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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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weise.

    Ich weiß, dass sie Kothocker sind, aber sie sind kluge und ich glaube auch ehrenhafte Kothocker. Wenn ich meinen alten Meister hier hätte, dann würde ich ihn um Rat fragen. Aber ich habe ihn nicht hier.
    Das Ferne Voitan ist gefallen, und mit ihm alle seine Helden. Ich kann meinen Meister nicht fragen, also werden wir die Menschen fragen.«
    »Du hast den Dickschädel eines Flar «, schimpfte Delkra.
    »Aber ich habe auch Recht«, schoss Cord mit einem grunzenden Lachen zurück.

Kapitel 22
    Eleanora erwachte von hohem, atonalem Gesang und einem langsamen, gedämpften Trommelschlag. Flatternd öffneten sich ihre Augenlider, und der plötzliche Adrenalinschub ließ sie vorerst erstarrten, als sie eine schwankende Vampir-Larve sah. Die Perspektive wirkte sonderbar, und der flackernde Feuerschein vor der völligen Dunkelheit des Nachthimmels ließ, zusammen mit dem schwankenden Tanz des Wesens, alles wie eine sonderbare Halluzination wirken. Es schien auf die Größe einer Raupe zusammenzuschrumpfen, dann wuchs es auf einmal an, bis es so groß war wie … wie ein Mardukaner, der eine Maske trug.
    Der Tänzer schwankte im Feuerschein, und als Eleanora blinzelte, erkannte sie, dass die langen, tropfenden Fangzähne des Ungeheuers eine Krone waren, die er auf dem Kopf trug, und die charakteristische Körpertarnung kam von einem Tuch. Hinter der fremdartigen Gestalt waren weitere Tänzer zu erkennen: ein riesenhafter Käfer mit Zangen als Greifwerkzeuge, eine Schlange mit zwei Armen wie die Naga aus den alten Legenden, und ein gedrungenes, sechsarmiges Ungeheuer, das sich auf dem Boden wand und dessen Maul voller scharfer Zähne war, die an einen Hai erinnerten.
    Des Schlafes Nebeldunst und der Schein des Feuers, das Schwanken der Tänzer, das Singen und der Trommelschlag besaßen eine geradezu hypnotische Wirkung. Eleanora war wie unter einem Bann, gefangen vom Symbolismus dieses ›animistischen Ritus‹, während der Trommelschlag schneller wurde und der Gesang sich durch eine Reihe atonaler Klangfolgen immer weiter veränderte. Das Tempo nahm zu, der Rhythmus der Tänzer wurde wilder, immer wilder, bis das Lied seinen Höhepunkt erreichte, jetzt in perfektem Einklang mit den Trommeln – ein letztes Donnern erklang, und die Tänzer erstarrten.
    Den Zuhörern blieb ein durchaus angenehmes Gefühl der Unvollkommenheit, des Unabgeschlossenen, als die Tänzer sich zurückzogen und sich zwischen den Marines und den Mardukanern Gespräche entsponnen. Eleanora versuchte den letzten Rest Schlaf abzuschütteln und suchte nach etwas, das ihr dabei behilflich sein mochte, nur um festzustellen, dass sie recht verträumt einen Stiefel anstarrte.
    Sie blinzelte und ließ ihren Blick aufwärts wandern. Die Soldatin, zu der dieser Stiefel gehörte, stand in ›Rührt-euch‹-Stellung neben ihrem Kopf, einen Arm hinter dem Rücken, das Plasmagewehr aufgestellt. Eleanora blickte sich um und entdeckte einen weiteren Soldaten – diesmal ein Grenadier – zu ihren Füßen. Wie interessant!
    Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen. Das half auch nicht. Sie fühlte sich immer noch sterbenselend, doch wenigstens funktionierte ihr Gehirn ein wenig klarer als vor diesem Nickerchen. Sie schaute die Marine an, die neben ihr stand.
    »Wie lange war ich weg?« Den ganzen Nachmittag über hatte sie nicht auf die Zeit geachtet, also sagte ihr die aktuelle Uhrzeit, nach Ortszeit war es mitten am Abend, nicht das Geringste. Die Frage wiederum sagte der Marine so gut wie gar nichts; sie war hauptsächlich in Form eines Krächzens herausgekommen, also räusperte Eleanora sich und versuchte es noch einmal.
    »Corporal … Bosum, richtig? Wie lange habe ich geschlafen? Und ich danke Ihnen, aber es wäre wahrscheinlich gar nicht notwendig gewesen, mich zu bewachen.«
    »Ja, Ma'am.« Die Soldatin blickte zu ihr hinab und lächelte. »Aber Seine Hoheit hat uns aufgetragen, dafür zu sorgen, dass niemand Sie belästigt.« Dann dachte sie über die andere Frage nach. »Ich weiß nicht, wie lange Sie schon geschlafen haben, als wir uns hier aufgestellte haben, aber wir stehen jetzt seit drei Stunden Wache.«
    »Dann wohl tatsächlich fünf oder sechs«, vermutete Eleanora murmelnd. »Aber nach fünf Stunden Schlaf sollte ich mich doch eigentlich besser fühlen«, fuhr sie dann kläglich fort.
    Sie stand auf, und jedes einzelne Gelenk in ihrem Leib schien zu quietschen oder zu knacken. Ihre Beine schmerzten ihr so, dass ihr ganz schwindelig und

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