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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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bewenden zu lassen.
    Sie wischte sich über die Stirn und holte tief Luft. Das Zelt war eng und heiß, aber es hielt die Insekten und die Yaden ab. Letztere schienen niemals anzugreifen, wenn sich im Lager noch viel bewegte.
    Aber Vorsicht war nun einmal besser als Nachsicht. Und da die Soldaten sich angewöhnt hatten, ihre Einmann-Zelte des Nachts vollständig zu schließen, hatten sie bisher keinen weiteren Mann verloren, auch wenn das hieß, dass es heiß dort war, wo sie schliefen, und schlecht roch.
    »Aber das hier ist wirklich ziemlich lecker«, fuhr sie fort und biss erneut ab. »Das erinnert mich an Fleisch, das keinen allzu großen Eigengeschmack hat.« Glücklicherweise war es auch leichter als Fleisch. Bei diesem Klima wäre eine schwere Mahlzeit fatal.
    »Emu«, meinte Lieutenant Jasco und nahm sich eine weitere Portion Gerstenreis mit Fleisch. »Das schmeckt genau wie Emu.«
    »Emu?«, wiederholte Cord. »Ich weiß nicht, was das ist.« Der Schamane formte eine Portion Gerstenreis zu einer kleinen Kugel und schob sie sich in den Mund. Er hatte sie aus der gemeinschaftlichen Schale genommen, so wie es bei seinem Volk üblich war. Für ihn waren diese sonderbaren Spielereien der Menschen, mit Gabeln und dergleichen, einfach nichts!
    »Ein flugunfähiger Vogel«, erklärte Roger aus dem Stegreif. Er riss ein kleines Stückchen seiner Fleischportion ab und gab es seiner Hund-Echse, die er ›Hundechs‹ getauft hatte, und die geduldig neben seinem Stuhl wartete. »Stammt ursprünglich aus der südamerikanischen Pampa. Jetzt überall verbreitet. Sind relativ leicht zu züchten.«
    »Wir haben die auf Larsen gezüchtet«, erzählte Jasco wehmütig.
    »Schmeckt fast wie zu Hause. Wenn Sie jetzt noch die Reste zusammenpacken und in einen Warmhalteteller stecken würden, dann müsste ich Sie wohl heiraten«, erklärte er dem Kammerdiener grinsend, und Matsugae lachte mit den anderen, während er Roger ein weiteres Glas Wein einschenkte.
    »Es tut mir Leid, Lieutenant. Ich war schon einmal verheiratet.
    Und das hat mir für alle Zeiten gereicht.«
    »Wie haben Sie das Fleisch so zart bekommen?«, fragte Kosutic jetzt. Sie nahm einen Schluck Wein und griff nach einem der gegrillten Gemüsestückchen. Die kürbisartige Frucht war von den Soldaten ›Pfuikini‹ getauft worden, weil sie im Gegensatz zur Zucchini sehr bitter schmeckte. Doch wenn man sie mit einer von Matsugaes Marinaden kombinierte und auf kleiner Flamme kochte, dann erhielt man ein überraschend wohl schmeckenden Gemüseeintopf.
    Durch das Kochen, oder vielleicht auch durch die Marinade, bekamen die einzelnen Scheiben einen zuckerartigen Überzug, fast als wären sie mit Honig glasiert worden.
    »Ach«, meinte Matsugae und lächelte erneut. »Das ist ein Küchengeheimnis.« Er legte einen Finger an die Nase und lächelte wieder, dann erhob er sich und verneigte sich vor den Anwesenden und verließ unter leisem Applaus der anderen das Zelt.
    »Also gut«, setzte Pahner zu ernsteren Gesprächen an. »Ich möchte, dass jeder über den morgigen Marsch Bescheid weiß. Gulyas möchte etwas sagen.«
    »Ich habe mit Cord und seinen Neffen gesprochen«, erklärte der Lieutenant, schluckte einen Bissen Gerstenreis herunter und spülte mit einem Schluck Wein nach. Der Wein war fast ein wenig zu schwer für dieses Klima, er erinnerte an Sherry. Aber Wein blieb Wein. »Wie wir alle wissen«, fuhr er dann fort, »befinden wir uns im Stammesgebiet der Kranolta. Also weshalb sind wir bisher noch nicht angegriffen worden?«
    »Genau!« Jasco nickte. »Wir müssen doch praktisch direkt an der Gruppe vorbeigelaufen sein, die darauf gewartet hat, Q'Nkok anzugreifen.«
    »Sie hätten nicht allzu lange an ein und derselben Stelle bleiben können«, bestätigte Cord. »Dieser Streifen Flachland am Fluss ist zu schmal, als dass man dort gut würde auf Jagd gehen können. Deswegen hat das Eine Volk dieses Stück Land auch nie für sich selbst beansprucht.«
    »Normalerweise nun«, nickte Gulyas dem Schamanen zu, »gehen Jagdgesellschaften zum anderen Ufer, wenn auf ihrer eigenen Seite des Flusses das Wild knapp wird. Auch die Kranolta jagen dort, aber nur gelegentlich. Damit der Stoßtrupp sich dort länger hätte aufhalten können, hätte er sich aufteilen müssen.«
    »Um nach Nahrung zu suchen!« Kosutic nickte und zupfte sich am Ohrläppchen. »Natürlich!«
    »Also sind wir vielleicht an einigen von ihnen vorbeigekommen«, fuhr Gulyas dann fort. »Und es ist sehr gut

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