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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihn in den Lagerraum kreiseln zu lassen. McColl war sofort hinter ihm her, griff sich ein Schneidmesser, das auf einem unausgepackten Karton lag, und schwang es. Die herabsausende scharfe Klinge zerschnitt Bournes Labormantel.
    Obwohl er mit einem Satz zurücksprang, schlitzte ihm der nächste Angriff so das Hemd auf, dass der Verband um seinen Brustkorb sichtbar wurde.
    Ein triumphierendes Grinsen überflog McColls Gesicht. Er erkannte eine verwundbare Stelle, wenn er eine sah, und konzentrierte sich sofort darauf. Indem er das Schneidmesser in die linke Hand nahm, täuschte er einen Angriff damit vor und traf Bournes Brustkorb dann mit einer wuchtigen rechten Geraden. Darauf war Bourne jedoch gefasst, und er konnte den Boxhieb mit dem Unterarm abblocken.
    Nun sah McColl eine Lücke in seiner Deckung und
    schwang das Schneidmesser, um Bourne den ungeschützten Hals aufzuschlitzen.
    Als hinter ihr die ersten Kampfgeräusche laut wurden, hatte Annaka sich umgedreht, aber zwei Ärzte gesehen, die auf die Einmündung des Korridors zukamen, auf dem Bourne und McColl miteinander rangen. Sie trat sofort zwischen die Kämpfenden und die Ärzte und bombardierte die Ärzte mit Fragen, bis sie mit irritierten Mienen an der Einmündung vorbei waren.
    Annaka trennte sich möglichst rasch von den beiden, hastete zurück und erfasste unterwegs mit einem Blick, dass Bourne zu unterliegen drohte. Weil sie sich an Stepans Ermahnung erinnerte, Bourne unbedingt am Leben zu erhalten, rannte sie den Korridor entlang. Bis sie eintraf, waren die Kämpfenden bereits in den Lagerraum getorkelt. Sie stürmte gerade rechtzeitig durch die offene Tür, um McColls mörderischen Angriff auf Bournes
    Hals zu sehen.
    Sie warf sich auf ihn und brachte ihn genug aus dem Gleichgewicht, dass die im Licht der Deckenbeleuchtung blitzende Klinge des Schneidmessers Bournes Hals verfehlte und Funken sprühend den Stahlrahmen eines Lagerregals traf. McColl nahm sie jetzt aus dem Augenwinkel heraus wahr. Er warf sich herum, riss den angewinkelten linken Ellbogen hoch und rammte ihn ihr an die Kehle.
    Annaka griff sich reflexartig an den Hals, als sie würgend auf die Knie sank. McColl holte aus, um mit dem Schneidmesser über sie herzufallen. Bourne hielt noch immer die Nylonschnur in einer Hand und warf sie
    McColl von hinten um den Hals.
    McColl taumelte rückwärts, aber statt sich an die Kehle zu greifen, rammte er einen Ellbogen gegen Bournes gebrochene Rippen. Obwohl Bourne wieder Sterne vor den Augen sah, ließ er nicht locker, schleifte McColl allmählich von Annaka weg und hörte seine Absätze über die Fliesen scharren, während McColl mit stetig wachsender Verzweiflung weiter seine Rippen bearbeitete.
    Dem Agenten stieg das Blut zu Kopf, seine Halssehnen traten wie gestraffte Seile hervor, und wenig später begannen seine Augen, aus den Höhlen zu quellen. Kleine Blutgefäße in Nase und Gesicht platzten, und die hochgezogenen Lippen ließen blasses Zahnfleisch sehen.
    Die geschwollene Zunge hing ihm aus dem weit aufgerissenen Mund … und trotzdem besaß er noch die Kraft zu einem letzten Schlag gegen Bournes Rippen. Bourne fuhr heftig zusammen, und sein Griff lockerte sich etwas, sodass McColl wieder auf die Beine kam.
    In diesem Augenblick war Annaka so leichtsinnig,
    ihn in den Magen zu treten. McColl bekam das erhobene Bein zu fassen, ruckte gewaltig daran und riss sie an sich. Er schlang den linken Arm von hinten um ihren Hals, legte die Handkante seiner Rechten seitlich an ihren Kopf. Er war drauf und dran, ihr das Genick zu brechen.
    Chan, der dies alles aus einem abgedunkelten kleinen Büro schräg gegenüber der offenen Tür des Lagerraums beobachtete, sah jetzt, wie Bourne in seiner Verzweiflung die Nylonschnur losließ, die er so geschickt um McColls Hals geworfen hatte. Er knallte den Kopf des Attentäters gegen das Regal, dann rammte er ihm einen Daumen ins linke Auge.
    Als McColl aufschreien wollte, hatte er plötzlich Bournes Unterarm zwischen den Zähnen, sodass der
    Aufschrei zu einem Gurgeln wurde, das in ihm erstarb.
    Er schlug und trat weiter um sich, wollte nicht sterben, ja nicht einmal zu Boden gehen. Bourne zog seine Keramikpistole, traf mit dem Griff die empfindliche Stelle hinter McColls rechtem Ohr. Der Agent lag jetzt auf den Knien, schüttelte den Kopf und hielt beide Hände fest auf sein auslaufendes Auge gedrückt. Aber das war nur eine Kriegslist. Er gebrauchte seine Hände, um Annaka zu Fall zu bringen, sie zu sich

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