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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Entdeckungsreise begeben; doch unser Schiff wurde weit vom Kurs abgetrieben, und so strandeten wir an der Ostküste dieses Landes.«
    Eleanora O'Casey stand im Hintergrund und beobachtete den Auftritt des Prinzen. Das Toot schien die Rede in angemessener Weise in die Klick- und Knurrlaute der ortsüblichen Sprache zu übertragen. Man konnte sich natürlich nicht sicher sein, so lange man sich die Rede nicht von einem Einheimischen würde zurückübersetzen lassen, doch Roger hatte einen Großteil des Textes an Cord ausprobiert, und der war der Ansicht, die Rede sei angemessen, also sollte alles gut laufen. Zumindest gab es bisher noch keine Anzeichen von Lachen oder verzogenen Gesichtern, an denen man ansonsten eine Fehlübersetzung erkennen konnte.
    »Die Ostküste liegt jenseits der hohen Berge«, fuhr Roger fort und deutete zu den entsprechenden Fenstern hinüber. Hier im Thronsaal, dem höchstgelegenen Raum der Festung, durchbrachen Fenster alle vier seiner Wände, hohe Fenster, durch die sanft der Wind strich. Für Marduk-Verhältnisse war es daher angenehm kühl, die Temperatur lag kaum oberhalb von dreißig Grad.
    Der Thron selbst stand auf einem Podest und war aus poliertem Holz geschnitzt. Die Wände waren mit andersfarbigem und anders gemasertem Holz getäfelt, die zueinander wunderbar kontrastierten, und jede einzelne dieser Täfelungen war ein echtes Kunstwerk.
    Einige zeigten mardukanische Alltagsszenen, andere Bildnisse der verschiedenen Gottheiten und Dämonen aus dem hiesigen Pantheon. Vermutlich angesichts der Ungeheuer aus der einheimischen Fauna, von denen die Künstler sich hatten inspirieren lassen, waren die Dämonen besonders gut gelungen.
    Es waren wunderschöne und offensichtlich kostbare Kunstwerke, und ebenso offensichtlich war, dass keine Kosten und Mühen für die Sicherheit des Königs gescheut wurden. An den Wänden aufgereiht standen Wachen in den gleichen Lederschürzen, wie sie auch von den Stadtsoldaten getragen worden waren, die die Menschen zum Palast geleitet hatten. Die Rüstungen der Wachen hier im Thronsaal waren allerdings an besonders wichtigen Stellen zusätzlich mit Bronzeplatten verstärkt. Und anstelle von Keulen trugen diese Wachen Speere von fast drei Metern Länge. Diese Speere waren augenscheinlich nicht nur zum Zustechen gedacht, sondern auch dafür, wie ein Schwert geschwungen zu werden: Die breiten, fast einen Meter langen Speerspitzen besaßen scharfe Schneiden.
    »Wir sind über diese Berge gereist«, fuhr Roger fort, »denn weder gleichen unsere Körper den Euren, noch lieben wir die Feuchtigkeit und die Hitze. Am Rande dieser Berge haben wir meinen guten Freund und Gefährten D'Nal Cord getroffen. Er hat uns dann zu Eurem schönen Königreich geführt, in dem wir Handel treiben und unsere große Reise vorbereiten wollen.«
    Der Prinz sprach mit einen tiefen, volltönenden Bariton. Er war ausgiebig (und häufig trotz seines unermüdlichen Protestes) in der Rhetorik ausgebildet worden, und es wirkte ganz so, als würden die Mardukaner auf Rhetorik in vielerlei Hinsicht ganz ähnlich reagieren wie die Menschen. O'Casey entwickelte langsam ein Gespür für die Körpersprache der Mardukaner, und die Rede hatte bisher eine durchweg positive Wirkung gezeitigt. Und das war auch gut so, denn Roger stand kurz davor, sie zutiefst zu schockieren.
    »Wir wissen nur wenig über Euer Land, doch wir wissen, dass es einen Ort gibt, an dem eine Handelsvertretung unseres Heimatlandes existiert. Um von hier nach dort zu gelangen, erfordert es eine lange Reise, die viele, viele Monate andauern wird. Und sie wird uns durch das Land der Kranolta führen.«
    Die Gruppe mardukanischer Edelleute im Publikum begannen miteinander zu tuscheln, und gelegentlich war auch ein grunzendes Lachen zu vernehmen, doch der König blickte nur grimmig drein.
    »Das ist schlechte Kunde«, warf er ein und beugte sich auf seinem Thron ein wenig vor. Sein Sohn hingegen, der zu seinen Füßen auf einem Hocker saß, schien angesichts dieser Erklärung ganz aufgeregt. Aber er war ja auch noch sehr jung. »Ihr wisst, dass die Kranolta ein gewaltiger, wilder Stamm sind?«
    »Ja, Euer Majestät.« Roger nickte ernst. »Dennoch müssen wir ihr Gebiet durchqueren. Weit im Nordwesten liegt ein Ozean, den wir erreichen müssen. Ich habe mit Cord gesprochen, und er hat mir gesagt, dass der Großteil Eurer Handelsgüter nach Süden gehen. Wie Ihr wisst, liegt der Ozean in dieser Richtung noch mehrere weitere

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