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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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letztes Mal mit einem der Händler stritt. Aber eigentlich waren alle abmarschbereit.
    »Einverstanden, Captain«, sagte der Prinz, blickte zu den Hügeln auf der anderen Seite des Flusses hinüber und zog einen der Tragegurte seines vollen Rucksacks zurecht. Man hatte die Brücke heruntergelassen, damit die Karawane den Fluss überqueren konnte, und nun mussten sie nur noch in einem Dschungel, in dem es keine Pfade gab, in dem es dafür aber vor wilden Tieren und Feinden nur so wimmelte, einen Weg zu einer sagenumwobenen, untergegangenen Stadt finden. Und von dort aus dann ins wahrhaft Unbekannte aufbrechen. Er schaute nach Nordwesten und band den Zopf, der unter seinem Helm heraushing, zu einem Knoten.
    »Zeit für das Bronze-Bataillon, landeinwärts zu ziehen«, meinte er.

Kapitel 32
    Roger beugte sich über den großen Kessel und schnüffelte.
    »Ist das das, wofür ich es halte?«
    Die Kompanie lieferte sich einen erschöpfenden Krieg gegen die Natur auf ihrem Weg über diese grausamen Hügel. Was auch immer dereinst hier für Pfade existiert haben mochten – im Laufe der Jahre waren sie verschwunden und vergessen, und nun waren die Marines gezwungen, neue Pfade anzulegen. Schon mit Hilfe dieser schweren Lasttiere allein sich einen Weg durch das erstickend dichte Unterholz zu bahnen, wäre unter jeglichen Umständen furchtbar genug gewesen. Aber die wilden Fleischfresser, die auf diesen Hügeln lebten, machten das ganze Unternehmen zu einem Albtraum.
    Sergeant Koberda war von einem Fleischfresser gerissen worden, den Cord als Atul bezeichnet hatte – für die Kompanie hieß diese Tierart nur noch ›Höllenvieh‹. Es war gedrungen, schnell und unglaublich hungrig. Etwa zweihundert Kilo schwer, mit einem dreieckigen Schädel voller haifischartiger Zähne und einer gummiartigen, schleimbedeckten Haut, die der der Mardukaner ähnelte.
    Eine Perlkugelsalve hatte das Vieh in Stücke gerissen, doch nicht rechtzeitig genug, um den Sergeant zu retten. Der zähe alte NGO
    hatte einen Tag lang durchgehalten, war auf dem Rücken eines der Flar-ta geritten. Letztendlich war er dann doch seinen schweren Verletzungen erlegen. Selbst mit Hilfe der Naniten und Doc Dobrescus Schwarzer Zaubertasche war es nicht gelungen, sämtliche Wunden abheilen zu lassen, und so wurde der beliebte Truppführer in einen Leichensack gepackt und eingeäschert. Captain Pahner sprach ein paar Worte zu seinem Andenken, und dann setzte sie sich wieder in Bewegung. Das Bronze-Bataillon marschierte landeinwärts.
    Je länger sie unterwegs waren, desto mehr gewöhnten sie sich an die ständige Gefahr; Roger sah sie rings um sich, selbst in sich selbst.
    Alle wurden besser darin, den Dschungel abzuschätzen, geradezu zu lesen , die Gefahren vorauszuahnen. Die Marines der Vorhut machten sich bald schon ein Spiel daraus, die Mördermaden in den Bäumen auszumachen, und alle, die sich auf dem Weg befanden, wurden eingesammelt. Die Giftkanäle dieser schrecklichen Würmer enthielten zwei unterschiedliche Gifte, die beide von den Mardukanern als wertvoll erachtet wurden.
    Die gesamte Kompanie veränderte sich, wurde etwas wilder, ging etwas gerissener vor. Sie begriffen, was die Volksweisheit: ›Spare in der Zeit, so hast du in der Not‹, meinte, und dass ein lebendes Wesen, das einen angriff, durchaus auch selbst essbar war. Und dieser Gedanke brachte Roger wieder an den Topf zurück, vor dem er stand.
    Matsugae lächelte, rührte um und zuckte die Achseln.
    »Höllenvieh, Euer Hoheit. Das, das Ihr erlegt habt. Und auch noch durch einen sauberen Schuss – ich weiß das sehr zu würdigen. Als ich es dann endlich vor mir hatte, war es nicht zerfetzt, sondern sauber ausgeblutet!«
    »Ich kann einfach nicht fassen, dass es heute wirklich Höllenvieh zum Abendessen geben soll«, staunte Roger und strich sich eine widerspenstige Strähne aus dem Auge.
    »Na ja, die einfachen Soldaten werden Höllenvieh-Stew bekommen«, erklärte Matsugae und grinste erneut. »Aber wartet erst einmal ab, was ich den Offizieren vorsetze!«
    »Ich kann einfach nicht fassen, dass das Höllenvieh gewesen sein soll«, staunte Roger, lehnte sich zurück und ließ träge die Gabel sinken.
    Es war Matsugae irgendwie gelungen, nicht nur große Mengen eines wirklich guten Weines zu organisieren, sondern auch noch ein beachtliches Gemisch ortsüblicher Gewürze. Die Soldaten hatten ihn hin und wieder in allen Ecken von Q'Nkok auf der Suche gesehen, wo er mit Gaststätten- und

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