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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Tavernenbesitzern gesprochen hatte, und als die Kompanie sich schließlich auf den Weg gemacht hatte, hatte Matsugae sich ziemlich rasch zu einer Mischung aus Chefkoch und Karawanenführer etabliert.
    Das Ergebnis war eine wunderbar reibungslos funktionierende Karawane. D'Len Pahs Treiber besaßen viel Erfahrung, und Matsugae hatte keinerlei Skrupel, sich von ihrem Wissen so viel wie möglich anzueignen. So hatten beispielsweise die Treiber den Vorschlag gemacht, eines der Lasttiere zu entladen und vorgehen zu lassen, dem schweren Tier die Arbeit zu überlassen, einen Pfad ins Unterholz zu trampeln. Dadurch blieb den Marines eine Menge Arbeit erspart. Es waren auch die Treiber gewesen, die darauf hingewiesen hatten, dass es unklug war, wertvolle Proteine zu verschwenden, nur weil diese Proteine gerade eben noch versucht hatten, den einen oder anderen Soldaten aufzufressen. Und dass nichts dagegen sprach, so zu schießen, dass die Bedrohung anschließend im Kochtopf landen konnte.
    Dieser letzte Punkt hatte Pahner fast zur Weißglut gebracht. Auf die Jagd zu gehen, während ein Verband feindliches Territorium durchquerte, widersprach jeder einzelnen Stunde seines Überlebenstrainings. Bei moderner Bodenkriegsführung war es erforderlich, dass ein Verband, der sich durch einen Wald bewegte, so vorging, als wären sie gar nicht da. Schließlich konnte alles, was man sehen konnte, einen auch töten. Zu sagen, eine Einheit ›bestehe aus Nebel‹, war ein großes Kompliment, und auf alles zu schießen, was sich bewegte und im weitesten Sinne essbar aussah, war die lautstarke Antithese zu jedem einzelnen all der Prinzipien, die Pahner als richtig und gut ansah.
    Doch letzten Endes hatte er zugeben müssen, dass ihre Lage … ungewöhnlich war. Nachdem er gesehen hatte, wie schnell die Lebensmittel verbraucht waren und wie weit sie dabei gekommen waren, hatte er eingesehen – militärische Erfahrung und Fachwissen hin oder her –, dass sie zusätzliche Nahrung tatsächlich benötigten.
    Nachdem er die Jagd allerdings einmal für erforderlich hielt, wurde diese auch mit der ihm eigenen Gründlichkeit in den Marschplan integriert: Stets wurde ein Kompaniemitglied, das als ausgezeichneter Schütze bekannt war, zur Vorhut abgestellt, um nach Jagdbeute Ausschau zu halten.
    Es war eher die Regel als die Ausnahme, und es geschah stets dem wutschnaubenden Protesten Pahners zum Trotz, dass sich Roger aus genau den gleichen Gründen in der Nähe der Vorhut aufhielt. Üblicherweise war er auf einem kaum bepackten Flar-ta unterwegs, wie ein moderner Radscha auf einem außerirdischen Elefanten. Es hätte eigentlich ein wenig lächerlich wirken müssen. Doch der Überblick über das Gelände, den der Prinz so gewann, und die Tatsache, dass sein Reittier von der lokalen Fauna nicht als Bedrohung angesehen wurde, ermöglichten ihm Schüsse, lange bevor der ›offizielle‹ Jäger der Kompanie etwas hätte erlegen können. Und Roger verfehlte sein Ziel nur selten.
    An diesem Tag war seiner Ansicht nach das Einzige, was nicht seinen Weg gekreuzt hatte, vernünftige Jagdbeute gewesen. Dieses zusammengekauerte Höllenvieh war praktisch unsichtbar gewesen, bis es sich auf Angriffsreichweite herangeschlichen hatte. Vielleicht hätte die Vorhut, angesichts ihrer gesteigerten Aufmerksamkeit und der schweren Waffen, mit denen sie bewusst ausgestattet worden waren, diesen Zwischenfall überlebt. Vielleicht aber auch nicht. Die Frage war jedoch müßig, denn Roger hatte das Vieh erschossen, während der Lance Corporal noch siebzig Meter weit entfernt gewesen war.
    Nun kaute seine Hoheit an einem Stückchen leicht gewürzten Fleisches und schüttelte den Kopf.
    »Das war gut! Als du das das letzte Mal versucht hast, da war es
    …«
    »Gummiartig«, ergänzte Matsugae lachend. »Stimmt doch, oder?«
    »Ja«, bestätigte O'Casey. Langsam gewöhnte die Wissenschaftlerin sich an diese Welt. Die Hitze machte ihr immer noch zu schaffen und die Insekten auch, aber das ging allen so, und wenigstens musste sie nicht mehr durch den Schlamm rutschen oder kriechen. Stattdessen durfte sie auf einem der Lasttiere reiten, und sie hatte langsam das Gefühl, als könne sie das Ganze hier doch noch überleben.
    Eine Zeit lang hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie sich so ›verhätscheln‹ ließ. Einer der Marines aber hatte schließlich darauf hingewiesen, dass O'Casey sich niemals freiwillig für das hier gemeldet hatte, und sie beschloss, es dabei auch

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