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Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Wir haben Überreste von Computern und Ähnlichem gefunden. Aber davon ist nichts mehr zu retten, das taugt nur noch für die Müllkippe.«
    »Alles wurde also zerstört?«
    »Ja. Das Feuer breitete sich in Sekundenschnelle aus. Sie haben den Alten nicht mehr retten können. Das ganze Haus brannte schon lichterloh, als die Feuerwehr eintraf.«
    »Wissen Sie etwas über die Brandursache?«
    Göran Jansson drehte sich um und deutete auf einen kleinen Tabak- und Süßwarenladen am Fuße der Treppen am Korsvägen.
    »Keine Ahnung. Was ich weiß, hat mir Anna erzählt, die Frau, der der Tabakladen an der Ecke gehört. Wir kennen uns aus der Schule.«
    »Sie ist also in diesem Viertel wohnen geblieben«, stellte Tommy fest.
    »Ihre Eltern haben den Laden damals gekauft. Super Lage! Sie wohnt auch noch in derselben Wohnung, in der sie aufgewachsen ist.«
    Göran Jansson deutete erneut zu dem Haus hinüber, in dem er seine Kindheit verbracht hatte.
    »Nicht weit zur Arbeit«, meinte Tommy.
    »Sie haben sonst nichts von Interesse in der Ruine gefunden?«, wollte Irene wissen.
    »Nein. Oder vielleicht doch … ein Raum war mit leeren Flaschen vollgestellt. Aber die haben wir bereits weggeschafft. Ein ganzer Raum voll. Bis zur Decke!«
    »Wein- und Schnapsflaschen, vermute ich?«
    »Genau. Jemand muss wirklich ziemlich gesoffen haben.«
    »Wo lag dieser Raum?«
    »Am anderen Ende des Kellers, vom Schornstein aus gesehen.«

    Sie tranken ihren Kaffee aus und dankten dem Bauleiter.
    »Dann gehen wir jetzt und unterhalten uns mit Ihrer ehemaligen Schulkameradin mit dem Süßigkeitenladen. Wie heißt sie übrigens mit Nachnamen?«, fragte Tommy.
    »Svensson. Anna Svensson. So hieß sie jedenfalls mit Mädchennamen. Weiß der Teufel, wie ihr Mann heißt. Die Tochter ist jedenfalls mit einem Neger verheiratet. Ich habe sie letzte Woche unten im Laden getroffen, als ich mir vor dem Abriss schon einmal einen Überblick verschafft habe.«
    Irene biss die Zähne zusammen. Sie presste die Lippen aufeinander, damit ihr kein unbedachtes Wort entschlüpfte. Ein Neger. Ihre Tochter Katarina war seit zweieinhalb Jahren mit Felipe Medina zusammen, dessen Vater Brasilianer und dessen Mutter Schwedin war. Felipe war so dunkelhäutig, dass er sich so einiges anhören musste. Neger. Sie verabscheute dieses Wort. Felipe war farbig, dunkelhäutig, dunkel, was auch immer, aber er war kein Neger.
     
    »Glaubst du, dass Anna Svensson oder wie immer sie jetzt mit Nachnamen heißt, etwas über unsere Mumie weiß?«, fragte Irene, als sie mit Tommy die Stufen zum Korsvägen hinunterging.
    »Man kann es nie wissen. Falls einer der Bewohner des Hauses irgendwann mal verschwunden ist, müsste ihr das eigentlich zu Ohren gekommen sein. Schließlich hat sie ihr ganzes Leben lang hier gewohnt und gearbeitet. Das würde uns Zeit bei der Ermittlung sparen. Und dann würde ich auch noch gerne mehr über den alten Mann erfahren, der bei dem Brand umgekommen ist.«
    Tommy hielt Irene galant die Türe auf, als sie den kleinen Laden betraten. Von dem Regal mit den Süßigkeiten und dem kleinen Backofen in der Ecke schlug ihnen ein süßlicher Geruch entgegen und vermischte sich mit dem Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee. Auf wenigen Quadratmetern sammelten sich Süßwaren, Tabakwaren, Zeitungen, eine Lottoannahmestelle und ein Café. Sogar ein kleines Stehtischchen hatte noch
vor dem Schaufenster Platz gefunden. Das eigentliche Kunststück bestand jedoch darin, dass der Laden nicht unordentlich wirkte.
    Mit Ausnahme einer hochschwangeren jungen Frau waren sie die Einzigen im Laden. Diese nahm gerade eine Zigarettenschachtel aus einem Karton und stellte sie auf ein Bord neben der Kasse. Sie trug das lange rote Haar hoch auf dem Kopf zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    »Hallo«, sagte sie und lächelte fröhlich.
    Tommy ging auf sie zu, stellte sich und Irene vor und erkundigte sich, ob sie mit Anna Svensson sprechen könnten. Sie hätten ein paar ergänzende Fragen zu dem Brand des alten Holzhauses.
    »Anna Svensson? Meine Mutter heißt Jonsén. So heißt sie jetzt auch schon seit fast dreißig Jahren«, entgegnete die junge Frau.
    Sie stellte ein paar weitere Schachteln Marlboro auf das Bord und meinte dann: »Ich bin Petra.«
    Ehe Tommy seine Frage noch wiederholen konnte, fuhr sie fort:
    »Mama ist zu Hause. Vielleicht ist sie aber auch mit Felix draußen. Felix ist ihr Hund. Sie fängt hier immer erst um drei an.«
    »Wohnen Sie auch in der Nähe?«,

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