fallen, nahm die Granate mit der rechten Hand, zog den Stift,
packte die 45er mit der Linken, sprang auf und rannte vorwärts. Knapp zehn Meter vor dem Wagen warf er sich wieder auf den Schotter, drehte sich zur Seite und warf die Granate unter das Auto - und erst im letzten Augenblick, als die Bombe seine Hand schon verlassen hatte, wurde ihm klar, dass er einen furchtbaren Fehler gemacht hatte! Die Beine hinter dem Wagen bewegten sich nicht, die Stiefeln blieben stehen, denn sie waren nur das: Stiefel! Er hechtete nach rechts, rollte wutentbrannt über die scharfen Steine, schützte sein Gesicht, rollte seinen Körper so klein zusammen, wie er konnte. Die Explosion war ohrenbetäubend, die tödlichen Splitter verbanden sich mit dem Licht der Scheinwerfer im Nachthimmel, Metall- und Glasstücke stachen in Jasons Rücken und Beine. Bewegung, Bewegung! schrie die Stimme in seinem Kopf, als er im Rauch und Feuer des brennenden Autos auf die Knie kam, dann auf die Füße. Kaum stand er, platzte überall um ihn herum der Schotter auf. Im wilden Zickzack lief er in den Schutz des nächsten Fahrzeugs. Er war zweimal getroffen, an der Schulter und am Oberschenkel! Er fuhr in genau dem Augenblick an der Außenwand des Transporters herum, als die große Windschutzscheibe weggesprengt wurde.
    »Du bist mir nicht gewachsen, Jason Bourne!«, schrie Carlos, der Schakal, und seine Waffe spuckte Dauerfeuer. »Das warst du nie! Du bist ein Versager, ein Betrüger!«
    »Gut möglich«, brüllte Bourne. »Dann komm und hol mich!« Er lief zur Fahrertür, riss sie auf und rannte zurück zum hinteren Ende des Wagens, wo er sich hinhockte, das Gesicht ans Blech gepresst, den 45er Colt direkt neben seiner Wange angewinkelt. Mit einem letzten Zischen brannte die Fackel hinter dem Zaun aus, und der Schakal beendete sein Dauerfeuer. Bourne verstand. Carlos sah die offene Tür, unsicher, unentschlossen... nur noch Sekunden. Metall gegen Metall. Ein Kolben wurde gegen die Tür gerammt und schlug sie zu. Jetzt!
    Jason wirbelte um die Ecke des Transporters, seine Waffe explodierte, feuerte in die spanische Uniform, schoss dem Schakal die Waffe aus den Händen. Eins, zwei, drei! Die Patronenhülsen flogen durch die Luft - und dann hörten sie auf!
Sie hörten auf! Die Explosionen wurden von einem ekelerregenden, blockierten Klicken ersetzt, als eine Patrone in der Kammer steckenblieb. Carlos hechtete zu Boden, um seine Waffe wiederzubekommen, der linke Arm hing schlaff herunter und blutete, aber seine rechte Hand war noch voll funktionstüchtig.
    Bourne riss das Bajonett aus seiner Scheide, machte einen Satz nach vorn und hieb mit der Klinge auf Carlos’ Unterarm ein. Er kam zu spät! Carlos hielt seine Waffe bereits in der Hand! Jason sprang auf, seine linke Hand umfasste den heißen Lauf - halt fest, halt ihn fest! Du darfst ihn nicht loslassen! Dreh ihn! Im Uhrzeigersinn! Nimm das Bajonett, nein, nicht! Lass es fallen! Nimm beide Hände! Die widersprüchlichen Kommandos prallten in seinem Kopf aneinander. Irrsinn! Er hatte keine Luft mehr, keine Kraft. Seine Augen konnten sich auf nichts konzentrieren... die Schulter. Wie Bourne selbst war der Schakal an der rechten Schulter verletzt!
    Halt fest! Geh ihm an die Schulter, aber halt fest! Mit einem letzten, keuchenden Aufbäumen schoss Bourne nach oben und ließ Carlos in die

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