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Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Thylqvist ihre Verlegenheit an.
    »Das ist nicht so einfach … ab Juni machen alle Urlaub«, wehrte sie sich.

    »Ich bin Irenes Meinung. Seit Neujahr und bereits das ganze Frühjahr hindurch stehen wir unter enormem Druck. Wir brauchen so bald wie möglich eine Vertretung.«
    Irene war überrascht und erstaunt, dass sich Tommy auf ihre Seite schlug. Die Verlegenheit der Kommissarin nahm noch weiter zu, und es gelang ihr nicht mehr, ihren Ärger zu überspielen.
    »Alle Dezernate haben dasselbe Problem! Es gibt niemanden. Birgitta Mobergs Sabbatical endet im August. Vielleicht kommt sie dann ja zurück.«
    »Das tut sie nicht«, sagte Hannu.
    Er musste das schließlich wissen. Nicht einmal Efva Thylqvist erdreistete sich, ihm zu widersprechen. Stattdessen hellte sich ihre Miene plötzlich auf, und sie meinte freundlich:
    »Ach? Hat sie sich entschlossen, weiterzustudieren? Aber dann müssen wir uns ja an diese neue Gegebenheit anpassen.«
    Die Kommissarin lächelte weiter.
    Als hättest du das nicht schon gewusst, dachte Irene. Hannu und sie wussten, dass Birgitta schon vor mehreren Wochen die Verlängerung ihrer Beurlaubung beantragt hatte.
    Die Gegensprechanlage knisterte.
    »Hallo? Sind Sie da? Frau Kommissarin Thylqvist?«, fragte eine Frauenstimme.
    »Ja. Ich bin hier«, antwortete die Kommissarin und beugte sich zu dem Kasten auf dem Tisch vor.
    »Es ist gerade ein Alarm reingekommen. Man hat eine Leiche am Korsvägen gefunden. Eingemauert in einen Keller. Könnten Sie jemanden hinschicken, der sich das mal ansieht?«
    Niemand rührte sich, und niemand wagte auch nur zu blinzeln. Alle schauten fassungslos auf den seelenlosen, grauen Plastikkasten, als habe er sich plötzlich in eine zischende Klapperschlange verwandelt.

Du bist Efva wirklich ganz schön angegangen«, meinte Tommy Persson.
    Irene saß neben ihm auf dem Beifahrersitz. Sie wandte sich ihm zu und betrachtete sein Profil. Konnte es sein, dass seine Stimme vorwurfsvoll klang?
    »Irgendjemand musste das endlich mal sagen. Danke, dass du für mich Partei ergriffen hast«, erwiderte sie leichthin.
    »Ich bin ganz deiner Meinung, dass die Arbeitsbelastung langsam unhaltbar ist. Aber vielleicht war es ja nicht der richtige Zeitpunkt, das zur Sprache zu bringen.«
    Er hielt seinen Blick immer noch auf die Straße gerichtet. Irene kam es vor, als wollte er etwas sagen und wagte nicht, damit herauszurücken.
    »Vielleicht nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass es irgendwie nie der richtige Zeitpunkt ist, Probleme im Dezernat zur Sprache zu bringen. Mit diesen beiden Mädchenmorden … wird es einfach zu viel. Das war mein Eindruck. Irgendjemand musste etwas sagen.«
    »Efva ist sehr ehrgeizig und will natürlich, dass die Arbeit im Dezernat so reibungslos wie möglich erledigt wird. Sie hat aber auch selbst viel um die Ohren. Ich sehe schließlich, wie sie sich abrackert …«
    Tommy beendete den Satz nicht. Es war deutlich, dass er für die Kommissarin in die Bresche sprang. Das stimmte Irene zwar etwas traurig, erstaunte sie aber kaum. Efva Thylqvist war eine gute Polizistin und konnte außerdem unerhört charmant
sein, wenn sie nur wollte. Und soweit Irene wusste, war sie Tommy gegenüber immer charmant, und er hatte sich jetzt ein Jahr lang im Bannkreis dieser Frau aufgehalten.
    »Jonny hat ein richtig langes Gesicht gemacht, als du darauf bestanden hast, mit mir zusammen zum Korsvägen zu fahren«, fuhr er fort.
    »Efva hat doch gesagt, er solle die Alexandra-Ermittlung leiten. Da fand ich es nur selbstverständlich, dass er auch den Bericht schreibt. Schließlich fällt das in seine Zuständigkeit«, meinte Irene unbekümmert.
    Sie war sogar sehr zufrieden damit, wie sie die Situation gemeistert hatte. Denn wenn es der Kommissarin so wichtig war, Jonny die Verantwortung für diese Ermittlung zu übertragen, dann konnte er auch die langweilige Schreibarbeit übernehmen. Schließlich war sie nicht seine Privatsekretärin. Ihm war nicht mal eine gute Ausrede eingefallen. Widerwillig hatte er sich den vorläufigen Obduktionsbericht geschnappt, der vor Irene gelegen hatte, ehe diese mit einem leichten Lächeln das Besprechungszimmer verlassen hatte.
    »Vergiss nicht, wohin wir auf dem Weg sind. Eine weitere Leiche. Offenbar eingemauert. Mit etwas Glück ist es hundert Jahre her, dass sie hinter Stein verschwand. Ansonsten haben wir einen weiteren Mordfall am Hals«, sagte sie in derselben unbeschwerten Art, die sie schon während der gesamten Autofahrt an

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