Das brennende Land
erlaubt, hierherzukommen?»
«Nein, meine Herrin», sagte Aldhelm ohne jegliche Überzeugung.
«Also werden wir kämpfen!», rief Æthelflæd laut aus. Sie wandte ihre graue Stute um, sodass die mercischen Truppen sie besser sehen und hören konnten. «Wir werden heute Dänen töten! Und mein Gemahl hat mich gesandt, um zur Zeugin eurer Tapferkeit zu werden, also enttäuscht mich nicht! Tötet sie alle!»
Die Männer jubelten ihr zu. Sie ritt die vorderste Reihe ab, und sie brüllten vor Begeisterung. Ich hatte Mercien immer für ein elendes Land gehalten, unterlegen und trostlos, ohne König und von anderen geknechtet. Doch in diesem Moment sah ich, wie Æthelflæd in ihrem strahlenden silbernen Kettenhemd die Mercier zu überschwänglicher Leidenschaft hinriss. Sie liebten sie. Ich wusste, dass sie für Æthelred nur wenig übrighatten, Alfred war ihnen fern und fremd und, davon abgesehen, der König von Wessex, aber Æthelflæd beflügelte sie. Æthelflæd verlieh ihnen Stolz.
Noch immer sammelten sich die Dänen am Fuße des Hügels. Es müssen dreihundert Männer gewesen sein, die von den Pferden gestiegen waren und nun den dänischen Schildwall aufstellten. Sie konnten nur meine zweihundert Männer sehen. Es war an der Zeit, noch ein wenig Honig auf den Köder zu träufeln. «Osferth», rief ich, «steig wieder in den Sattel, und dann reite hierher und benimm dich königlich.»
«Muss ich das wirklich, Herr?»
«Ja, das musst du!»
Wir ließen Osferths Pferd neben den Bannern Aufstellung nehmen. Er trug einen Umhang und einen Helm, um den ich meine eigene Goldkette gelegt hatte. Es sah aus wie ein bekrönter Helm. Als die Dänen Osferth entdeckten, brüllten sie Beleidigungen den Hang hinauf. Er wirkte in der Tat sehr königlich, wenn auch jeder, der Alfred kannte, sofort gewusst hätte, dass dieser Reiter nicht der König von Wessex sein konnte, ganz einfach, weil kein Schwärm Priester um ihn herumwuselte. Ich verließ mich darauf, dass Harald dieser Mangel nicht auffallen würde. Æthelflæd, die offenbar neugierig auf ihren Halbbruder war, lenkte ihr Pferd neben seinen Hengst.
Im Süden kamen immer noch mehr Dänen über den Fluss, und solange ich lebe, werde ich diesen Anblick nicht vergessen. Das ganze Gebiet jenseits des Flusses war mit dänischen Reitern übersät. Ihre Hengste wirbelten Staubwolken auf, als sie mit trommelnden Hufen zur Furt getrieben wurden. Alle wollten beim Untergang Alfreds und seines Königreichs dabei sein. So viele Männer wollten den Fluss überqueren, dass sich auf der gegenüberliegenden Seite bald eine wimmelnde Menge wartender Krieger drängte.
Aldhelm befahl seine Männer nach vorne. Vermutlich tat er es unwillig, aber Æthelflæd hatte ihren Kampfeswillen angefacht, und Aldhelm war zwischen ihrer Verachtung und der Begeisterung seiner Truppen gefangen. Die Dänen am Fuße des Hügels sahen mit an, wie sich mein kurzer Schildwall verlängerte, sie sahen immer mehr Schilde, mehr Klingen und mehr Banner. Sie waren noch immer in der Überzahl, doch jetzt würden sie schon ihre halbe Armee einsetzen müssen, um den Hügel anzugreifen. Ein Mann in einem schwarzen Umhang, der eine Kriegsaxt mit rotem Schaft trug, sorgte dafür, dass sich Haralds Männer in einer Kampfreihe aufstellten. Nun standen etwa fünfhundert Männer in dem feindlichen Schildwall, und es kamen ständig weitere hinzu. Einige Dänen waren im Sattel geblieben, wahrscheinlich wollten sie in einem weiten Bogen hinter uns reiten, um uns in den Rücken zu fallen, wenn der Kampf im Schildwall begonnen hatte. Die feindliche Linie stand nur einige hundert Schritte entfernt, nahe genug, um die Raben und Äxte und Adler und Schlangen zu erkennen, die auf die feindlichen Schilde gemalt waren. Nun schlugen sie ihre Waffen gegen ihre mit Eisenbuckeln beschlagenen Schilde, sodass der Kriegsdonner weit übers Land hallte. Sie brüllten, wir wären armselige Kümmerlinge und stinkende Ziegenbastarde.
«Machen reichlich Lärm, oder?», sagte Finan neben mir. Ich lächelte nur. Er hob sein Schwert an sein behelmtes Gesicht und küsste die Klinge. «Erinnerst du dich an dieses friesische Mädchen, das wir in den Marschen gefunden haben? Sie hat auch reichlich viel Lärm gemacht.» Es ist seltsam, woran Männer vor einer Schlacht denken. Das friesische Mädchen war einem dänischen Sklavenhändler entkommen und hatte sich zu Tode gefürchtet. Was wohl aus ihr geworden war?
Aldhelm war unruhig, so unruhig, dass
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