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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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während die Holzfäller tiefer und tiefer in unsere Wälder vordringen. Sie wählen nicht mehr nur die Bäume, die ihnen zu fällen gestattet sind, und durch ihr Vordringen in die Wälder vertreiben sie das wenige Wild, das noch verblieben ist, wenn sie es nicht sogar selbst töten.«
    Er schaute sich um und klatschte in die Hände.
    »Wenn wir die Holzfäller töten, selbst wenn sie die vereinbarten Grenzen überschreiten, dann brechen wir damit das Abkommen.
    Das Haus Q'Nkok wird seine Streitkräfte zusammenziehen und uns angreifen.« Voller Scham ließ er den Kopf sinken. »Und wir werden verlieren. Unsere Krieger sind tüchtig, aber wir würden das Dorf verteidigen müssen, und wir würden verlieren.
    Aber wenn wir Q'Nkok angreifen, ohne jede Vorwarnung, dann können wir die Stadt mit diesem Überraschungsangriff einnehmen, so wie die Kranolta das Ferne Voitan eingenommen haben.« Er schaute die Menschen an, und Roger musste sich eingestehen, dass ein grimmiger Blick fast universell verständlich war. »Dann können wir uns von dem Getreide ernähren, das sie angehäuft haben, die Männer töten, die Frauen versklaven und uns die Waren nehmen, die uns rechtmäßig zustehen!«
    »Aber dabei gibt es ein Problem«, erklärte jetzt Delkra und beugte sich vor, um das Gespräch fortzusetzen. »Wir werden viele Krieger verlieren, selbst wenn der Angriff erfolgreich ist, und dann werden Dutak und Arnat über uns herfallen wie Flin über ein totes Flar . Wir wussten nicht, was wir tun sollten, deswegen hat sich Gord auf die spirituelle Suche begeben, weil er hoffte, eine Vision zu erhalten, die uns zu einem bestimmtes Vorgehen rät. Hätte er für die Zukunft Frieden gesehen, dann hätte es Frieden gegeben; hätte er Krieg gesehen, dann hätte es Krieg gegeben.«
    »Und wenn er gar nicht zurückgekommen wäre?«, fragte Pahner.
    »Wäre ja beinahe so gekommen.«
    »Krieg«, erklärte Delkra schlicht. »Ich bin sowieso dafür.
    Hätte Cord mich nicht davon abgehalten, dann hätten wir schon im letzten Jahr angegriffen. Und, wenn wir ehrlich sind, hätten uns vermutlich längst Dutak und Artak aufgefressen.«
    »Schließt Frieden mit Dutak und Artak«, riet Roger, »und greift gemeinsam an!«
    Er spürte O'Caseys Ellenbogen an den Rippen und begriff, was er da gerade gesagt hatte. Er vermutete, dass es der Zivilisation nicht gerade zuträglich wäre, wenn er nun den ortsansässigen Barbaren dazu riet, bei der Zerstörung dieser Stadt, Q'Nkok, zusammenzuarbeiten, und er erinnerte sich auch daran, was seine Stabschefin über die Barbarei im Allgemeinen und die hohe Säuglingssterblichkeit gesagt hatte. Andererseits waren diese ›Barbaren‹ hier seine Freunde, und keines der möglichen zukünftigen Ergebnisse, die Cord beschrieben hatte, sagte dem Prinzen sonderlich zu.
    Er wollte Eleanora schon finster anblicken, stockte dann aber und betrachtete stattdessen seine Hände. Seine Geschichtslehrer – einschließlich O'Casey, als sie noch seine Privatlehrerin gewesen war –, hatten unablässig und in äußerst unangenehmer Weise immer und immer wieder darauf herumgeritten, dass ein Regent die Verantwortung trug, die möglichen Folgen seiner Entscheidungen sorgsam abzuwägen. Es hatte ihm nie gefallen, dass sie damit zeigten, wie sehr sie davon überzeugt waren, dass er niemals derartige Dinge sorgsam abgewogen hätte, wenn sie ihn nicht ständig darauf hinweisen würden. Doch jetzt begriff er plötzlich, wie einfach es war, aus rein persönlichen Überlegungen eine Entscheidung zu fällen, ohne dass derjenige, der diese Entscheidung gefällt hatte, überhaupt bemerkte, was da gerade geschehen war.
    Er holte tief Luft, beschloss, den Mund zu halten, und machte sich wieder daran, sein Haustier zu kraueln, das er im Stillen als ›Hundechse‹ bezeichnete. Er hatte größere Exemplare dieser Spezies gesehen, die durch das Lager gestreift waren; und wenn dieses Tier hier ebenso groß werden würde, dann mochte das Ganze durchaus interessant werden. Die größten, die er bisher gesehen hatte, besa
    ßen etwa die Maße eines großen Schäferhunds, und die Spezies schien hier in diesem Dorf auch die Rolle der Hunde zu spielen.
    Delkra, der von den Überlegungen des Prinzen nichts wissen konnte, klatschte resignierend in die Hände.
    »Die Häuptlinge beider Stämme sind schlau! Sie haben gesehen, wie geschwächt wir schon sind, sie fühlen, wenn sie uns nur noch ein wenig länger verdorren lassen, dann können sie unser Land nehmen

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