Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
Vom Netzwerk:
die Haltung seines ›Schülers‹.

    Da Mardukaner vier Arme hatten, mussten sich zumindest im Detail viele Kampftechniken der beiden Spezies unterscheiden. Doch trotz der unausweichlichen Unterschiede und der Tatsache, dass Roger sich nur an Bruchstücke der damaligen Übungsstunden erinnnerte, erkannte Cord eine überlegene Technik auf den ersten Blick.
    Die letzten zwei Tage hatten die beiden mit dem Schwert geübt, das Kosutic besorgt hatte, während die Kompanie sich ausruhte und die Befehlshaber auf detailiertere Informationen warteten. Von Zeit zu Zeit hatte Pahner sich zu ihnen gesellt, um Cord bei der Arbeit zuzuschauen, und alles in allem billigte er das, was er sah. Der alte Krabbler vermittelte hier viel mehr als nur Kampftechnik; vielleicht war das, was Roger die ganze Zeit über wirklich gebraucht hatte, ein Betreuer gewesen.
    »Es geht immer um das Gleichgewicht, junger Prinz«, sagte der Mardukaner und schritt um Roger herum, während der Mensch die einzelnen Schritte seiner Kata durchging. »Du hast deine innere Mitte verloren.«
    Roger hielt inne, der Mardukaner begutachtete die Fußstellung seines Schülers und grunzte dann. Mit dem Schaft seines Speeres tippte er einen der Füße an.
    »Versuch es von da aus!«, befahl er, und Roger ging die einzelnen Schritte der Kala erneut durch; dann lächelte er.
    »Du hast es schon wieder geschafft, du alter Hexenmeister!«
    »Du musst dein Gleichgewicht besser finden«, erklärte der Mardukaner und ließ die Zähne klicken. »Wenn dir das Gleichgewicht fehlt, dann ist alles schwieriger. Wenn du dein Gleichgewicht gefunden hast, ist es nicht zwangsläufig einfach. Aber es ist viel einfacher so, als wenn dir dein Gleichgewicht fehlt.«
    Er schaute auf, als PFC Kraft den Trainingsraum betrat. Dieser Raum, eher ein Saal, lag in einem Teil des Schlosses, der recht weit vom Gästehaus entfernt war, daher wartete ein Trupp Marines vor der Tür, und der Schütze tippte sich gegen den Helm, um anzuzeigen, dass er eine Übertragung empfangen hatte.

    »Captain Pahner sagt, er würde Euch gerne sprechen, Euer Hoheit.
    So bald es Euch genehm ist.«
    Roger öffnete schon den Mund, um sich eine derartige Störung seiner Übungsstunden zu verbitten, überlegte es sich jedoch wieder anders, als Cord ihm die Hand auf den Arm legte.
    »Wir werden gleich da sein«, erklärte der Mardukaner dann. »Bitte richte das dem Captain mit Grüßen des Prinzen aus!«
    Kraft nickte und zog sich zurück, und sobald die Tür geschlossen war, brach Cord in lautstarkes, grunzendes Gelächter aus.
    »Das Gleichgewicht junger Prinz! Der weise Monarch hört auf seine Generäle, wenn es um den Krieg geht, auf seine Minister, wenn es um Staatsangelegenheiten geht, und auf das Eine Volk, wenn es um Fragen der Moral geht.«
    »Ha!«, lachte Roger. »Wo hast du das denn gehört?«
    »Das stand in den Schriften des Weisen von K'land«, gab der Barbaren-Schamane achselzuckend zu.
    »Warum zum Henker bist du eigentlich zurück in den Dschungel gegangen?«, wollte Roger dann wissen, während er die Hand nach einem Reinigungstuch ausstreckte, um sich den Schweiß abzuwischen. Er hatte festgestellt, dass der Schamane so belesen war wie jeder Weise in der Stadt – das war einer der Gründe, weswegen Xyia Kan dem, worüber Cord sprach, so sorgsam zuhörte. Er war weit mehr als nur ein ›dummer Barbar‹. Cord klatschte in einem mardukanischen Achselzucken in die Falschhände.
    »Ich hatte eine Verpflichtung meinem Stamm gegenüber zu erfüllen. Er brauchte einen Schamane: Ich war dieser Schamane.«
    »Ich hoffe, Teltan erweist sich dem Vertrauen, das du in ihn setzt, als würdig.«
    Roger klopfte das Tuch aus, um möglichst viel des absorbierten Staub und Dreck abzuschütteln, den es bereits aufgenommen hatte.
    Diese Reinigungstücher entfernten Schmutz und dergleichen durch aktive Absorption von jeder beliebigen Oberfläche und ließen sich leicht für den mehrmaligen Gebrauch reinigen. Bedauerlicherweise verbrauchten sie sich irgendwann, und schon bald würde die Kompanie einen Ersatz für sie finden müssen, was nicht einfach werden dürfte. Die Mardukaner badeten nicht. Das mussten sie auch nicht, und ihre Schleimschicht hätte den Gebrauch jeder Art von Seife ohnehin verhindert. Sie hatten einige Reinigungsmittel für ihre Werkzeuge entwickelt, aber die waren unglaublich aggressiv. Es wäre sicherlich eine … Erfahrung, darin zu baden. Wahrscheinlich ist es in etwa so, als würde man sich mit

Weitere Kostenlose Bücher