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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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möglich zu machen, zögern Sie nicht, darum zu bitten, Monsieur.«
    »Sie sind sehr freundlich.«
    »Wir sind alle dankbar - alle, ganz Frankreich.«
    »Es war nichts, wirklich...«
    »Vom großen Charles persönlich ausgewählt zu werden als echter Held der Resistance, ist schwerlich ›nichts‹. Alter kann solchem Ruhm nichts anhaben.« Der Kapitän schnalzte mit den Fingern in Richtung der drei Stewardessen in der immer noch leeren Erste-Klasse-Kabine. »Schnell, meine Damen! Richten Sie alles aufs Beste für einen tapferen Krieger Frankreichs und seine Dame.«
    So wurde der Killer mit seinen vielen Identitäten zur Trennwand auf der linken Seite geführt, wo die Frau sanft aus dem Rollstuhl in den Sessel am Gang befördert wurde, während er den Fenstersitz einnahm. Ihre Tischchen wurden aufgeklappt und eine eisgekühlte Flasche Champagner zu ihren Ehren geöffnet. Der Kapitän hob das erste Glas und toastete dem Ehepaar zu. Als er in die Flugkanzel zurückging, machte die alte Frau ihrem Mann ein Zeichen, verrucht und humorvoll. Innerhalb weniger Augenblicke begannen die übrigen Passagiere einzusteigen, von denen einige wohlwollend die alten Herrschaften in der ersten Reihe betrachteten. Denn in der Lounge der Air France hatte sich schon das Gerücht verbreitet. Ein großer Held... Der große Charles persönlich... In den Alpen hat er sechshundert Boches aufgehalten - oder waren es tausend?
    Als der Jet die Runway hinunterjagte und sich dann mit einem leichten Ruck vom Boden in die Lüfte erhob, langte der alte ›Held von Frankreich‹ - dessen einzige Heldentaten, an die er sich erinnern konnte, Diebstahl, Überlebenskampf, Beschimpfungen seiner Frau und das Sich fernhalten von jeder Armee und jeder Art Arbeitsdienst waren - in seine Tasche nach den Papieren. Der Pass trug sein Foto, und das war auch das einzige, was er daran wieder erkannte. Der Rest - Name, Datum und Ort der Geburt, Beruf - war ihm unbekannt, und die beigefügte Liste der Auszeichnungen, nun, das war einfach
formidable. Ihm war versichert worden, dass das Individuum, zu dem ursprünglich Name und Taten gehörten, keine Verwandten mehr hatte und nur wenige Freunde und dass er aus seinem Appartement in Marseille verschwunden war, wahrscheinlich zu einer Weltreise aufgebrochen, von der er wohl nicht mehr zurückkehren würde.
    Der Kurier des Schakals sah sich den Namen an - an den musste er sich erinnern und richtig antworten, wann immer er darauf angesprochen wurde.
    Jean Pierre Fontaine, Jean Pierre Fontaine, Jean Pierre...
     
    Ein Laut! Scharf und kratzend. Da stimmte etwas nicht, das war nicht normal, gehörte nicht zu den normalen Routinegeräuschen, dem hohlen Dröhnen eines Hotels. Bourne griff nach der Waffe neben seinem Kissen, rollte sich in seinen Shorts aus dem Bett und schob sich zur Wand hin. Da war es wieder! Ein einziges, lautes Klopfen an der Schlafzimmertür der Suite. Er schüttelte den Kopf und versuchte sich zu erinnern... Alex? »Ich werde einmal klopfen.« Jason kroch, noch halb im Schlaf, zur Tür. Mit dem Ohr am Holz sagte er: »Ja?«
    »Öffne das verdammte Ding, bevor mich jemand sieht!«, kam Conklins gedämpfte Stimme aus dem Korridor. Bourne öffnete, und der CIA-Agent a. D. hinkte schnell ins Zimmer, wobei er den Stock benutzte, als würde er ihn hassen. »Junge, bist du aus der Übung!«, rief er aus, als er sich ans Fußende vom Bett setzte. »Ich habe etliche Minuten draußen gestanden und mehrmals geklopft.«
    »Ich hab dich nicht gehört.«
    »Delta hätte es gehört, Jason Bourne auch. David Webb nicht.«
    »Gib mir noch einen Tag, und du findest keinen David Webb mehr.«
    »Gerede! Ich will mehr als Gerede!«
    »Dann hör du auf zu reden und erzähle mir, warum du hier bist - um welche Uhrzeit auch immer.«
    »Als ich zuletzt auf die Uhr gesehen hab, war es drei Uhr zwanzig, und ich hab Casset auf der Straße getroffen. Ich
musste mich durch Gehölz schlagen und über einen verdammten Zaun klettern...«
    »Was?«
    »Hast du doch gehört. Einen Zaun. Versuch es mal mit einem Fuß in Zement... Du weißt, als ich noch zur Uni ging, hab ich mal den Hundert-Meter-Lauf gewonnen.«
    »Keine Abschweifungen. Was ist passiert?«
    »Oh, ich höre schon wieder Webb.«
    »Was ist passiert? Und wenn du schon dabei bist, wer, zum Teufel, ist dieser Casset, von dem du redest?«
    »Der einzige Mann in Virginia, dem ich traue. Ihm und Valentino.«
    »Wer?«
    »Es sind Analytiker, aber in Ordnung.«
    »Was?«
    »Egal,

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