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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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im Land. Das Außenministerium und die CIA hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Für jede Person wurde beruflich oder persönlich von mindestens fünf unbescholtenen Personen oder Unternehmen gebürgt. Alle hatten weit zurückreichende Beziehungen mit diesen Leuten und Firmen im Gebiet von Washington. Wenn der Mann des Schakals unter ihnen war - und das konnte durchaus sein -, waren weit mehr Informationen nötig, um ihn zu identifizieren. Es konnte notwendig sein, auf diese Gruppe zurückzukommen, aber für den Moment hatte Jason genug andere Lektüre.
    Er hatte so wenig Zeit!
    Von den etwa fünfhundert amerikanischen Gästen im Hotel hatten zweihundertundzwölf Eintragungen in mindestens einer der CIA-Datenbanken, die Mehrzahl deshalb, weil sie Geschäfte mit der Regierung tätigten. Achtundsiebzig jedoch hatten negative Bemerkungen. Einunddreißig davon bezogen sich auf Steuerangelegenheiten, was bedeutete, dass diese Personen verdächtigt wurden, finanzielle Unterlagen zu zerstören oder zu fälschen und/oder schwarze Gelder auf Bankkonten
in der Schweiz oder auf den Cayman-Inseln zu haben. Sie zählten nicht, es waren reiche und nicht besonders geschickte Diebe: eine Sorte Mensch, die Carlos wie die Pest meiden würde.
    Blieben siebenundvierzig Möglichkeiten. Männer und Frauen - in elf Fällen offenbar Ehepaare - mit ausgedehnten Beziehungen zu Europa, hauptsächlich zu technologischen Firmen, Atom- und Luftfahrtunternehmen, die alle unter sehr intensiver Geheimdienstüberwachung wegen möglicher Verkäufe von geschützten Informationen an Händler im Ostblock standen. Von diesen siebenundvierzig Möglichkeiten, darunter zwei der sieben Ehepaare, hatte ein gutes Dutzend kürzlich Besuche in der Sowjetunion gemacht. Konnten alle gestrichen werden. Der KGB hatte für den Schakal weniger Verwendung als der Papst. Ilich Ramirez Sanchez, später Carlos, der Killer, war zwar in der amerikanischen Sektion von Nowgorod ausgebildet worden, wo die Straßen mit amerikanischen Tankstellen, Kneipen, Burger Kings und Geschäften gesäumt waren und wo es von verschiedenen Dialekten nur so wimmelte - Russisch war verboten -, und Sanchez hatte diese Stufe der Ausbildung auch erfolgreich abgeschlossen, aber als der KGB entdeckte, dass die Lösung aller unangenehmen Dinge für den jungen venezolanischen Revolutionär und Spion in spe immer in ihrer gewaltsamen Beseitigung bestand, wurde es selbst den Erben der brutalen GPU zu viel. Sanchez wurde ausgestoßen und wurde zu Carlos, dem Schakal. Die zwölf Leute, die in die Sowjetunion gereist waren, konnte man demgemäß vergessen. Der Mörder würde sie nicht anrühren, denn es gab einen ständigen Befehl in allen Abteilungen des russischen Geheimdienstes, Carlos zu erschießen, falls er aufgespürt würde. Nowgorod musste mit allen Mitteln geschützt werden.
    Die Möglichkeiten waren also auf fünfunddreißig eingegrenzt. Im Hotelregister waren sie als neun Ehepaare, vier einzelne Frauen und dreizehn einzelne Männer, verzeichnet. Detailliert waren die Fakten und Vermutungen aufgeführt, die zu ihrer jeweils negativen Einschätzung geführt hatten. Dabei überwogen die Vermutungen die Fakten bei weitem,
die zudem oft auf missgünstigen Angaben von Feinden oder Konkurrenten beruhten, aber alles musste untersucht werden - schon ein Wort oder ein Satz, ein Ort, irgendetwas konnte eine Verbindung zu Carlos herstellen.
    Das Telefon klingelte und unterbrach Jasons Konzentration.
    »Ja?«
    »Hier Alex. Ich rufe dich unten von der Straße aus an.«
    »Kommst du hoch?«
    »Nicht durch diese Lobby, bestimmt nicht. Ich habe Vorkehrungen für den Dienstboteneingang getroffen, wo seit heute Nachmittag ein Wächter auf Zeit Dienst hat.«
    »Du lässt alles überwachen, nicht wahr?«
    »Nicht so viel, wie ich gerne würde«, antwortete Conklin. »Das hier ist nicht das normale Ballspiel. Wir sehen uns in wenigen Minuten. Ich klopfe einmal.«
    Bourne legte auf und kehrte zum Sofa und den Ausdrucken zurück. Er legte drei zur Seite, die seine Aufmerksamkeit erregt hatten, obwohl keiner etwas enthielt, das direkt an den Schakal denken ließ. Es waren scheinbar nebensächliche Daten, die die drei Personen miteinander verknüpfen konnten, obwohl keine klare direkte Verbindung zwischen ihnen bestand. Laut ihren Pässen waren diese drei Amerikaner alle auf dem Internationalen Flughafen von Philadelphia gelandet, vor acht Monaten und innerhalb einer Woche. Zwei Frauen und ein Mann, die Frauen aus

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