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Das brennende Land

Das brennende Land

Titel: Das brennende Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Niederlage.»
    Ich war überheblich an diesem Tag, überheblich und selbstbewusst, denn es gibt Momente, in denen man anderen mit Überheblichkeit begegnen muss. Diese anderen hatten Tage damit verbracht, darüber zu streiten, was zu tun sei, und am Ende hatten sie nichts getan, und die ganze Zeit hatten sie in ihren Köpfen die Anzahl von Haralds Männern hin- und hergewälzt, bis sie von ihrer Unbesiegbarkeit überzeugt waren. Alfred hatte absichtlich nicht um meine Unterstützung gebeten, weil er die Regierung von Wessex und Mercien seinem Sohn und seinem Schwiegersohn übergeben, sie also zu Anführern machen wollte, doch sie waren gescheitert, und deshalb hatte Alfred nach mir geschickt. Und jetzt begegnete ich ihren Ängsten mit Überheblichkeit. Sie hatten diese Lektion nötig.
    «Harald hat fünftausend Kämpfer», sagte Aldermann Æthelhelm von Wiltunscir leise. Æthelhelm war ein guter Mann, doch er schien von der Furcht angesteckt, die   Alfreds ganzes Gefolge ergriffen hatte. «Er ist mit zweihundert Schiffen gekommen!», fügte er hinzu.
    «Es würde mich erstaunen, wenn er auch nur zweitausend kampfbereite Männer hätte», sagte ich. «Wie viele Pferde hat er?» Niemand wusste es, jedenfalls antwortete niemand. Harald mochte fünftausend Männer mitgebracht haben, doch zu seiner Armee konnte er nur diejenigen zählen, die Pferde hatten.
    «Wie viele Männer er auch immer hat, er muss diese Feste angreifen, um tiefer nach Wessex einzudringen», sagte Alfred spitz.
    Das war freilich Unsinn. Harald konnte Æscengum nördlich oder südlich umgehen, aber es hatte keinen Sinn, darüber mit Alfred zu streiten, der eine besondere Vorliebe für die Burgfestung von Æscengum hegte. «Also wollt Ihr ihn hier schlagen, Herr?», fragte ich.
    «Ich habe hier neunhundert Männer», sagte er, «und wir haben die Garnison der Burg und jetzt noch deine dreihundert Männer. Harald wird sich an diesen Wällen aufreiben.» Æthelred, Æthelhelm und Aldermann Æthelnoth von Sumorsaete nickten einträchtig.
    «Und ich habe fünfhundert Männer in Silcestre», sagte Æthelred, als ob damit alles geklärt wäre.
    «Und was tun sie dort?», fragte ich. «Pissen sie in die Temes, während wir kämpfen?»
    Æthelflæd grinste, während ihr Bruder Edward eine beleidigte Grimasse zog.
    Der gute Pater Beocca, der Lehrer meiner Kindertage, warf mir einen langen, vorwurfsvollen Blick zu. Alfred seufzte bloß. «Herrn Æthelreds Männer können dem Feind zusetzen, während er uns belagert.»
    «Unser Sieg, Herr, hängt also davon ab, dass Harald uns hier angreift? Davon, dass Harald uns die Möglichkeit gibt,   seine Männer zu töten, während sie versuchen, den Wall zu überwinden?» Ein paar Sperlinge zankten sich mit schrillem Gezwitscher im Deckengebälk. Eine dicke Bienenwachskerze auf dem Altar hinter Alfred flackerte rauchend auf, und ein Mönch huschte hin, um den Docht zu kürzen. Die Flamme beruhigte sich wieder, und ihr Licht wurde von einem goldenen Reliquienschrein zurückgeworfen, der eine ausgedörrte Hand zu enthalten schien. Alfred antwortete nicht.
    «Harald wird versuchen, uns zu schlagen.» Das war Edwards erster, zögerlicher Beitrag zu der Auseinandersetzung.
    «Warum sollte er das, wenn wir doch schon unser Bestes tun, um das selbst zu besorgen.» Unter den Höflingen erhob sich gekränktes Gemurmel, doch ich beachtete es nicht. «Lasst mich Euch sagen, was Harald tun wird, Herr», fuhr ich an Alfred gewandt fort. «Er wird sein Heer nördlich von hier vorbeiführen und gegen Wintanceaster vorrücken. Dort gibt es eine Menge Silber zu holen, und zwar fein säuberlich aufgestapelt in Eurer neuen Kathedrale, und Ihr habt Eure Armee hierhergeführt, sodass er keine großen Schwierigkeiten haben wird, die Mauern von Wintanceaster zu überwinden. Und auch wenn er uns hier belagern sollte» - ich hob die Stimme, um Bischof Assers ärgerliche Widerrede zu übertönen -, «muss er uns nur einkesseln und uns verhungern lassen. Wie viele Vorräte haben wir hier?»
    Der König bedeutete Asser durch eine Handbewegung, den Mund zu halten. «Was würdest du also tun, Herr Uhtred?», fragte Alfred, und seine Stimme klang schwermütig. Er war alt, und er war müde, und er war krank, und Haralds Vormarsch gefährdete alles, was er aufgebaut hatte.
    «Ich würde vorschlagen, Herr», sagte ich, «dass Herr Æthelred seinen fünfhundert Männern befiehlt, die Temes zu überqueren und nach Fearnhamme zu ziehen.»
    In einer Ecke

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