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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Gespräch an dieser Stelle einzugreifen habe: Er war schließlich der Prinz, eine hoch gestellte Persönlichkeit in den Reihen der Menschen, was ihn ebenso wie die Tatsache, dass er Talent für die ortsübliche Sprache besaß, dazu prädestinierte, den Erklärungen von menschlicher Seite aus Nachdruck zu verleihen.
    Doch niemand hatte vorgeschlagen, dass Seine Hoheit noch irgendetwas anderes zu diesem Thema beitragen solle. Es war auch nicht darüber diskutiert worden, was er noch zu dieser Besprechung würde beitragen können , und das bedeutete, dass alles, was er jetzt sagte, vollständig improvisiert wäre. Also biss der Captain die Zähen zusammen und rief sich wieder ins Gedächtnis, dass er seinem kaiserlichen Zögling nicht den kaiserlichen Schädel abreißen durfte. Zumindest nicht in Gegenwart von Fremden. Ihm blieb nur zu beten, dass, welche schwachsinnige Idee der kleine Irre jetzt schon wieder ausgebrütet hatte, nicht alles vermasselte – alles war doch so gut gelaufen bisher!
    »Nein«, gestand Xyia Kan mit einem unzufriedenen Zischen. »Das ist nicht nur künstlich herbeigeführt. Wenn das so wäre, dann wären sie nicht in der Lage, es so effektiv zu ihren Gunsten auszunutzen. Wir benötigen eine neue Quelle für Holz, wenn Q'Nkok überleben soll, aber wir haben unsere Vorräte in dem Gebiet, in dem die X'Intai uns das Holzschlagen gestatten, bereits aufgebraucht, und die andere Seite des Flusses wird von den Kranolta beherrscht.

    Holzfäller, die auf die andere Seite des Flusses gehen, kehren nicht zurück. Dafür muss eine Lösung gefunden werden, denn es wäre sinnlos, diese Verschwörung zu ersticken, wenn die X'Tntai dann doch angreifen!«
    »So wie ich das verstehe«, griff Roger das Gesagte auf und nickte zustimmend, »wird ein Großteil des Holzes, das für Q'Nkok geschlagen wird, außer zum Bauen von Häusern vor allem zum Kochen und zur Metallbearbeitung verwendet. In erster Linie in Form von Holzkohle. Ist das richtig?«
    »Ja«, antwortete Grak. »Ein Großteil davon wird für die Feuerstellen verbraucht.«
    »Für die Kohle sich genauso gut verwenden ließe, nicht wahr?«, fragte Roger nun und zupfte an seinem Zopf.
    »›Kohle‹?« Xyia Kan vollführte das Mardukaner-Gegenstück zu einem Stirnrunzeln. »Vielleicht. Die wird zumindest in anderen Städten verwendet. Aber es gibt hier in der Nähe keine Kohlevorkommen.«
    »Um genau zu sein«, entgegnete Roger mit einem breiten Grinsen,
    »gibt es eines genau auf der anderen Seite des Stammesgebiets des Einen Volkes. Ein Stück weit flussaufwärts von Cords Dorf, in den Bergen. Ich habe dort sogar Anzeichen für mehrere bisher nicht abgebaute Mineralien entdeckt, und genau unterhalb der Berge mit der Kohle, dort bei Cords Dorf, wird der Fluss schiffbar.«
    »Also könnte man die Kohle auf Flar-ta zum Dorf schaffen«, meinte der König mit nachdenklichem Gesichtsausdruck, »und sie dann in Boote umladen, die sie zur Stadt bringen. Aber ich habe von diesem Tal gehört. Darin wimmelt es von Yaden . Wer wäre denn so töricht, dorthin zu gehen, um in den Minen zu arbeiten?«
    »Nun ja«, erklärte Roger mit einem dünnen, kalten Lächeln, »ich hatte daran gedacht, den Anfang könnten die Mitglieder der abgesetzten Familien und deren Wachen machen.«
    Jetzt blickte Pahner den Prinzen doch an – nicht verärgert, sondern überrascht. Diesen Tonfall hatte er bei Roger noch nie gehört, und er vermutete, dass diese Unbarmherzigkeit, die der Prinz jetzt gerade zur Schau gestellt hatte, auch jeden seiner alten Bekannten zutiefst erstaunt hätte. Sein Tonfall hatte nicht grausam geklungen, nur sehr, sehr kalt; und plötzlich begriff der Captain, dass dieser Bursche in dem Augenblick, da er diesen Vorschlag aussprach, eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit seiner Urur-werweißwieviel-urgroßmutter Miranda I. an den Tag gelegt hatte. Sie war dafür bekannt gewesen, dass sie es an Mitleid und anderen menschlichen Regungen hatte mangeln lassen, wenn es ihre Feinde betraf. Natürlich konnte Mitleidlosigkeit auch zu weit getrieben werden, aber vielleicht waren dies auch die ersten Anzeichen eines Rückgrats.
    Ein Rückgrat, das dann gerade noch rechtzeitig in Richtung ›Anstand‹ gebogen werden musste.
    Der König hingegen brach nur in grunzendes Lachen aus und warf einen Blick zu seinem General hinüber, bevor er wieder zu Roger schaute und zustimmend in die Hände klatschte.
    »Eine elegante Lösung des Problems junger Prinz! Ihr werdet eines Tages

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