Das Bourne Ultimatum
diskutierte diese Frage niemals ausführlich. Er ging einfach mit einem Lachen darüber hinweg und sagte, dass Johnny etwas habe, was ihm - oder war es Bourne? -, gefalle.
»Nun mal raus mit der Sprache«, sagte der jüngste St. Jacques und setzte sich, während das Wasser von seinem Körper tropfte. »Was für eine Art Ärger hat David? Am Telefon konnte er nicht sprechen, und du warst vergangene Nacht a nicht in der Lage zu einem längeren Gespräch. Was ist geschehen?«
»Der Schakal... der Schakal, das ist geschehen.«
»O Gott!«, brach es aus Johnny heraus. »Nach all den Jahren?«
»Nach all den Jahren«, wiederholte Marie mit schwacher Stimme. »Wie weit ist der Bastard gekommen?«
»David versucht, es in Washington herauszufinden. Alles, was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass er Alex Conklin und Mo Panov im Zusammenhang mit den schrecklichen Ereignissen in Hongkong und Kowloon ausgegraben hat.« Sie erzählte ihm von den falschen Telegrammen und der Falle im Vergnügungspark in Baltimore.
»Ich denke, dass Alex alle unter seinen Schutz genommen hat, oder wie sie es nennen.«
»Rund um die Uhr, da bin ich sicher. Außer uns und McAllister sind Alex und Mo die einzigen noch lebenden Leute, die wissen, dass David - mein Gott, ich kann nicht einmal den Namen aussprechen!« Marie setzte die Kaffeetasse heftig auf den Tisch.
»Ruhig, Schwesterchen.« Johnny ergriff ihre Hand und legte seine auf die ihre. »Conklin weiß schon, was er tut. David hat mir gesagt, dass Alex der Beste war - der beste Mann im Außendienst, so nannte er ihn -, der je für die Amerikaner gearbeitet hat.«
»Du verstehst nicht, Johnny!«, schrie Marie. Sie versuchte, ihre Stimme und ihre Emotionen unter Kontrolle zu bekommen, aber ihre weit aufgerissenen Augen straften ihren Versuch Lügen. »David hat das nie gesagt, David wusste es nicht einmal! Jason Bourne hat das gesagt, und er ist auch wieder da!... Dieses eiskalt berechnende Monster, das sie geschaffen haben, ist wieder in Davids Kopf. Du weißt gar nicht, wie das ist. Ein Blick in diese in die Ferne gerichteten Augen, die Dinge sehen, die ich nicht sehe, oder der Ton in der Stimme, eine plötzlich ruhige, eisige Stimme, die ich nicht kenne, und plötzlich bin ich mit einem Fremden zusammen.«
St. Jacques hob seine freie Hand und bedeutete ihr aufzuhören. »Komm schon«, sagte er sanft.
»Die Kinder? Jamie...?« Sie sah sich gehetzt um.
»He, du. Was denkst du, wird David machen? In eine Vase der Wing- oder Ming-Dynastie klettern und so tun, als ob seine Frau und seine Kinder nicht in Gefahr seien, sondern nur er? Ob ihr Ladies es mögt oder nicht, wir Männer glauben immer noch, dass es unsere Aufgabe ist, die wilden Tiere von der Höhle fern zu halten. Wir sind wirklich der Meinung, dass wir dafür besser gerüstet sind.«
»Seit wann ist mein kleiner Bruder so philosophisch?«, fragte Marie.
»Das ist keine Philosophie, Mädchen, das weiß ich einfach. Die meisten Männer wissen es - die feministische Menge möge es verzeihen.«
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Die meisten von uns wollen es auch gar nicht anders. Würdest du glauben, dass deine große, gebildete Schwester, die eine Menge Meriten in Wirtschaftswissenschaft in Ottawa errungen hat, immer noch schreit, wenn sie eine Maus in der Küche unseres Landhauses sieht und in Panik ausbricht, wenn es eine Ratte ist?«
»Sicherlich sind intelligente Frauen ehrlicher diesbezüglich.«
»Ich akzeptiere, was du sagst, Johnny, aber du verstehst nicht, was ich meine. David ist es so gut gegangen in den vergangenen fünf Jahren, jeden Monat ein bisschen besser als zuvor. Er wird niemals vollständig geheilt werden, das wissen wir alle, dazu war der Schaden zu groß, aber die Furien, seine persönlichen Furien, waren fast verschwunden. Die einsamen Spaziergänge im Wald, von denen er mit blutenden Händen nach Hause kam, weil er gegen Bäume angegangen war, die stillen, unterdrückten Tränen abends, wenn er sich nicht entsinnen konnte, was er einmal war oder was er getan hatte, wobei er von sich selbst das Schlimmste annahm - das war vorbei, Johnny! Es gab wirklich Hoffnung, verstehst du, was ich meine?«
»Ja, sicher«, sagte der Bruder.
»Was jetzt passiert, das könnte alles wieder zurückkommen lassen, und das macht mir solche Angst!«
»Dann lass uns hoffen, dass es schnell vorbei ist.«
Marie hielt inne und sah wieder ihren Bruder an. »Halt meine Hand, kleiner Bruder, ich kenne dich zu gut.
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