Das Bronze-Bataillon
ihm zugeteilte Gebiet sicherte und nicht auch noch irgendwelche anderen.
»Julian«, sagte der Gunny über den Kommunikator und scannte die oberen Stockwerke, als sie in den Garten traten, der um das innere Gebäude angelegt war. »Wir sind im Freien. Passt auf, worauf ihr schießt!«
Die Geschosse der Perlkugelkanonen, mit denen die Dynamik-Panzerungen ausgestattet waren, würden diese hauchdünnen Holzwände durchdringen, als bestünden sie aus Papiertaschentüchern. Es gab deutliche Anzeichen dafür, dass die Soldaten in den Panzerungen diesem Gebiet bereits einen Besuch abgestattet hatten: eine Schneise der Zerstörung durchschnitt das Gelände, als wäre eines der Lasttiere Amok gelaufen.
»Kein Problem«, erwiderte Julian. »Wir schießen sowieso kaum noch. Die meisten wurden in den hinteren Teil des Gebäudes getrieben. Sorgt dafür, dass der Dritte Trupp sie in Empfang nimmt!«
»Eine Bewegung!«, meldete Liszez. »Auf der Gallerie!«
Jin sah, dass zwei oder drei Waffen in die entsprechende Richtung geschwenkt wurden, waren allerdings wieder auf den eigenen Sektor gerichtet, als Jin aufblickte. Ein einzelner Mardukaner, vermutlich vom Feuer in Panik versetzt, lief nach rechts über die Gallerie.
Es schien eine der kleinen Mardukaner-Frauen zu sein.
»Feuer einstellen! Keine Bedrohung.«
»Feuer einstellen«, bestätigte Liszez. Wäre die potenzielle Zielperson als Bedrohung eingestuft worden, dann wäre sie jetzt schon in tausend Stück zerschossen. »Klar!« Sie verschwand um eine Ecke.
»Ziel!« Das war Eijken, und der Grenadier gab einen Schuss ab, als der Mardukaner, der in Sicht gekommen war, gerade den Arm zurückzog, um einen Wurfspieß zu schleudern. Die Vierzig-Millimeter-Granate schlug unmittelbar neben dem Eingeborenen ein und schleuderte ihn durch die Luft wie eine Stoffpuppe. »Klar!«
»Mittlere Gebäude klar«, meldete Julian. »Betreten jetzt die hinteren Räume.«
»Nicht zu weit vorausgehen!«, wies Jin ihn an. Dann zögerte er und schaute sich um. »Zeit, sich aufzuteilen. Despreaux, mit der Alpha-Gruppe in den linken Flügel. Bravo mit mir nach rechts. Von vorne nach hinten aufrollen!«
»Roger«, bestätigte Despreaux und deutet dann in einer ruckartigen Bewegung mit dem Kinn auf Beckley, um ihre Gruppe zusammenzuziehen. »Alpha, in Schützenreihe nach links. Vorwärts!«
Die Gruppenführerin bestätigte den Befehl mit einem Nicken. Sie hatte schon eine Treppe gefunden, die nach unten führte, und nun bestrahlte sie diese mit einem Infrarot-Ziellaser.
»Da hindurch! Kane, die Tür! Los!«
Die neu zusammengestellte Gruppe trottete auf die Tür zu; die Plasmakanonenschützin ging voran. Als sie noch etwa fünfzehn Meter von der Tür entfernt war, gab die Schützin einen einzelnen Schuss auf die schwere Holztür ab, die sich sofort in einem brüllenden Flammeninferno in nichts auflöste.
Kyrou und Beckley bildeten die Vorhut bei diesem Erkundungsgang. Kyrou trat durch den Türrahmen, dann sofort nach recht und ließ sich auf ein Knie sinken. In weniger als fünf Metern Entfernung wollte ein Krabbler schon einen Speer losschleudern. Bedauerlicherweise – für ihn zumindest – besaß Kyrou dank tausender Trainingsstunden ein beträchtliches Reaktionsvermögen, und der Speerwerfer wurde von den Hochgeschwindigkeits-Perlkugeln, die ihn mitten in die Brust trafen, weit rückwärts geschleudert. Ein weiterer Schuss erledigte eine Gruppe, die ein Stück weiter im Raum stand, bevor sie sich noch entscheiden konnte, ob sie nun angreifen wollten oder nicht.
»Rechts klar.«
Hinter dem Private war ein Feuerstoß zu hören.
»Links klar«, rief Beckley dann. Ein weiterer Feuerstoß. »Jetzt wirklich klar.«
Despreaux befestigte einen Vibrationssprengsatz an der Tür, die ihrem Eingang gegenüber lag, und die schwache, aber hochexpansive Ladung zertrümmerte die einfachen Bolzen auf der anderen Seite und schleuderte Splitter der Tür durch den ganzen Bereich.
Sie erschoss den Krabbler auf der anderen Seite der Tür, noch bevor sie begriffen hatte, dass es sich wieder um eine der Mardukaner-Frauen gehandelt hatte. Sie waren nicht nur in keiner Weise für den Kampf ausgebildet, sie wurden in dieser Gesellschaft vollständig isoliert. Vielleicht war das das erste Mal gewesen, dass im Leben dieses Weibchens hier irgendetwas Interessantes geschehen war, vom gelegentlichen Sex einmal abgesehen. Und das, was geschehen war, war für sie nicht gerade lang gewesen.
Der Sergeant betrachtete
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