Das Bronze-Bataillon
befand, zu versiegeln; zusätzlich war jeder Abkommandierung ein Trupp der Königlichen Wachen zur Seite gestellt. Die Soldaten in den restlichen Panzeranzüge befanden sich im königlichen Palast, sie konnten jederzeit zur Verstärkung gerufen werden, sollte sich das als notwendig erweisen.
Was nicht der Fall sein sollte.
»Also gut«, meinte der XO schließlich. »Alle sind in Position, und der Rest kommt auch gleich. Alle Gruppen: Zugriff! «
Scharf sog Julian die Luft ein. Er sollte nicht nervös sein; für ihn sollte nicht die geringste Gefahr bestehen. Und sich Sorgen zu machen, half ja schließlich auch nicht. Es wurde Zeit, sich an die Arbeit zu machen, also hob er die Hand und klopfte gegen die Tür – wirklich laut.
K'Luss By hielt inne, als er gerade die Würfel rollen lassen wollte. Er hatte gehört, das ein neues Spiel die Runde machte, eines, bei dem kleine Papierzettel verwendet wurden; aber er war nun einmal Traditionalist. Würfel waren gut genug gewesen für seinen Vater, also waren sie auch gut genug für ihn selbst.
»Wer zum Teufel ist das denn?«, stellte er dann die rhetorische Frage und blickte die anderen Wachen im Vorraum an; T'Sell Cob klatschte in die Falschhände und hob die Schultern. Dann griff er nach seiner Lieblingsaxt, als erneut gegen die Tür gehämmert wurde.
»Ich weiß es nicht. Aber gleich ist der nur noch Hackfleisch!«
» Öffnet im Namen seiner Majestät Königs Xyia Kan! «, dröhnte eine Stimme durch den Gang.
»Ah«, meinte By, als er nach seinem Speer griff, »vielleicht sollten wir darauf warten, dass die anderen sich zu uns gesellen?«
Es hatte Julian schon immer gestört, dass man in diesen Vollrüstungen überhaupt nicht nervös herumzappeln konnte. Er wollte mit den Fingern knacken oder an den Nägeln kauen. Nö. Mit den Haaren spielen? Nö. Das Einzige, was ihm noch übrig blieb, war an der Perlkugelkanone herumzuspielen, während die Sensoren anzeigten, dass sich mehr und mehr Wachen im vordersten Bereich des Hauses sammelten. Plötzlich hallte ein lautes Dröhnen durch die Nacht, wie ein einzelner Donnerschlag. Julians Sensoren analysierten den Schall und den elektromagnetischen Fluss und erklärten ihm dann, dass gerade eine vollständige Entladung einer Plasmakanone etwas an dem Ort getroffen hatte, der auf seinem HUD als ›Haus C'Rtena‹ bezeichnet war.
Gut zu wissen, dass die Sensoren alle ordnungsgemäß funktionierten.
Er nickte PFC Stickles zu und stellte sich dann neben dem breiten Tor auf.
»Gunny, ich würde sagen, wir haben hier maximale Teilnehmerzahl!«, erklärte er und stellte seinen Helm auf vollständige Abdunkelung. Eigentlich sollte dieser das automatisch tun, aber es schadete nie, auf Nummer Sicher zu gehen. Auf diesem Felsbrocken hier würde es wirklich nerven, sich neue Augäpfel wachsen zu lassen.
»Stickles, Helm abdunkeln!«
»Ja, Sergeant!«, gab der PFC zurück und klang ein wenig verärgert. »Schon passiert!«
Er war der Jüngste des Trupps, deswegen hatte Julian ihn auch als zweiten Mann für sich selbst ausgewählt. Es war besser, wenn Julian selbst einen Frischling am Hals hatte als jemand anderes, obwohl man fairerweise zugeben sollte, dass in der Kaiserlichen Garde
›Frischling‹ schon etwas anderes bedeutete als in einer regulären Einheit.
»Wir sind hier startklar, Gunny«, meldete Julian dann, stützte sich gegen die Wand und schwenkte seine Perlkugelkanone in die Waagerechte, während er die Sicherung löste. Jetzt konnte der Spaß beginnen.
»Was war das?«, wollte N'Jaa Ide wissen. Das dröhnende Echo besaß eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Donner, aber es klang doch etwas anders. »Das klang wie eine der Waffen dieser Besucher – dieser ›Menschen‹«, fuhr der Vorstand des Hauses dann mit einem höchst unzufriedenen Blick fort.
Auf Marduk wurden bei Galadiners die Platten mit den Speisen auf den Boden gestellt, und man nahm auf Decken Platz. Dieses Diner war keine Ausnahme, und durch sorgsame Veränderungen der üblichen Sitzordnung saßen die menschlichen Gäste jetzt genau den Vorständen der Häuser gegenüber, die als besonders gefährlich angesehen wurden. Und rein zufällig wurden all diese Menschen von Marines in Vollpanzerungen begleitet.
»Was war was?«, fragte Xyia Kan unschuldig. Der Einfluss des Monarchen wurden seit einer Generation von einzelnen Häuser systematisch vermindert und unterlaufen – von genau jenen Häusern, die jetzt entmachtet werden sollten, und das
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