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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Reisemonate weit entfernt. Wir … haben dafür nicht genug Zeit.«
    »Aber die Kranolta sind wild und zahlreich«, warf Xyia Kans Sohn ein. Er blickte zu den Marines in ihren Vollrüstungen hinüber und trommelte nervös mit den Fingern der Falschhände gegeneinander.
    Es hatte Roger überrascht, wie viele Verhandlungen hinter den Kulissen hatten ausgetragen werden müssen, um dieses Zusammentreffen überhaupt vorzubereiten. Pahner und O'Casey waren die halbe Nacht aufgeblieben und hatten mit dem hiesigen Gegenstück des Palast-Kämmerers darüber verhandelt, wer überhaupt zu König vorgelassen werden durfte.
    Das Problem waren die Leibwachen.
    Pahner war nicht bereit, Roger vor den König treten zu lassen, ohne dass wenigstens ein Trupp Wachen anwesend wäre. Erstens gehörte sich das einfach nicht. Ein Mitglied der kaiserlichen Familie trat nicht völlig ohne Gefolge vor einen Barbaren-König. Aber was noch wichtiger war: es gab nicht den geringsten Grund, diesem Monarchen zu trauen, also verlangten sowohl das Protokoll als auch der gesunde Menschenverstand die Anwesenheit der Leibwachen.
    Aber die Einheimischen waren nicht dumm. Es war ganz klar, dass es in der Stadt zahlreiche Interessensgruppen gab, und der König hatte schon vor langer Zeit einen Entscheid darüber geltend gemacht, wie viele Soldaten in seiner Gegenwart zulässig waren.
    Bürgerlichen und Händlern war es nicht gestattet, mit Wachen oder Waffen gleich welcher Form vor den König zu treten. Gleiches galt für die Angehörigen der Niederen Häuser des Stadtstaates. Die Vorsteher der Hohen Häuser, die den Stadtrat bildeten, durften jeweils bis zu drei Wachen mitnehmen, insgesamt durfte ihre Gruppe jedoch aus nicht mehr als fünfzehn Personen bestehen. Da der Rat aus fünfzehn Personen bestand, hatte sich die Sitte eingebürgert, dass jedes Ratsmitglied als Zeichen seines Status eine einzelne Wache mitbrachte. Und das machte Pahners Ansicht, es sei dem Prinzen unmöglich, mit weniger als acht Wachen zu erschienen, zu einem der wichtigsten Streitpunkte.
    Letztendlich einigten sie sich auf ›fünf‹, und trotz der Standhaftigkeit, mit der Pahner auf ›acht‹ beharrte, musste er sich eingestehen, dass Roger in Vollpanzerung und dazu Julian mit seiner Bravo-Gruppe, ebenfalls in Vollpanzerung, den Wachen des Königs wohl überlegen sein dürften.
    Ach verdammt, mit den Dynamik-Panzerungen waren sie ganz Q'Nkok überlegen!
    »Selbst mit Euren leistungsfähigen Wachen und euren mächtigen Waffen wird man Euch gewiss überwältigen«, merkte der König jetzt an, und pflichtete damit seinem Sohn anscheinend bei.
    »Nichtsdestotrotz«, entgegnete Roger grimmig, »werden wir nach Norden gehen müssen. Wir werden versuchen, mit den Kranolta Frieden zu schließen.« Er schüttelte den Kopf und schlug sich mit den Händen gegen die Hüfte – ein Versuch, das mardukanische Äquivalent zu einem Achselzucken nachzuahmen. »Aber wenn sie uns keinen Frieden geben, dann werden wir ihnen einen Krieg bis aufs Messer liefern.«
    Der König verschränkte das obere Handpaar und grunzte zustimmend.
    »Ich wünsche Euch Glück! Gut wäre es, wenn die Kranolta nicht mehr wären. Sie haben niemals diese Seite der Berge angegriffen. Ja, sie sind in meiner Generation auch schwächer als in der meines Vaters. Doch schon die bloße Furcht vor ihnen hält viele Händler davon ab, den Fluss hinaufzukommen. Jedwede Hilfe, die wir Euch angedeihen lassen könnten, soll Euch auch dargeboten werden.«
    Er schaute sich im Thronsaal um und stieß erneut ein Grunzen aus.
    »Und da schon von einem ›Krieg bis aufs Messer‹ gesprochen wurde: ich fürchte, ich weiß, warum D'Nal Cord so bald zurückgekehrt ist.« Die Worte klangen hart, doch sie waren wohl freundlich gemeint. »Tritt vor, Ratgeber und Bruder meines Freundes Delkra, und sage mir, welche Missetat dich diesmal aus deinem geliebten höllischen Wald gelockt hat.«
    Ernst trat Cord vor und streckte dem Monarchen die Hände entgegen.
    »Xyia Kan, ich grüße Euch im Namen des Einen Volkes und im Namen meines Bruders D'Net Delkra. Mit Bedauern bringe ich Euch Kunde darüber, dass weiterhin auch jenseits der vereinbarten Baumgrenze Holz geschlagen wird. Weiterhin waren viele der Speer- und Wurfspießspitzen der letzten Lieferung von unakzeptabler Qualität.
    Mit tiefstem Bedauern muss ich Euch informieren, dass mein Neffe und Lehrling D'Net Deltan ums Leben gekommen ist, weil die Speerspitze, die er verwendet hatte, barst.

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